In der Fastenzeit verzichten viele auf bestimmte Speisen oder Gewohnheiten, die selbstverständlich sind.
Gemeinsam essen kenn ein Zeichen von Zuneigung und Liebe sein. Füreinander kochen ebenso. Das gilt auch für die Menschen der Bibel. Wir wissen, dass sich Jesus gerne hat einladen lassen in das Haus eines Pharisäers – ebenso in das Haus von Maria und Marta. Liebe geht auch durch den Magen sagen wir. Gemeinsam Kochen und Essen ist weltweit Ausdruck von Wertschätzung füreinander – auch wenn die Speisen vielleicht bescheiden sind wie in einer Fastenzeit. Es geht nicht um Üppigkeit, sondern ums Füreinander. Das gerade Großmütter mit ihrer Lebens- und Küchenerfahrung immer nur das Beste für ihre Enkelkinder kochen, kennen wir von den eigenen Großmüttern.
Wer gut und gerne isst, kennt auch das Fasten. In allen Religionen gibt es Zeiten, in denen die Gläubigen sich zurücknehmen. Im Christentum ist das die Zeit vom 1. Fastensonntag bis zum Ostersonntagmorgen. Da erinnern wir uns der 40 Tage, an denen Jesus gefastet hat (Matthäus 4).
Fasten ist eine Wertschätzung dessen, was es gibt. Verzicht hebt den Wert von allem, was sonst immer da ist. Heute ist es noch mehr, nämlich Schonung der Schöpfung. Als das Leben früher noch kirchlich bestimmt war, gab es feste Regeln fürs Essen in der Fastenzeit. Heute bestimmen wir oft selber, welchen Verzicht wir üben möchten. Das Ergebnis ist dasselbe.
Fasten ist Dankbarkeit. Erst der Verzicht erkennt den Wert dessen, was uns die Schöpfung und der Schöpfer immer neu geben. Darum ist Verzicht auch Dankbarkeit. Danke, Gott, dass du uns immer reichlich gibst.