Am Donnerstag, dem 15. September 2022 um 19:30 Uhr, trafen sich die Verantwortlichen aus dem Pastoralraum Dreieich-Isenburg, im Gemeindezentrum Taunusstrasse 47 in Dreieich- Dreieichenhain, zur konstituierenden Pastoralraumkonferenz.
Bischof Peter Kohlgraf hat als Leitenden Pfarrer Martin Berker aus St. Josef Neu-Isenburg und als Koordinatorin für den Pastoralraum Gemeindereferentin Frau Susanne Mohr aus St. Laurentius Dreieich benannt. Die vertretenden Gemeinden sind die Pfarrei St. Christoph (Neu-Isenburg-Gravenbruch), Pfarrei St. Laurentius (Dreieich), Pfarrei St. Marien (Dreieich-Götzenhain), Pfarrei St. Josef (Neu-Isenburg), Pfarrei Zum Heiligen Kreuz (Neu-Isenburg) und Don Bosco (italienisch-sprachige Gemeinde Dreieich).
Die katholische Kirche verändert sich: die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt, es gibt weniger Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent(inn)en, die Einnahmen werden zurückgehen. Bischof Peter Kohlgraf hat daher 2019 den „Pastoralen Weg“ ausgerufen, um die Kirche im Bistum Mainz weiter zu entwickeln und zu erneuern.
Zu der nun beginnenden zweiten Phase wurden 46 Pastoralräume eingerichtet, die die zukünftigen Pfarreien bilden werden. Sie sind Räume enger Zusammenarbeit mehrerer Pfarreien, Gemeinden und Kirchorte. Sie bereiten sich darauf vor, dass sie neue Pfarreien werden – also Netzwerke von Gemeinden und Kirchorten, in denen Leben und Glauben, Ressourcen und Verantwortung auf vielfältige Weise immer mehr geteilt werden. Diese zweite Phase ist eine Phase des Übergangs.
Mit der Fusion bzw. Neugründung der neuen Pfarreien beginnt dann die dritte Phase des Pastoralen Weges. Sie beginnt nicht zu einem festen Termin, sondern nach und nach für alle neuen Pfarreien ab 2024 bis spätestens 2030.
Die Pastoralraumkonferenz stimmt über folgenden Themen ab, die sie dem Bischof zur Zustimmung vorlegt:
Die konstituierende Sitzung eröffnete Pfarrer Martin Berker mit den Worten „Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben, an diesem Abend und damit verbunden auch in der nächsten Zeit intensiv und eng mitzuarbeiten bei der Gründung einer neuen Pfarrei in unserem Pastoralraum. Wir sind viele, d.h. wir sind nicht allein und gemeinsam beginnen wir diesen Weg.“
Als Vertreter der Bistumsleitung aus Mainz begrüßte er Frau Christine Schalk und Herr Michael Wagner-Erlekam.
Pfarrer Berker weiter „Was heute hier geschieht ist Kirchengeschichte. Die Dekanate sind seit Ende August aufgelöst, nach 200 Jahren Dekanatsgeschichte und heute beginnt etwas Neues und wir sind dabei und wir dürfen mitgestalten. Das Ziel liegt uns vor Augen, der Weg ist angedeutet, aber nicht vorgespurt, den gehen wir gemeinsam. Bergauf, bergab, steinig, sonnig, rutschig, mit Geländer, enge Passagen und breite Wege – alles wird dabei sein und wir werden am Ziel ankommen, wenn wir die Balance halten zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen gestern und morgen, zwischen dem, was war und dem, was sein wird. Machen wir uns gemeinsam auf den Weg.“
„-Fünf Brote und zwei Fische- Jesus Christus, du hast uns gerufen, dir zu folgen und deine Kirche zu sein...“ mit einem Gebet begann Herr Wagner-Erlekam den Einstieg in die Sitzung und erinnerte somit an den Kern des Glaubens der Kirche Christi. Frau Schalk ließ die Anwesenden sich anhand von Schlagworten kurz in kleine Gruppen aufteilen, um sich vertiefende Gedanken zum eigenen Glauben zu machen und ein Austausch darüber zu ermöglichen.
So stand auch im Zentrum des Raumes die Kopie der Martinsfigur mit Bettler, welche am Richtfest in Mainz jede der 46 neuen Pastoralräume erhalten hatte. -Eine Kirche die teilt-
Herr Wagner-Erlekam betonte, dass der nun beginnende Weg in eine neue Pfarrei eine Vernetzung der einzelnen Kirchorte bedeutet, nicht die Bildung einer XXL-Pfarrei. Daher wird bei der Organisationsstruktur darauf geachtet, dass alle Gemeinden vertreten sind.
Frau Mohr gab daraufhin einen ausführlichen Überblick über die neue Struktur.
Die Mitglieder der Pastoralraumkonferenz setzt sich aus allen Priestern und Diakonen, Pastoral- und Gemeindereferent(inn)en und viele weitere kirchlichen Mitarbeitern zusammen. Alle Pfarrgemeinderäte, Gemeinderäte anderer Muttersprache und Kirchenverwaltungsräte sind vertreten. Hinzu kommen Vertreter der Caritas-Einrichtungen, der Kindertageseinrichtungen und katholischen Schulen, der Ordensgemeinschaften und katholischen Verbände sowie weiterer Kirchorte. Die Pastoralraumkonferenz ist damit das zentrale Beteiligungsgremium in den neuen Pastoralräumen.
Die sechs Entwicklungsaufgaben
Die Konferenz wird sich in Zukunft den sechs Entwicklungsaufgaben der Phase II des Pastoralen Weges stellen:
Frau Mohr betonte, dass drei von diesen Punkten als erstes in den Blick genommen werden. Mit Hinblick auf die nächste Firmung die Katechese, die Frage der Gottesdienste und der Punkt Gebäude.
Noch einmal rief Frau Schalk die Anwesenden auf, sich in Kleingruppen zusammenzufinden. Warum engagiere ich mich in meiner Gemeinde? Warum bin ich hier? Bin ich bewusst hier? Nach einem intensiven Austausch kam man zum Kern der konstituierenden Sitzung, der Wahl der Steuerungsgruppe.
Die Steuerungsgruppe leitet den Gesamtprozess. Ihr stehen der Leitende Pfarrer Berker und die Koordinatorin Frau Mohr vor. Als Vertreter der Gemeindereferentinnen bzw.-referenten wurde Herr Alexander Albert aus „Zum Heiligen Kreuz“ bestimmt. Darüber hinaus besteht die Gruppe aus fünf Mittgliedern und zwei Stellvertretern.
Zur Wahl stellten sich:
Palmi Blatz (PGR St. Josef)
Rene Rietscher (PGR/VR St. Marien)
Gregor Lau (PGR St. Laurentius)
Ralf Jahnke (VR St. Marien)
Nadine Hillabrand (Caritas)
Bernd Steffens (VR Zum Heiligen Kreuz)
Manfred Ferstl (VR St. Christoph)
Alle Kandidaten wurden in einer offenen Wahl einstimmig gewählt. Die anwesenden Kandidaten nahmen ihre Wahl an. Bei der ersten Sitzung der nun gebildeten Steuerungsgruppe, am Dienstag, dem 20.09.2022, wird der Stellvertreter aus der Gruppe bestimmt.
Pfarrer Berker rief die Anwesenden dazu auf in die Gemeinden „hinein zu hören“ und zu motivieren, um Mitglieder für die Projektgruppen: Vermögen, Verwaltungsbüro, Gebäude, Gottesdienste, Katechese und Sozialpastoral zu finden.
Und dann stand auch schon die erste Entscheidung an, welche die Pastoralraumkonferenz zu treffen hat. Die alte Dekanatsstruktur hat zum 31.07.2022 ihr Ende gefunden. Die Entscheidung über den Abriss des, durch einen erheblichen Wasserschaden beschädigten, Gemeindezentrum von St. Laurentius war aber bis dahin noch nicht getroffen worden. Somit wurde dieser Antrag nun vorgetragen und mit nur zwei Enthaltungen angenommen.
Am 02.Oktober 2022 sind alle nach St. Stephan in Dreieich eingeladen. Hier wird im Rahmen eines Gottesdienstes der Pastoralbaum gepflanzt. Ein kleiner Kirschbaum der im Rahmen des Richtfestes in Mainz, von Bischof Peter Kohlgraf, an unsere Vertreter übergeben worden war.
Am dritten Advent, dem 11. Dezember 2022, wollen wir das Friedenslicht aus Bethlehem, am Abend, vor der Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ begrüßen und verteilen. Gemeindemitglieder werden es aus dem Sendungsgottesdienst in Mainz holen. In der Wartezeit darauf wollen wir uns um eine große Feuerschale versammeln und adventliche Lieder singen.
Auch wird die wandernde Kerze des Pastoralraumes nun bald von Gemeinde zu Gemeinde übergeben werden. Dabei werden ihre sechs Segmente jeweils individuell gestaltet werden.
Als nächsten Sitzungstermin wurde der 09. November 2022, ebenfalls in Dreieich- Dreieichenhain festgelegt.
Bevor man sich noch in lockerer Runde austauschte, sprachen Frau Schalk und Herr Wagner-Erlekam die guten Wünsche der Bistumsleitung aus. Möge dieser Prozess Frucht bringen auf dem Weg zur Kirche der Zukunft. Zum Abschluß erhoben sich alle Anwesende um das Gebet zu sprechen, dass alle Christen auf dieser Welt vereint, das VATER UNSER.