Ich schaue zu, wie die Floristin einen Blumenstrauß bindet: fast meditativ nimmt sie Zweig um Zweig, Blüte um Blüte, legt diese an, schaut und betrachtet, legt wieder weg, nimmt einen neuen Halm, bindet diesen dazu ....
Sie ist ganz in ihrem Element, lässt sich nicht hetzen und dies, obwohl noch so viele Kunden wartend im Laden stehen. Die junge Frau versteht ihr Metier, aber noch viel mehr: Was sie tut, tut sie mit Hingabe, mit Herz.
Ich bin sicher, dass sie in dem, was sie ausübt, ihre Bestimmung, ihren Platz gefunden hat. Ganz aufgehen zu können in dem, was man tut, ist in meinen Augen ein Geschenk, eine Erfüllung – mehr noch: eine Gnade.
Und: Dies strahlt aus.
Ja, ist es nicht immer wieder beeindruckend, Menschen zu erleben, die das, was sie tun, voll Leidenschaft tun?!
In diesem Monat schauen wir besonders auf Maria. Gott hat mit ihr einen Plan gehabt. In Freiheit hat sie auf seinen Ruf geantwortet und Ja gesagt. An Maria können wir ablesen, was Begnadung für uns bedeutet: Nämlich dass Gott uns bei unserem Namen ruft, für jeden und jede von uns einen Auftrag hat, denn kein anderer hat und wir diesen mit „Herz“ ausführen.
Fragen wir uns:
Womit hat Gott uns ausgestattet?
Worin besteht unsere Einzigartigkeit?
Im Symbol der „Blumen“ sprechend: Mit welchen „Blumen“ erfreuen wir die Menschen, die uns begegnen?
Was strahlen wir aus?
Der Blick auf Maria kann uns stärken – gerade dann, wenn wir uns zuweilen gering oder nutzlos fühlen, an unseren Fähigkeiten zweifeln oder das Gefühl haben, auf der Suche nach dem richtigen Platz zu sein.
Maria kannte ebenfalls Stolpersteine und Durststrecken und hat nicht nur aus dem Vollen geschöpft. Dennoch ist sie sich selbst treu geblieben mit dem, was sie als richtig erkannt hat und vor allem: Sie hat vertraut, dass der Weg, den sie geführt wird, auch wirklich ihr Weg ist. Darum: Vertrauen auch wir, dass Gott uns den Weg führt, der unserem Leben Sinn und Erfüllung gibt.
Abschließend noch einmal zurück zu der Floristin:
So wie sie sich nicht hat aus der Ruhe bringen lassen, so tun auch wir gut daran, „ganz bei uns“ zu bleiben und uns nicht beirren zu lassen. Besinnen wir uns immer wieder auf uns selbst – das lohnt ….!