Zehn mal zehn bunte Bälle waren am 7. Juni im Mittelgang der Maria-Hilf-Kirche aufgereiht: Ein schönes Bild für das Jubiläum, das hier gefeiert wurde: 100 Jahre Kindertagesstätte Maria Hilf. 100 Jahre – das ist eine ganze Menge, wie Gemeindereferentin Christine Ganß zusammen mit Kindergartenkindern den vielen großen und kleinen Menschen in der Kirche vor Augen führte. Immerhin zehn Kinder mussten zusammenkommen, um mit ihren Fingern diese Zahl zu zeigen.
In einer Bauhütte an der Hochheimer Straße, in der die Katholiken der Kostheimer Siedlung (im Volksmund damals humorvoll „Schlambeshausen“ genannt) damals auch Gottesdienste feierten, eröffneten Ordensschwestern 1924 eine „Kinderschule“. Später wurde sie im ersten Kirchengebäude von Maria Hilf, dem heutigen Pfarrzentrum, weitergeführt, bis ein eigenes Gebäude für einen Kindergarten auf dem Gelände errichtet wurde. Dass dies im Lauf der Jahre durch An- und Umbauten und Modernisierungen zur heutigen, zeitgemäßen Einrichtung heranwuchs, zeigt nicht zuletzt, dass der Gemeinde ihre Kindertagesstätte immer wichtig war. 66 Kinder aus verschiedenen Kulturen, Nationen und Religionen werden hier heute betreut. Pfarrer Klaus Forster begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Wiesbaden und von Unikathe, dem Kita-Zweckverband im Bistum Mainz. Er dankte allen, die mit ihrem Engagement zur wertvollen Arbeit der Kita beitragen und diese unterstützen.
Auch Jesus hat die Kinder wichtig genommen, sagte Forster in seiner Ansprache. „Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich“, sagt er, wie im Markus-Evangelium zu lesen ist. Damit wird deutlich: Kinder können in ihrer Offenheit ein Vorbild auch für Erwachsene sein.
Echt cool kamen die schwungvollen Tänze rüber, die Mädchen und Jungen der Kita am Ende des lebendigen, kindgerecht gestalteten Gottesdienstes aufführten – mit einer Freude und Begeisterung, die spürbar und sichtbar ansteckend wirkte.
Selbst die Sonne strahlte über dem großen Jubiläumsfest, das sich rund um Kirche und Pfarrzentrum fortsetzte. Ein wunderschönes Fest der Begegnung, an dem nicht nur die Kita-Kinder und ihre Eltern ihren Spaß hatten. Nicht nur Michaela Ehret-Laubenstein, seit 32 Jahren Leiterin der Einrichtung, und das Team der Kita, freuten sich auch über viele „Ehemalige“: Die früheren Gemeindepfarrer Hermann Rudolf Münch und Gottfried Scholz, frühere Mitarbeiterinnen der Kita und so manche „Kita-Kinder“ von einst und deren Eltern genossen sichtlich ihr Wiedersehen und hatten einander viel zu erzählen. Die vielen Fotos aus der Geschichte der Einrichtung weckten Erinnerungen an gemeinsame Kindergartenerlebnisse und regten zum lebhaften Austausch ein. Bei Kaffee und Kuchen, leckeren Snacks und Getränken ließen es sich die Gäste gutgehen; ein vielfältiges Kinderprogramm sorgte dafür, dass auch bei den Jüngsten keine Langeweile aufkam.