Schmuckband Kreuzgang

Fitness-Kur Fastenzeit

Vergleichen wir die Fastenzeit mit einem Fitness-Studio. Diese Trainingsorte werden immer beliebter. Es scheint, dass dem Menschen die Gesundheit ein großes Anliegen ist. Wenn wir nun Fastenzeit und Fitnesscenter gegenüberstellen, werden wir interessante Gemeinsamkeiten feststellen.

Beiden geht es in gewisser Weise um die Vervollkommnung des Menschen. Mit Training will der Mensch im Fitness-Studio an der Verfeinerung des eigenen Körpers arbeiten. Er schuftet, um weniger Speck, dafür mehr Muskeln zu bekommen.

Ähnliches will die Kirche mit der Fastenzeit. Sie ist eine Art geistliches Fitness-Programm. Der Kirche geht es aber um den ganzen Menschen. Der ganze Mensch mit Leib und Seele soll immer mehr ein vollkommenes Ebenbild Gottes werden. Das Idealbild ist dabei nicht bloß ein äußerlich durchgestylter Körper, sondern es ist der durch und durch vom Geist Gottes geformte Mensch. Und dieses Idealbild wird sichtbar in der Person Jesus Christus. Und nach diesem Idealbild sollen wir uns und unser Leben ausrichten.

Aber wir alle sind vom Idealbild weit entfernt. Und es kostet viel Anstrengung, einen starken Willen, Ausdauer und Selbstdisziplin, um dem Ideal wenigstens ein bisschen näher zu kommen. Dabei helfen bestimmte feste Übungen, die immer wieder ganz regelmäßig praktiziert werden müssen. So wie im Fitness-Studio gibt es auch in der Kirche Leute, die schnell enttäuscht sind und aufgeben, weil sie nicht sofort den Erfolg sehen.

Erfolg stellt sich nur ein, wenn man die Übungen ganz regelmäßig macht. Wirkliche Veränderungen brauchen Ausdauer. Wer diese Beständigkeit aufbringt, der wird an sich auch Veränderungen feststellen

Die Fastenzeit ist wie eine intensive Fitness-Kur für den ganzen Menschen, für Leib und Seele.  Von Jesus wurden uns drei Basisübungen mit auf den Weg gegeben, die immer wiederholt werden müssen, damit sich etwas verändern kann; Übungen, die natürlich auch Kraftanstrengung und Selbstdisziplin kosten: Almosen geben, Gebet und Fasten.

Almosen geben bedeutet nicht nur spenden, sondern auch ein waches Gespür, offene Augen für die Nöte und Bedürfnisse der andern haben, spüren, wo andere meine Hilfe brauchen und das tun, was ich an Möglichkeiten habe. Beten heißt: Sich immer wieder vergegenwärtigen, was Gott von mir will, wie er mich haben will. Jesus hat seinen Jüngern ein solches Gebet beigebracht.

Beim Fasten geht es nicht nur darum, dass ich schlanker werde, dass ich weniger esse wegen meiner Gesundheit. Fasten erinnert uns daran, dass Jesus selber 40 Tage gefastet hat.

Bei der Fastenzeit geht es also um eine Befreiung vor falschen Bindungen, um eine neue Hinwendung zu Gott. Es ist die Vorbereitungszeit auf Ostern. Die Fastenzeit ist eine Gnadenzeit! Nützen wir sie und lassen wir sie nicht spurlos an uns vorübergehen.

Bewusst in die Woche