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Mein Name ist Kai R. Wornath und ich bin seit September 2023 leitender Pfarrer der beiden Pfarrgruppen „Alzeyer Hügelland“ und „Alzey-Land St. Hildegard“, die Teil des Pastoralraums „Alzeyer Hügelland“ sind.
Geboren und aufgewachsen bin im Odenwaldkreis, genauer gesagt in Breuberg. Die Stadt Breuberg ist vor allem wegen ihrer gut erhaltenen mittelalterlichen Burganlage bekannt. In der Burg ist eine Jugendherberge untergebracht, so dass dort der Wunsch nach „Ferien in einer Burg“ realisiert werden kann.
Nach dem Abitur am Gymnasium Michelstadt habe ich zunächst den Zivildienst absolviert, dort habe ich mit geistig behinderten Menschen gearbeitet. Nach dem Ende meines Zivildienstes habe ich mein erstes Studium an der Technischen Universität Darmstadt aufgenommen: Geschichte und Politikwissenschaft für das Lehramt an Gymnasien. Mit dem 1. Staatsexamen habe ich dieses Studium abgeschlossen, danach das Referendariat am Studienseminar begonnen und mit dem Erlangen des 2. Staatsexamen erfolgreich beendet und bin somit ausgebildeter Gymnasiallehrer.
Bereits während meines ersten Studiums hat mich folgende Frage bewegt: „Wie kann Gerechtigkeit in der Welt verwirklicht werden?“
Das Studium sollte mir helfen zu verstehen, aus welchen Motiven heraus Menschen in der Vergangenheit gehandelt haben. Zudem war ich daran interessiert, ein optimales (politisches) System zu identifizieren, das Gerechtigkeit unter den Menschen garantieren kann.
Im Verlauf meines Studiums und meiner praktischen Beschäftigung mit der Politik habe ich jedoch feststellen müssen, dass Gerechtigkeit auf Erden nur in Annäherung an ein Optimum zu erreichen ist. Wegweisend für mich war hierbei die Konfrontation mit der Feststellung des Soziologen Theodor W. Adorno, dass es Gerechtigkeit nur unter der Prämisse der Auferstehung geben könne. So zeigte sich allmählich, dass für mich wichtige Fragen nicht durch die von mir gewählten Wissenschaften geklärt werden konnten. Dennoch entschloss ich mich, mein Studium erfolgreich abzuschließen, da der Zweifel ständiger Begleiter des Menschseins ist und ich mein Studium nicht aufgrund dieses zunächst diffusen Zweifels aufgeben wollte.
Wenige Tage nach dem Ende des Studiums bin ich in das Kloster Schweiklberg (Diözese Passau) gereist, um dort mehr über die Möglichkeiten eines Theologie-Studiums zu erfahren. Im Gespräch mit dem Abt hat mir dieser empfohlen, zunächst mein Referendariat zu beginnen, um mich noch einmal zu prüfen und über eine abgeschlossene Berufsausbildung zu verfügen. Obgleich mir das Referendariat trotz der Anstrengungen einige Freude bereitet hat, waren für mich wichtige Fragen weiterhin nicht geklärt. Auch mein Wunsch, ein Theologie-Studium aufzunehmen, blieb davon unberührt.
Daher habe ich das Angebot einer Festanstellung als Gymnasiallehrer ausgeschlagen und bin in das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz eingetreten.
Im Jahre 2007 hat mich der damalige Regens (Leiter des Priesterseminares), Domkapitular Horst Schneider, in das Bischöfliche Priesterseminar zu Mainz aufgenommen. Nach einem etwa sechs Monate dauernden Propädeutikum (in Freiburg und dem Heiligen Land), habe ich mein Zweitstudium der Katholischen Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität begonnen. Von 2010 bis 2011 habe ich bei Pfarrer Christoph Zell in Finthen ein Jahrespraktikum gemacht (Da ich berufstätig gewesen bin, habe ich statt des Freijahres dieses Jahrespraktikum absolviert.) und dabei mein Studium unterbrochen. Nach acht Semestern habe ich dieses erfolgreich mit Erlangung des Diploms im Februar 2013 abschließen können.
Von Mai bis Juni 2013 war ich zum Auslandspraktikum in Winnetka (etwa 30 km nördlich von Chicago, Illinois) in den Vereinigten Staaten von Amerika. Ziel war es, eine andere Gestalt von Kirche kennen zu lernen, und mit dem amerikanischen Pfarrer, der ein wissenschaftliches Austauschprogramm zwischen einigen Diözesen Deutschlands und der Erzdiözese Chicago leitet (Crossing over), über die Vor- und Nachteile deutscher und amerikanischer Kirchenstrukturen und pastoraler Arbeit nachzudenken.
Von September 2013 bis Juli 2014 habe ich im Pastoralkurs einige wichtige Bestandteile kirchlichen Dienstes kennen lernen dürfen und wurde in verschiedenen Bereichen ausgebildet, so etwa Religionsunterricht, Predigtdienst, Krankenhausseelsorge, Betriebsseelsorge und anderen pastoralen Feldern zur Vorbereitung auf die Praxis in der Gemeinde.
Ab September 2014 bis Mai 2015 war ich als Diakon in der Pfarrgruppe Zaybachtal eingesetzt und habe dort verschiedene Dienste ausgeübt, so etwa den Beerdigungsdienst, die Krankenkommunion, das Feiern ökumenischer Gottesdienste und andere mehr.
Von September 2015 bis Juli 2017 war ich als Kaplan an meiner ersten Kaplanstelle in der Pfarrgruppe Bürstadt, von August 2017 bis Juli 2019 an meiner zweiten Kaplanstelle in der Pfarrei St. Bonifatius in Bad Nauheim tätig. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit als Kaplan bildeten die Ministranten, mit denen ich viele Ausflüge unternommen habe.
Meine erste Pfarrstelle habe ich in der Pfarrgruppe Wickstadt/Dorn-Assenheim in der goldenen Wetterau angetreten. Als Pfarrer war es mir dort ein besonderes Anliegen, gemeinschaftsbildende Veranstaltungen anzubieten, auf dass unser gottesdienstliches Leben auch im täglichen Miteinander eine gute Entsprechung zu finden vermag und wir als Schwestern und Brüdern voneinander wissen und miteinander leben.
Beispielhaft nenne ich die Skatabende mit einigen Witwern aus der Pfarrgruppe, mit denen mich etwa einmal im Monat zum Spiel getroffen und sie mit leckeren Speisen und Getränken bewirtet habe, die samstäglichen Fußballnachmittage mit einem der Küster oder das „Whisky-Tasting“ an den Kerbsamstagen, bei denen ich im Pfarrhausgarten vorzüglichen Whisky angeboten habe.
Gottesdienstliche Höhepunkte waren die Wallfahrten an den Wallfahrtsort „Maria Sternbach“ mit vielen interessanten Wallfahrtspredigern, die Außengottesdienste rund um die Kirchen der Pfarrgruppe und die Marienandachten im schönen Pfarrhausgarten bei Kerzen und Rosenduft.
In Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen ist es mir gelungen, neue Akzente zu setzen und das Gemeindeleben zu stärken.
Ich hoffe, dass ich die in den vergangenen Jahren gesammelte Erfahrung fruchtbar an meiner zweiten Pfarrstelle hier in den beiden Pfarrgruppen „Alzeyer Hügelland“ und „Alzey-Land St. Hildegard“ einzubringen vermag.
Zu meinen Hobbys zählen Bücher (lesen und erwerben), klassische Musik und Schach, so habe ich mit dem TSV Schott Mainz ein Jahr in der 1. Schachbundesliga und viele Jahre in der 2. Bundesliga, mit dem Schachclub Saverne in der 2. Französischen Liga gespielt, 1998 hat mir der Weltschachverband den Titel eines internationalen Schachmeisters verliehen.
Eine ganz besondere Freude bereiten mir die Besuche bei meinem mittlerweile zwölfjährigem Patenkind Marie-Bernadette und deren neunjähriger Schwester Carlotta.
Ich freue mich auf viele Begegnungen mit Ihnen während und außerhalb von Gottesdiensten und bitte um Nachsicht für meine Fehler auf meinem neuen Weg als leitender Pfarrer.