Die Achtsamkeit mit sich selbst ist eine Haltung, die schon von den Wüstenvätern, deren Weisheit heute gerne als Vorbild genannt wird, schon vor über 1500 Jahren hervorgehoben wurde.
So wird vom Hl. Antonius berichtet, er habe einmal mit einem Jäger gesprochen, der bei ihm vorbeikam und die Gemeinschaft dafür kritisierte, dass sie nichts tut, sondern nur dasitzt und betet. Antonius forderte ihn auf: „Spann deinen Bogen!“ Der Jäger tat es. „Viel zu wenig, noch mehr spannen!“, rief ihm Antonius zu. Der Jäger gehorchte. „Immer noch nicht genug! Noch kräftiger anspannen!“, befahl Antonius weiter. Doch diesmal machte das der Jäger nicht, sondern sagte: „Wenn ich ihn noch mehr anspanne, dann zerbricht er mir!“ „Aha“, antwortete der Mönchsvater, „schau, Jäger, genauso ist es mit dem Menschen! Wenn er seine Kräfte übermäßig anspannt, dann zerbricht er. Er muss entspannen, um anspannen zu können!“ Und nachdenklich zog der Jäger davon.