"… doch weiter kommt man ohne ihr“.
Ein Sprichwort, das vermutlich viele kennen.
Eine Zier ist schön anzuschauen, doch wirklich gebraucht wird sie nicht. Trifft das auf die Höflichkeit zu?
Was ist Höflichkeit? Sie ist eine Haltung und balanciert das Verhältnis zwischen Menschen aus.
Sie nimmt die Mitte ein zwischen Distanz und Nähe. Zu einem Freund, einer Freundin habe ich eine große Nähe. Zu einem Unbekannten zunächst eine Distanz.
Die Höflichkeit zeigt ein grundsätzliches Wohlwollen, ein Interesse und begegnet dem Anderen mit einer Sympathie. Der weitere Verlauf der Begegnung entscheidet, ob die Höflichkeit gewahrt wird und sich eventuell gar hin zu einer größeren Nähe entwickelt.
„Höflichkeit ist wie die Luft im Reifen; sie kostet nichts, macht aber das Reisen angenehmer.“ Ja, sie kann kleine Unebenheiten abfedern, kleine Dissonanzen überwinden.
Höflichkeit ist oft das Schmiermittel im Alltag. Ein freundlicher Gruß, ein Dankeschön, ein Lächeln, ein Winken, ein Wahrnehmen sind ihre Formen. Sie kosten nichts, können aber eine wohltuende Wirkung entfalten.
Unter Umständen kann sie Berge versetzen.
Konfuzius, der chinesische Gelehrte, sagt: “Vermöchten wir alle nur für einen einzigen Tag höflich zu sein: Die Feindschaft unter den Menschen würde sich in Liebe verwandeln.“
Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich als Autor der Grußworte.
Ihr Pfarrer Klaus Forster