Schmuckband Kreuzgang

„Morning has broken“

Die Tage sind ja nun wieder etwas länger, am Morgen hört man die Vögel pfeifen und aus der Erde gucken die ersten grünen Triebe. Da fällt es den meisten von uns doch gleich etwas leichter, in den Tag hinein zu kommen.

Morning has broken“ – Bestimmt kennen Sie dieses Lied, in welchem – wie ich meine – auf wunderschöne Weise die besondere Stimmung des anbrechenden Tages zum Ausdruck gebracht wird, verglichen mit dem „allerersten Morgen“ bei der Erschaffung der Welt.

Wenn wir den Tag beginnen, liegt manchmal eine Nacht hinter uns, in der uns Sorgen, Ängste, Zweifel, Schmerzen, Grübeleien geplagt haben. Wie froh sind wir dann, wenn das Bedrohliche am Morgen seine Macht verliert und „die Welt schon wieder anders aussieht“.

Morning has broken“ – Dieses Lied kommt mir nun auch besonders in Verbindung mit „Ostern“ in den Sinn.

So wie es keinen Morgen ohne die Nacht gibt, so gibt es für uns Christen kein Osterfest ohne den Karfreitag.

Jesus hat die Nacht erlebt und durchlitten: die Nacht der Anfechtung, der Verzweiflung, der Todesangst. Aber Gott hat ihn zum Leben erweckt, ihn herausgeholt aus der Nacht des Todes.

Das Osterevangelium erzählt, dass die Frauen am ersten Tag der Woche gerade in der Morgendämmerung die Entdeckung machen, dass das Grab leer ist:

Jesus ist auferstanden! Die Nacht ist vorbei!

In der tiefsten Dunkelheit triumphiert Gottes Liebes- und Lebenskraft. Durch die Auferstehung Jesu ist alle Hoffnungslosigkeit besiegt.

Er ist unsere tägliche Morgenröte!

So dürfen wir für alle Nächte unseres Lebens getrost sein:

Nicht wir machen den Morgen – sondern es wird Morgen: uns geschenkt!

Das letzte Wort spricht immer Er, der lebendige Gott.

Deshalb brauchen wir nicht zu fürchten, dass wir in der Dunkelheit stecken bleiben, sondern dürfen vertrauen, dass es keine Nacht gibt, die nicht wieder hell wird.

Bewusst in die Woche