Neuer Altar in der Framersheimer Kirche St. Martin/ Sieben Schmerzen Mariens gesegnet
Halleluja! Eine längere Renovierungsphase konnte am Sonntag, 20.8.2017 im feierlichen Hochamt mit der Segnung eines neuen Altars beendet werden. Dekan Wolfgang Bretz, Pfarrer der neuen Pfarrgruppe Alzeyer Hügelland, begrüßte freudig die vielen Besucher, zu denen im Rahmen der gelebten Ökumene auch etliche evangelische Christen der Gemeinde zählten. Pastor Pfarrer Kaltwasser hatte sie eingeladen und nahm auch persönlich am Gottesdienst teil.
Die neugotische Kirche von 1903 zeigt sich jetzt in stilgerechtem neuem Glanz, mit neu restaurierten Heiligenfiguren, mit neuem Ambo, neuem Osterkerzenständer, neuer Taufschale und anderem mehr. Das Kircheninnere weist nunmehr eine leicht veränderte Bankanordnung auf, die Sakristei ist in den hinteren Kirchenraum verlegt, in der ehemaligen Sakristei Platz geschaffen für vielerlei kirchliche Aktionen. Schon in einer frühen Renovierungsphase konnte im Eingang der Kirche unter der Turm-Treppe eine Toilette eingebaut werden. Und auch das äußere Ambiente um die Kirche herum zeigte sich gärtnerisch neu gestaltet. Allerdings hatte da der verheerende Sturm im Juli 2016 „Vorarbeit“ geleistet und unter anderem die große, alte Zeder zerrissen. Nun wächst eine junge Stileiche an deren Stelle. Der Pfarrgarten bietet vor seiner Mariengrotte einen natürlichen blumenumstandenen Rasenplatz für Treffen, Versammlungen, Gottesdienste, Spiele, Veranstaltungen...
Also, alles beste Voraussetzungen für eine lebendige Gemeindearbeit. Traudel Sieben, Vorsitzende des PGR, begrüßte daher auch stolz die vielen „Kirchgänger“ mit einem Halleluja - es ist geschafft: planerisch, handwerklich, gestalterisch, kirchlich, finanziell. Wow. Der Geist weht wo er will, das kann Bauchgrimmen verursachen. Es war wahrlich keine leichte Aufgabe, neue Ideen mit traditionell Gewohntem und kirchlich Gewolltem positiv zu verbinden. Darauf verwies auch Künstler Uli Lamp (Weitersweiler), der Altar, Ambo und Osterkerzenständer nach zeitaufwendigen Planungsgesprächen schuf: Objekte, die keineswegs das Vorhandene verdrängen oder „überspielen“, sondern gerade in ihrer Schlichtheit Wirkung entfalten: Standen diese seine Objekte nicht eigentlich schon immer da?
Auch die große Taufschale aus hochgebrannter Keramik in Gold, Silber und Azurblau der Künstlerin Rita Breuder (Framersheim) nimmt in ihrer Gestaltung „nur“ die umgebenden symbolischen Farben auf. Die minimierte Strukturierung (Spirale) lässt Raum für Deutung, stößt sie aber auch an. Mit ihrer goldenen Kuppel ist sie Blickfang und zugleich Abdeckung des jetzt wieder an den Altarraum gerückten Taufsteins von 1073, steinernes Zeichen des damaligen Renovierungsabschlusses.
Das Hochamt war somit getragen von vielen guten Gedanken, gottesdienstliche Handlungen, Liedern und Instrumentalmusik (ua. Querflöte). Gerade damit gelang es der Band des Familiengottesdienstkreises der Pfarrgruppe mit Christian Jeuck, Pauline und Mechthild Cramer und als Gast Gerdy Bormet den Anwesenden auch im Mitsingen die Seele zum Schwingen zu bringen.
Abschließende Ansprachen von Pfarrer Kaltwasser und Ortsbürgermeister Uli Armbrüster brachten dies sichtlich bewegt zum Ausdruck, was die Besucher mit ihrem Beifall unterstützten. Sie geizten mit Beifall auch ganz und gar nicht, als den Geld- und Sachspendern und denen gedankt wurde, die für das Gelingen dieser Arbeit und des Gottesdienstes beigetragen hatten. Halleluja!
Abschließend wurde, wie es in Rheinhessen guter Brauch ist, zum Umdruck und Ideenaustausch in den Pfarrgarten geladen. Dort trafen sich dann alle: Pfarrer und Weinkönigin, Landtagsabgeordneter und Messdiener, Richter und Hausfrau, Künstler und Bürgermeister, Finanzbeamtin und Weingutbesitzer...
Und schlussendlich konnte jeder, der wollte, auch noch sein Scherflein spenden, zB. in den neuen Opferstock am Ausgang, geschnitzt vom Küster aus einem Stammstück in Form eines verkleinerten Abbildes dieser Kirche - aus einer Kiefer, die einmal neben der Kirche hochgewachsen war. Weiterwirkendes Holz...
Werner Breuder