St. Josef ist die Hauptkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Josef in Neu-Isenburg. Der weiße Kirchturm ist ein Wahrzeichen Neu-Isenburgs und von weitem zu sehen - auch aus der Luft beim Anflug auf den Frankfurter Flughafen.
2011 feierte die Kirchengemeinde ihr 100-jähriges Bestehen.
Zum heutigen Pfarrgelände gehört ein großes Gemeindezentrum und eine der beiden Kindertagesstätten, die Kita St. Josef.
Die Kirche und das Gemeindezentrum sind barrierefrei zu erreichen.
Adresse
Kirchstraße 20
63263 Neu-Isenburg
Tel. 06102 799 26 – 0
Die St. Josef Kirche ist geöffnet:
montags, dienstags und freitags von 8:30 bis 19:30 Uhr
mittwochs und donnerstags von 8:30 bis 17:00 Uhr
samstags von 11:00 bis 17:30 Uhr
sonntags von 10:15 bis 19:30 Uhr
Die Grundsteinlegung der Pfarrkirche St. Josef fand am 19. März 1911, dem Fest des Patrones - St. Josef, statt. Am 23. Oktober 1911 wurde die Kirche durch den Mainzer Bischof Dr. Kirstein geweiht.
Unter Herrn Pfarrer Johannes Schweinsberger (1867 - 1940) wurde der Kirchenbau von dem Architekten Hans Rummel geplant und durchgeführt.
Die Kirche ist dem Baustil des Eklektizismus, einer Spätform des Historismus, zugeordnet. Der Kirchenbau wird von neoromanischer Formsprache bestimmt, doch auch byzantinische Einflüsse sind im Innenraum wie an Außenbauelementen erkennbar.
Der Sakralbau zeichnet sich durch eine klare Disposition der Baugliederung sowie durch die Verwendung besonders dekorativer Elemente (z. B. Kapitelle) aus. Gesamtanlage und Innenraumgestaltung stehen ganz in der Tradition frühchristlicher Basiliken.
In den Jahren 1999/2000 wurde der Kircheninnenraum von der Künstlerin Damaris Wurmdobler (Erbes-Büdesheim am Rhein) farblich erneuert.
Neuromanische, dreischiffige Basilika mit offener Arkadenvorhalle und seitlichem, fast freistehendem, weithin sichtbarem Glockenturm, 1910/11 anstelle einer neugotischen Kirche von 1876 errichtet. Romanisierende Details wie Säulen mit Kapitellen außen und innen sind qualitätvolle handwerkliche Leistungen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
(Text: Landesamt für Denkmalpflege Hessen)
Die Kirche St. Josef mit 360-Grad-Aufnahmen virtuell kennenlernen.
Die 16 Denkmäler aus Neu-Isenburg hat der Fotograf Hans-Walter Schewe, Mitglied des GHK, Verein für Geschichte Heimatpflege und Kultur Neu-Isenburg e.V., so fotografiert, dass daraus ein Rundgang mit 360-Grad-Aufnahmen geworden ist.
Hier geht es direkt zu dieser Installation. Sie ist teilweise hochauflösend und nicht für Mobilgeräte optimiert.
Kreuzwegandachten in der Kirche St. Josef Neu-Isenburg
Der Brauch des Kreuzweg-Gehens entstand im 14. Jahrhundert. Da es nicht für alle Christen möglich war, das Heilige Land zu besuchen, baute man in Europa Nachbildungen des Kreuzweges. Zuerst war es ein wirklicher Weg (meist auf einen Berg hinauf), später (etwa 1700) begann man, an den Wänden im Kircheninneren die Kreuzwegstationen darzustellen.
Der Sinn des Kreuzweges ist zum einen, das Leiden Christi anschaulicher und intensiver mitzuerleben. Zum anderen kann man dabei den eigenen, mitunter leidvollen Lebensweg als eine Form der Christusnachfolge begreifen.
Den Kreuzweg mitgehen, heißt ihn bewusst gehen, bedenken und betrachten.
Den Kreuzweg der St. Josef Kirche gibt es auch als Buch
Das Kreuzwegbuch zeigt Bilder der 14 Kreuzwegstationen der St. Josef Kirche in Neu-Isenburg. Die Figuren aus dem Jahre 1911 treten als Hochrelief lebendig aus ihren Reliefplatten hervor. Ihre Farben wurden bei der Kirchenrenovierung 1999/2000 von der Künstlerin Frau Damaris Wurmdobler erneuert. Die Texte zu den Kreuzwegstationen laden zum Betrachten und Beten ein. Das 68-seitige, 21x21 cm große Buch erhalten Sie für 7 € im Pfarrbüro von St. Josef.
„Am 25. August 1954 habe ich ... die vier neuen Bronzeglocken für die kath. Pfarrkirche in Neu-Isenburg in der Glockengießerei F. W. Schilling in Heidelberg geprüft. Die in schwerer Rippe gegossenen Glocken präsentieren sich äußerlich im Guß sauber und ohne Fehler. Die formale Gestaltung ist anspruchslos, aber dabei klar und durchaus erfreulich. ... Die Glocken sind also in ihrer Klangverfassung in den beiden Grundoktaven praktisch völlig exakt. ... zeigt die Beobachtung des Anschlagtones schon jetzt eine sehr große Fülle und beachtliche Intensität des Klanges. Schon aufgrund der Werkprüfung kann das neue Geläut von Neu-Isenburg als tadellose, sehr charakteristische und ausdrucksstarke Leistung bezeichnet werden. Die Freigabe zur Weihe und Montage konnte daher gerne und ohne Vorbehalte erfolgen.“
Amtlicher Glockensachverständiger Hans Rolli
„... Glocken werden nicht für den Tag gegossen. Sie sollen über die Zeiten hinweg ihre Stimme erschallen lassen. Wer sie hört, der soll daran denken, daß die gleichen Glocken auch für die Kinder, die Enkel, für kommende Jahrhunderte erschallen sollen.“
Friedrich Wilhelm Schilling
"In der Läuteordnung jeder Kirchengemeinde wird festgelegt, wann, wie lange und mit welcher Glocke geläutet wird. Das unterschiedliche Läuten transportiert eine jeweils eigene Botschaft. Dass zu jedem Gottesdienst geläutet wird, unterstreicht die Einladung Gottes an alle. Und auch, wer nicht mitfeiert, weiß: jetzt versammeln sich Menschen zur Besinnung und zum Gebet. So steckt in jedem Läuten ein doppelter Hinweis: zum einen auf Gott, von dessen Güte wir leben. Das Läuten der Glocken zeigt zugleich an, dass wir als Menschen immer miteinander leben und dass es gut ist, wenn wir uns von dem betreffen lassen, was andere neben uns betrifft. Es würde etwas Wichtiges fehlen, wenn Glocken verstummen müssten."
Martin Berker, Pfarrer von St. Josef
Die feierliche Glockenweihe war am Sonntag, dem 29. August 1954, nachmittags um 3 Uhr vor dem Turm der Kirche in der Kirchstraße. Pfarrer Biewer dankte für die neuen Glocken: „Bald mögen diese Glocken die frohe Botschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe allen Menschen verkünden und er bitte Gott, daß nie mehr Haß in den Herzen der Menschen sein möge.“
Bürgermeister Arnoul überbrachte die Grüße und Glückwünsche der gesamten Isenburger Bevölkerung: „Mit ihm hoffe und wünsche ganz Neu-Isenburg, daß diese Glocken in alle Ewigkeit Glocken des Friedens werden und bleiben möchten.“
Am Samstag, dem 04. September 1954, um 20 Uhr ließen die neuen Glocken zum ersten Mal ihre Stimmen über Neu-Isenburg ertönen.
Ihrer Spende wird man hören!“ Unter diesem Motto startete im August 2019 der Spendenaufruf zur Instandsetzung der Glocken von St. Josef. Dies wurde notwendig, da seit 2018 von den vier Glocken nur noch zwei läuteten. Die Christus- und Cäcilia-Glocke durften aus Sicherheitsgründen nicht mehr angeschlagen werden. Bei einer Begutachtung wurden Mängel an den Klöppeln und dem Glockenstuhl festgestellt. Dank der Hilfsbereitschaft von so vielen wurden die Mittel zur Instandsetzung aufgebracht.
Am Sonntag, dem 14. März 2021 läuteten um 19.30 Uhr (Coronaläuten) die Kirchenglocken zum letzten Mal. Am Montag, dem 15. März, begannen die Arbeiten in der Glockenstube, die am 31. März ihr Ende fanden. Dabei wurde der alte Stahlglockenstuhl aus dem Jahre 1911 zerlegt, entsorgt und ein neuer Eichenholzglockenstuhl errichtet. Der neue Glockenstuhl ist wie der vorige als Kastenstuhl mit vier Gefachen ausgeführt. Die Anordnung der Glocken wurde beibehalten. Alle vier Glocken wurden an neue, zweifache Holzjoche aus gebürsteter und gewachster Eiche gehängt. Sämtliche Klöppel von 1954 wurden erneuert.
Zum Gloria in der Osternacht, am 03. April 2021, wurden alle vier Glocken eingesetzt und erklingen von da an wieder gemeinsam.
„Die Sanierungsmaßnahmen, insbesondere an der Glockenanlage sind vorbildlich ausgeführt worden. Der neue Holzglockenstuhl sowie die Joche und Klöppel sind technisch und musikalisch einwandfrei. Das Geläute hat durch die Sanierung enorm gewonnen und erklingt nun in optimalem Zustand. Der ausführenden Firma Höckel Schneider Glockentechnik muss hier großes Lob ausgesprochen werden! Die Maßnahmen scheinen mir alle sehr wirtschaftlich und dauerhaft! Der neue Glockenstuhl, Joche und Klöppel werden nun wohl für etliche Generationen erhalten bleiben.“
Glockensachverständiger Daniel Orth