Schmuckband Kreuzgang

Wort zur Woche

Alles hat seine Zeit

Wort zur Woche (c) D. Thiel
Wort zur Woche
Datum:
Do. 19. Mai 2022
Von:
Dietmar Thiel

In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.

In der Ausgabe: Jahrgang 38, Ausgabe Nr.20, Donnerstag, 19. Mai 2022, veröffentlichte die StadtPost folgenden Artikel:

Alles hat seine Zeit

„Wie ist denn Ihr Zeitmanagement aktuell?“ Diese Frage habe ich bei einer Ausbildungsveranstaltung zum Thema „Leiten und Gestalten“ von den beiden verantwortlichen Referenten gehört. Zeitmanagement – was bedeutet das genau? Grundsätzlich ist es ganz einfach an: Es geht darum, wie jede und jeder von uns mit ihrer bzw. seiner Zeit umgeht. Zeit ist ein sehr kostbares Geschenk. Beruflich wie privat haben wir Zeit zur Verfügung, die wir gestalten können. In unserem Alltag erleben wir das oftmals als Herausforderung: Manchmal haben wir vor allem unsere berufliche Karriere im Blick und die wichtige Zeit mit unseren Familien und Freunden kommt vielleicht das ein oder andere Mal zu kurz. Manchmal achten wir vermehrt auf unsere eigenen Bedürfnisse, in die wir unsere gesamte Zeit investieren und übersehen vielleicht, dass andere auch unsere Zeit brauchen. Manchmal vergessen wir sogar uns selbst und verwenden unsere Zeit ausschließlich für andere Menschen. Oft wird aber von uns erwartet, dass alles perfekt laufen muss. Am besten alles gleichzeitig und ohne Stress. Aber muss es das wirklich? In der Bibel finden wir dazu im Buch Kohelet einen bedeutungsvollen Satz: „Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.“ Ich finde, das kann uns ein Stück Gelassenheit und Mut geben. Vielleicht müssen wir ja gar nicht immer alles unter einen Hut kriegen und sollten mehr darauf achten, welche Zeit jetzt ist. Vielleicht ist es auch menschlich, dass wir manchmal mehr an uns selbst und manchmal mehr an andere denken- schließlich sind wir keine programmierten Maschinen. Vielleicht sollten wir mutig sein und dazu stehen, welche Zeit gerade bei uns ist, ohne dabei die anderen Zeiten aus dem Blick zu verlieren. Und vielleicht können wir auch ein bisschen barmherziger mit uns selbst sein, wenn es mal nicht perfekt läuft.

Pastoralassistentin Stefanie Bitz-Künster, Pfarrei St. Josef