Liturgie in den Pfarrgruppen Alzeyer Hügelland und Alzey Land St. Hildegard während des Lockdown. Ein Gruß Ihres Pfarrers:
Liebe Schwestern und Brüder,
Der Weiße Sonntag fällt nicht aus, genauso wenig, wie Ostern je wieder ausfallen könnte.
Dominica in Albis, der Sonntag, an dem die Neugetauften – in der alten Kirche war der Tauftermin für die Erwachsenen, die Christ werden wollten die Osternacht – der Sonntag also, an dem sie nochmals mit ihren strahlend weißen Kleidern zur Eucharistie kamen – in Weiß, in Albis. Die Osterfreude, die Tauffreude die unser ganzes Leben als Christen tragen und stärken darf.
Aber es finden keine öffentlichen Gottesdienste statt, wie an allen Corona-Sonntagen und der diesjährigen Heiligen Woche.
Es gibt aber Priester, die allein, mit höchstens zwei, immer dieselben Personen zelebrieren. Es gab von Rom und von Bistümern die Empfehlung, dass dies möglich sein soll. Ich kann es Priestern nicht verwehren, die dies in unserer Pfarrgruppe tun wollen. Als leitender Pfarrer habe ich das nicht getan.
Aus meinem theologischen Verständnis der Liturgie heraus habe ich darauf verzichtet – wirklich VERZICHTET – es fehlt mir und vielen. Ich freue mich mit ganzem Herzen darauf erste Gottesdienste wieder für Sie alle und mit Ihnen allen zu feiern.
Christus hat uns ein für allemal erlöst. Er hat im österlichen Geheimnis von Leben, Sterben, Auferstehen und Sendung seines Heiligen Geistes das österliche Leben erschlossen und dieses aufschließen hört bis in alle Ewigkeit nicht auf. Das ist unwiederholbar da.
Er wird nicht mehr geopfert und dargebracht. Die Frucht seines Opfers, seine Liebe, seine Hingabe an seinen Vater und an uns wird gegenwärtig.
Jeder Feier des Ostermysteriums in der Messe lässt SEINE österliche Kraft und seine Liebe gegenwärtig werden, um die, die die Feier mit begehen, mit zunehmen, gleichsam hineinzureißen in seinen Weg, durch seine Liebe, die sich verschenkt hat um den Tod zu besiegen und uns an SEINER Lebendigkeit teilzuhaben zu lassen.
Das heißt für mich:
Ich feiere für Euch und vor allem MIT EUCH.
Wenn das nicht geht, geht es nicht.
Das ist ein Verzicht.
Ich bete mit dem Schottmessbuch die tägliche Liturgie, ich feiere täglich das Stundengebet, denn, die Kirche feiert auf vielfältige Weise das Ostergeheimnis, nicht nur in der Liturgie der Messe, sondern auch in der Tagzeitenliturgie.
Seit frühester Zeit feiert sie das Stundengebet. Dies geschieht fünf Mal am Tag: Morgengebet – Laudes, Mittagsgebet – Sext, Abendgebet – Vesper, Nachtgebet – Komplet und LESE-Gottesdienst.
Ähnlich ist ja auch der Sinn des Angelus-Läutens mit der Einladung morgens, mittags und abends zu beten, vor allem den „Engel des Herrn“.
Sicher haben Sie ein Gesangbuch zu Hause: Das neue Gotteslob von 2006 oder das ältere von 1974, vielleicht auch das Gebet- und Gesangbuch von 1955.
In allen finden Sie die Stundengebetszeiten, Andachten, Psalmen und Litaneien. Lieder lassen sich auch beten.
Die Kirche hört nie auf täglich die österlichen Geheimnisse der Erlösung zu feiern. Im Gebet sind wir eine weltweit verbundene Glaubensgemeinschaft.
Der HERR segne Sie alle
Ihr Pfarrer Wolfgang Bretz