Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

vom 21. November 2018

Chinesische Delegation (c) Bistum Mainz / Blum
Chinesische Delegation
Datum:
Mi. 21. Nov. 2018
Von:
(MBN)
Gottesdienst Missbrauch (c) Bistum Mainz / Matschak
Gottesdienst Missbrauch

Berichte

  • Gottesdienst für Opfer sexuellen Missbrauchs
  • Dommuseum: Ausstellung zu Frauenlob
  • Chinesische Delegation im Mainzer Dom
  • Neue Internetseite www.kirche-im-hr.de
  • Kohlgraf sandte Ehe- und Familientrainer aus
  • FDK will „Runden Tisch Familienpolitik“ einrichten

Vorschau

  • Abendgespräch mit Kardinal Chávez (29.11.)

MBN von 40 Jahren

  • Knappe Finanzlage im Bistum Mainz

 

Berichte

Kohlgraf: Wir haben kein Recht auf Vergebung

Mainzer Dom: Erstmals Gottesdienst am Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs

Mainz. Mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom am Sonntag, 18. November, hat das Bistum Mainz erstmals den von Papst Franziskus angeregten Gedenktag für die Opfer sexuellen Missbrauchs begangen. In seiner Predigt bat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf um Vergebung: „Und wenn es manche Menschen nicht können, werde ich dies annehmen. Ich und alle, die Verantwortung tragen, haben kein Recht auf Vergebung. Wir, die Verantwortlichen müssen umkehren: Missbrauch nicht verschweigen, Unrecht benennen und solidarisch sein mit Betroffenen. Das heißt, die Menschen und Gott neu ernst nehmen – das will ich in mein Leben nehmen.“

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte festgelegt, diesen Gedenktag im zeitlichen Umfeld des durch den Europarat initiierten „Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ zu begehen. Dieser Tag findet seit 2015 jeweils am 18. November statt. Der Gottesdienst wurde als Wortgottesdienst begangen und musikalisch von einer Schola unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann gestaltet. Zudem gab es lange Zeiten der Stille, Glockengeläut und Fürbittgebete. Eine Absicht des Gottesdienstes war es auch, für ein achtsames Miteinander von Betroffenen und Nicht-Betroffenen in den Gemeinden zu sensibilisieren. Während und nach dem Gottesdienst standen zudem geistliche Begleiterinnen und Begleiter für Gespräche zur Verfügung.

Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Predigt von Bischof Kohlgraf:

„Ein Mensch aus meiner Umgebung, mein Vertrauter, hat mein Vertrauen verraten.“ (Psalm 55,2-19) Der Psalm 55, den wir als Lesung gehört haben, bringt ins Wort, was in seiner Abscheulichkeit kaum zu beschreiben ist. Tatsächlich ist so etwas tausendfach in der Kirche auch geschehen. Priester, Diakone und Ordensleute haben Verbrechen begangen an denen, die ihnen anvertraut waren, die ihnen hätten vertrauen dürfen, die von ihnen abhängig waren. In den vergangenen Wochen sind diese Verbrechen neu an das Licht der Öffentlichkeit gekommen. Diese Worte des Psalms, die ich und viele andere im Stundengebet immer wieder lesen und beten, beschreiben eine schreckliche Realität bis heute. Der Psalmist redet von einem gemeinsamen Weg zum Hause Gottes. Dort, auf diesem gemeinsamen Weg geschehen und geschahen derartige Taten. Das macht sie auf eine besondere Art grausam. Menschen, die im Auftrag Gottes zu handeln behaupten, zerstören Leben, zerstören Vertrauen, und darüber hinaus nehmen sie den von ihrer Gewalt betroffenen Menschen das Vertrauen in einen liebenden Gott, sie zerstören in vielen Fällen das letzte Fundament, das in dem Glauben an einen liebenden Gott bestehen kann. Das Vertrauen darauf, das in den letzten Versen der heutigen Lesung zum Ausdruck kommt, dass Gott Gerechtigkeit schaffen kann und schaffen wird, ist vielen gestohlen worden. Die Sehnsucht nach dem sicheren Ort, von dem der Beter spricht, ist nicht erfüllt worden; zur Zeit des Verbrechens nicht, es gab eine unüberwindbare Abhängigkeit, die ausgenutzt wurde, und oft nach Jahren bis heute nicht, weil die Seele diese Ruhe nicht findet. Als wäre dies nicht schlimm genug, gibt es ein Umfeld, das die Verbrechen mitträgt. Die Stadt um den betenden Menschen im Psalm herum ist gewalttätig, sie ist voll Unheil. Wie oft hat das Umfeld weggeschaut, die Verantwortlichen in der Kirche haben das System geschützt, den geschädigten Menschen nicht glauben wollen, oder sie erneut gedemütigt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene fanden kein Gehör und keinen Glauben.

Der Psalm ist brutal ehrlich. Und Verantwortliche haben keinerlei Entschuldigung. Weder entschuldigen gesellschaftliche Stimmungen oder die Behauptung, dass man eben früher anders mit so etwas umgegangen sei. Die Botschaft des Evangeliums ist seit 2.000 Jahren sonnenklar. Gott will, dass die Kleinen unter seinem Segen groß werden können, dass sie die Erfahrung machen, dass sie stark werden sollen. Er sendet seine Jünger zu heilen, zu retten, die Dämonen auszutreiben (Lk 9,1-6). Jesus stellt das Kind in die Mitte (Mt 18,2) und wenige Verse weiter warnt er, dass es besser wäre, mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt zu werden, als einem der Kleinen Ärgernis zu geben oder dessen Glauben zu zerstören (Mt 18,6). Der barmherzige Jesus ist in dieser Frage nicht wiederzuerkennen. Die Täter haben das Evangelium ad absurdum geführt.

Auch in der Kirche wurde durch Missbrauch Vertrauen zerstört und Menschen großer Schaden zugefügt. Ich höre die berechtigten Stimmen, mit Bekundungen von Betroffenheit seitens der Bischöfe sei es endgültig genug. Das ist für mich gut nachzuvollziehen. Es müssen konsequente und konkrete Schritte gegangen werden, die wohl hätten längst erfolgen können. Sicher, es gibt Leitlinien und Prävention, aber die Sichtweise der Betroffenen wurde selten ernst genommen.

Mir haben betroffene Menschen in den vergangenen Wochen geschrieben, es hat Gespräche mit ihnen gegeben und es wird weitere Gespräche geben. Im Bistum Mainz und anderenorts berichten sie von der Erfahrung, dass sie bestenfalls als „Fälle“ abgefertigt wurden und so erneut gedemütigt wurden. Strafrechtliche Urteile konnten nicht mehr erfolgen oder konnten den Wunsch nach Gerechtigkeit auch nicht ansatzweise erfüllen. Eine Aufarbeitung hat es bisher nicht gegeben, auch bei uns nicht. Wir wollen nun beginnen, dies zu versuchen. Dazu gehört auch das Gedenken an Menschen, die sexuellen Missbrauch erfahren haben. Niemand kann das zugefügte Leid ungeschehen machen. Wir wollen diesen Gottesdienst heute feiern, um daran zu erinnern, Fürbitte zu halten und gemeinsam zu beten, – das ist mir ein wichtiges Anliegen gegen das Vergessen und das Tabu.

Die Gespräche, die Betroffene mit mir führen, sind „ein Tropfen auf den heißen Stein“, ich ahne dies, aber ich will zeigen, dass die Menschen keine „Fälle“ sind, keine Akten, die bearbeitet und dann beiseite gelegt werden sollen. Wir brauchen externe Hilfe und werden sie in Anspruch nehmen. Betroffene Menschen sind die ersten, die zu hören sind, wenn wir danach fragen, wie Aufarbeitung aussehen kann. Wir werden konkret im Bistum eine Gruppe zusammenstellen mit Vertretern von Opferverbänden, externen Juristen, Psychologen, Polizei, unserer Präventionsbeauftragten und den unabhängigen Ansprechpartnern unseres Bistums. Diese Gruppe wird zu beschreiben versuchen, wie im Sinne der Betroffenen Aufklärung und Aufarbeitung auf allen Arbeitsebenen aussehen müssen – von der Aktenführung bis hin zur Feststellung von Verantwortung und den daraus folgenden personellen Konsequenzen. Der Katholikenrat des Bistums hat in einer Stellungnahme angekündigt, die Umsetzung dieser Maßnahmen immer wieder anzumahnen. Es darf nicht geschehen, dass die konkreten Schritte im Sande verlaufen. Über weitere Maßnahmen zur Kontrolle kirchlicher und bischöflicher Macht müssen wir reden.

Dass wir in der katholischen Kirche vor spezifisch kirchlichen systemischen Fragen stehen, hat die jüngst veröffentlichte Studie klar herausgestellt. Da sehe ich einen langen und mühsamen Weg vor uns. Neben diesem Thema bitte ich alle Gläubigen unseres Bistums, an einer Kultur der Achtsamkeit zu arbeiten, die besonders den kleinen Menschen schützt und ihn ernst nimmt. Schenken Sie Kindern Gehör und schrecken Sie nicht davor zurück, unangemessenes Verhalten offen zu benennen. Für den Schutz von Kindern sind wir alle gemeinsam verantwortlich.

Wenn wir heute Gottesdienst feiern, könnte bei manchem der Verdacht aufkommen, es gehe darum Vergebung einzufordern. Aber das kann und soll nicht unser Anliegen sein. Wenn wir heute das „Vater unser“ beten, bitten wir darin zwar auch „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Ich möchte aber jede und jeden ermutigen, der oder die nicht vergeben kann, sich nicht unter einen religiös motivierten Druck setzen zu lassen. Was hier im „Vater unser“ in einem Satz so knapp steht, ist für viele verletzte Menschen nicht umzusetzen oder ein jahrelanger Weg, mit dem Geschehenen und auch dem Täter abzuschließen oder überhaupt umgehen zu können. Ich glaube, dass der Vater im Himmel das versteht. Täter können erst recht nicht unter dem religiösen Deckmantel Vergebung einfordern. Es gibt eine Form von religiöser „Vergebungsverpflichtung“, die einen echten inneren Frieden verhindert. Sollte jemand vergeben, nur weil er unter religiösem Druck eine Verpflichtung dazu sieht, geschieht keine Vergebung, allenfalls Verdrängung. Wer sich mit der Vater unser-Bitte schwer tut, mag seine Gefühle mitbeten, dass es nicht geht. Wir dürfen in den Psalm schauen. Der Beter ist ehrlich: Er wünscht sich den Tod des Täters und der Verbrecher. Auch derartige Texte stehen in der Bibel, und Jesus hat solche Psalmen selbst gebetet. Sie sind wichtig, weil sie einem betroffenen Menschen zeigen, dass er klagen darf, ja auch Gott anklagen darf. Dass er den Bösen wünschen darf, dass sie ihre gerechte Strafe erhalten, die er von Gott erwartet. Für manchen Betroffenen im Bistum Mainz wird es keine irdische Gerechtigkeit mehr geben. Kann ich hoffen, dass es eine Gerechtigkeit vor Gott gibt? Für mich gehört dies zu meiner Hoffnung, dass Gott Gerechtigkeit schaffen wird. Das darf keine Vertröstung sein und keine Entschuldigung, nicht alles zu tun, was uns möglich ist, Menschen gerecht zu werden. Zu viele Taten sind unter dem Deckmantel eines selbstgemachten barmherzigen Gottes schön geredet worden, oder die Beichte wurde genutzt, um sich rein zu waschen, ohne echte Umkehr anzustreben oder irdische/weltliche Konsequenzen anzunehmen. Wir reden oft zu leichtfertig von Schuld und Vergebung. In diesen Tagen lerne ich neu zu verstehen, dass wir uns unseren Gott vielfach zu harmlos geredet haben. Mancher Täter mag sich hier eingerichtet haben.

Der Psalm ist ehrlich, auch in der Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Wir müssen beginnen, mit Hilfe der betroffenen Menschen das Evangelium neu verstehen und leben zu lernen. Heute kann ich nur um Vergebung bitten, und wenn es manche Menschen nicht können, werde ich dies annehmen. Ich und alle, die Verantwortung tragen, haben kein Recht auf Vergebung. Wir, die Verantwortlichen müssen umkehren: Missbrauch und Gewalt nicht verschweigen, Unrecht benennen und solidarisch sein mit Betroffenen. Das heißt, die Menschen und Gott neu ernst nehmen – das will ich in mein Leben nehmen.

am (MBN)

 

Kabinettausstellung zum 700. Todestag von Frauenlob (bis 31.3.2019)

Mainzer Dom- und Diözesanmuseum zeigt besonders seine Bedeutung für Mainz auf

Mainz. Mit der Kabinettausstellung „Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob (1318-2018)“ (17. November bis 31. März 2019) erinnert das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum anlässlich des 700. Todestages an einen der bedeutendsten Dichter in mittelhochdeutscher Sprache. Der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, hob bei einer Journalistenführung am Freitag, 16. November, hervor, dass mit der Ausstellung besonders Frauenlobs Bedeutung für Mainz aufgezeigt werden solle. Frauenlob, der mit seinen Werken stilbildend für Musik und Poesie im deutschen Sprachraum war und zuletzt am Hof von Erzbischof Peter von Aspelt in Mainz tätig war, ist im Kreuzgang des Mainzer Domes begraben. Wilhelmy wies darauf hin, dass vor Frauenlob nur zwei Laien im Dom begraben worden seien, die in hohen Ämtern des Erzbischofs tätig gewesen seien. Insofern müsse auch Frauenlob in sehr hohem Ansehen des Erzbischofs gestanden haben.

In der Ausstellung stehen neben seinen verschiedenen Grabdenkmälern vor allem Frauenlobs Verklärung im 19. Jahrhundert im Zentrum. In der Stadt Mainz sei Frauenlob im 19. Jahrhundert ebenso prominent gewesen wie Johannes Gutenberg, sagte Wilhelmy. Die Besucher sind eingeladen, in der Ausstellung durch eine eigens dafür eingerichtete „Frauenlob-Straße“ zu gehen, in der sie eine Vielzahl von Gemälden, Graphiken und Skulpturen rund um den Dichter erwartet. Ebenso wird die Trivialisierung Frauenlobs in der Werbung thematisiert. Zu sehen sind etwa die gleichnamigen Einmachgläser, Waschextrakte oder das Frauenlob-Bohnerwachs. Seine Grabstätte wurde im Laufe der Jahrhunderte mit verschiedenen Grabdenkmälern ausgestattet. Am Ende der Ausstellung im Obergeschoss des Domkreuzgangs steht das Frauenlob-Grabmal von Ludwig Schwanthaler (1841/42) als Pendant zum Grab des Dichters im Ostflügel des Domkreuzgangs.

Vernissage (17.11.) und Begleitprogramm (bis 28.11.)

Zur Ausstellung gibt es in den kommenden zwei Wochen bis zum 700. Todestag am 29. November ein umfangreiches Begleitprogramm. Bei der Vernissage am Samstag, 17. November, um 17.00 Uhr wird unter anderem Professor Dr. Stephan Jolie unter der Überschrift „Bis zu den Grenzen der Sprache und darüber hinaus: Frauenlob, der Moderne“ über die heutige Wahrnehmung des Dichters sprechen. Am Dienstag, 20. November, um 18.00 Uhr referiert Dennis Disselhoff („Der Meistersinger von Mainz“) über die Frauenlob-Rezeption in Opernlibretti des 19. Jahrhunderts und bei Richard Wagner. Die Vorstellung des Ausstellungskataloges mit Anton Neugebauer erfolgt am Dienstag, 27. November, um 18.00 Uhr. Bei der Abschlussveranstaltung am Mittwoch, 28. November, wird am 700. Todestag von Frauenlob von 17.00 bis 20.00 Uhr sein Werk in Musik und Lesungen präsent sein.

Hinweise:

  • Der Katalog zur Ausstellung ist als Band vier der Forschungsbeiträge des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums erschienen: Anton Neugebauer: „‚Es lebt des Sängers Bild.’ Frauenlob in der Kunst. Bilder Heinrichs von Meißen vom 14. bis zum 20. Jahrhundert“. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2018. 96 Seiten mit 52 Abbildungen. 12,80 Euro. ISBN 978-3-7954-3375-8.
  • Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz, Domstraße 3, 55116 Mainz, Telefon: 06131/253-344, Fax: 06131/253-349, E-Mail: info@dommuseum-mainz.de, Internet: www.dommuseum-mainz.de
  • Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr, samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr. Eintritt: fünf Euro, ermäßigt drei Euro; außerdem gibt es günstige Familienkarten und Kinder bis acht Jahre haben freien Eintritt sowie jeder an seinem persönlichen Namenstag.

tob (MBN)

 

Domdekan Heinz Heckwolf begrüßte chinesische Delegation

Informationsbesuch zu Erhalt und Pflege des kulturellen Erbes im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Domdekan Prälat Heinz Heckwolf hat eine chinesische Fachdelegation bei einem Besuch im Mainzer Dom über die Maßnahmen zum Erhalt der Kathedralkirche  informiert. Bei dem Besuch am Montag, 19. November, führte er 18 Personen aus dem Kulturerbe-Büro der Stadt Hangzhou („Hangzhou Cultural Relics Bureau“) durch den Dom und erläuterte Aufgaben und Organisation des Dombauamtes sowie die konkreten Maßnahmen zum Erhalt der Kirche. Neben einer Führung durch den Dom stand auch ein Besuch in der Dombauhütte auf dem Programm. Das Kulturerbe-Büro in Hangzhou betreut neben den UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten Westsee und Kaiserkanal, über 700 Bau- und Gartendenkmäler und rund 80 Museen. Bei dem 18-tägigen Aufenthalt der Gruppe in Deutschland stehen unter anderem auch noch ein Besuch beim Weltkulturerbe Kloster Lorsch auf dem Programm.

tob (MBN)

 

„Kirche im hr“ geht online

Neue ökumenische Homepage der Kirchensendungen im Hessischen Rundfunk

Frankfurt/Mainz. Am Sonntag, 2. Dezember, geht ein neues ökumenisches Angebot im Internet offiziell an den Start: Auf der Homepage www.kirche-im-hr.de finden sich künftig alle evangelischen und katholischen Sendungen, die im Hessischen Rundfunk (hr) ausgestrahlt werden. Sie lassen sich auf der neuen Internetseite nachlesen, nachhören, ausdrucken und in sozialen Netzwerken teilen. Auch die Menschen hinter den Radiostimmen kann man auf neuen Internetseite kennenlernen: Sie sind mit Fotos vertreten und geben in kurzen Steckbriefen Auskunft darüber, welche Orte und Menschen sie geprägt haben oder warum sie gerne im Radio predigen.

„Suche“ und „Aktuelles“

Die neue Internetseite bietet außerdem eine verbesserte Suchfunktion. Mit ihr können Nutzer die Beiträge finden, die zu ihren Interessen passen: Worte, die trösten, schmunzeln lassen und zum Nachdenken anregen. So können sich Nutzer auf „Kirche im hr“ ein eigenes  geistliches Lese- oder Hörbuch zusammenstellen. Neu ist zudem die Rubrik „Aktuelles“: Hier finden Nutzer jede Woche ein Themenpaket mit Sendungen zu dem, was gerade besonders bewegt.

Zwei Landeskirchen, drei Bistümer

„Kirche im hr“ ist ein ökumenisches Angebot der evangelischen und katholischen Kirchen in Hessen. Zwei Landeskirchen und drei Bistümer haben sich für die neue Internetseite zusammengetan, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie die katholischen Bistümer Fulda, Limburg und Mainz. Bislang gab es eine eigene evangelische und katholische Homepage für die kirchlichen Sendungen beim hr. Nun ist das Angebot auf einer ökumenischen Seite gebündelt.

Über 1.200 Sendungen jährlich

Mit über 1.200 Sendungen jährlich sind die Kirchen in Hessen in den Radioprogrammen des Hessischen Rundfunks vertreten. Die evangelischen und katholischen Beiträge werden in hr1, hr2-kultur, hr3, hr4 und YOU FM ausgestrahlt. Rund 120 Pfarrer und Pfarrerinnen, Pastoralreferentinnen, Diakone, Religionslehrer und Gemeindereferenten stehen als Autorinnen und Autoren hinter den Beiträgen. Redaktionell verantwortlich für die Sendungen wie für die neue Webseite „Kirche im hr“ sind die Rundfunk- und Senderbeauftragten der Landeskirchen und Bistümer.

Hinweis: Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Bistümer beim Hessischen Rundfunk, Katholische Kirche beim hr, Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main, Telefon 069/8008718250, E-Mail: info@kirche-hr.de, Internet: www.kirche-im-hr.de

bh (MBN)

 

Neun Ehepaare als Ehe- und Familientrainer ausgesandt

Bischof Kohlgraf feierte Gottesdienst im Schönstattzentrum Weiskirchen

Rodgau-Weiskirchen. Bei einem Gottesdienst am Samstag, 17. November, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf neun Ehepaare als „Ehe- und Familientrainer“ gesendet. Der Gottesdienst fand im Schönstattzentrum Rodgau-Weiskirchen statt. Die zweijährige Ausbildung zum „Ehe- und Familientrainer“ wird von der Akademie für Ehe und Familie angeboten, die im Jahr 2000 als Initiative von engagierten Ehepaaren in der katholischen Kirche gegründet wurde. Trägerin der Akademie ist die Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Mainz; Schirmherr ist Bischof Peter Kohlgraf. Mit der Sendungsfeier im Schönstattzentrum Weiskirchen wurde der mittlerweile 16. Ausbildungskurs abgeschlossen.

Kohlgraf dankte den Ehepaaren für ihr „unaufdringliches Glaubenszeugnis“: „Es ist gut, dass es in unserer Kirche Menschen gibt, die von der Suche nach Gott erfüllt sind. Ich danke Ihnen, dass Sie dieser Suche in Ihrer Ehe Raum geben und wünsche Ihnen, dass es Ihnen auch weiterhin gelingt.“ Weiter unterstrich der Mainzer Bischof, dass Gott „Bündnispartner der Menschen“ sein wolle: „Gott sendet Menschen, damit sie von ihrer Liebesgemeinschaft mit Gott erzählen“, sagte er. „Gott will sie in Ihrer Partnerschaft und Liebe in die Welt hineinsenden, damit Sie etwas von der unendlichen Liebe Gottes zeigen“, betonte Bischof Kohlgraf. Er wünschte den Ehepaaren, „Teil der großen Liebessendung Gottes in die Welt hinein“ zu sein. 

Ziel der Akademie für Ehe und Familie ist die Ausbildung von Ehepaaren zu „Ehe- und Familientrainern“, die erfolgreich ihre eigene Ehe und Familie leben und andere Paare und Familien begleiten. Die Ehepaare werden befähigt, Modelle gelungenen Lebens in Ehe und Familie weiterzugeben: in Nachbarschaft und Lebensumfeld, in Beruf und Betrieb, in gesellschaftlichen und kirchlichen Gruppen und Verbänden sowie in Gemeinde-katechese und Gemeindepastoral. Die Ausbildung orientiert sich am konkreten Leben, das heißt an den Erfahrungen und Lebensvorgängen in Ehe und Familie. Die religiöse Dimension spielt dabei eine wesentliche Rolle. Geleitet wird die Akademie von Professor Dr. Hubertus Brantzen und seiner Frau Maria-Theresia Brantzen.

Hinweis: www.akademie-ehe-familie.de

am (MBN)

 

Familienbund der Katholiken tagte

Landesversammlung will „Runden Tisch Familienpolitik“ einrichten

Mainz. Am Donnerstag, 15. November, hat sich die Landesversammlung des Familienbundes des Katholiken (FDK) Rheinland-Pfalz mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Diözesen Mainz, Speyer und Trier in Mainz getroffen. Für die Zukunft möchte die Versammlung in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Büro Mainz einen „,Runden Tisch Familienpolitik‘ aller relevanten katholischen Akteure einrichten, um so den familienpolitischen Themen im Land mehr Gewicht zu geben und die Arbeit besser zu vernetzen“, wie es in einer Pressemitteilung des Verbandes heißt. Wichtige Themen sind für den Familienbund dabei „die Bekämpfung der Kinderarmut im landesweiten Prozess ,Armut begegnen - gemeinsam handeln‘ des Sozialministeriums und die Förderung der Familienbildung durch das Land“.

PM (MBN)

 

Vorschau

Abendgespräch mit Kardinal Gregorio Rosa Chávez (29.11.)

Gast im Bistum Mainz anlässlich der diesjährigen Weihnachtsaktion von Adveniat

Mainz. Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) im Bistum Mainz und das Katholische Hilfswerk Adveniat laden am Donnerstag, 29. November, um 19.30 Uhr zu einem Abendgespräch ein. Gast ist Kardinal Gregorio Rosa Chávez aus San Salvador. Kardinal Chávez ist Gast im Bistum Mainz anlässlich der diesjährigen Weihnachtsaktion von Adveniat, die unter dem Motto „Chancen geben – Jugend will Verantwortung“ steht.

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.adveniat.de sowie unter www.kljb.org

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

„Knappe Finanzlage im Bistum Mainz“ titeln die Bistumsnachrichten zur Sitzung des Kirchensteuerrates: „Die Beibehaltung der bisherigen Kirchensteuerhebesätze in Höhe von neun Prozent für das Jahr 1979 genehmigte der Diözesankirchensteuerrat für das Bistum Mainz einstimmig am 10. November in Mainz. Er folgte damit einem Beschluss des Ständigen Ausschusses dieses Gremiums vom 8. September, der angesichts der Finanzlage des Bistums eine Erhöhung auf zehn Prozent für erforderlich gehalten, aber aus Rücksicht auf die anderen Kirchen darauf verzichtet hatte. Genehmigt wurde außerdem die Haushaltsrechnung für 1977. Danach erhöhte sich das gesamte Haushaltsvolumen gegenüber dem Etatvoranschlag in Höhe von 159,2 Millionen D-Mark auf 163,6 Millionen D-Mark. Erzielt wurde ein Überschuss von 20.563 D-Mark.

Der Finanzdezernent des Bischöflichen Ordinariates, Domkapitular Josef Ludwig, erläu-terte dazu, dass die Mehreinnahmen an Kirchensteuern durch den geringeren Eingang aus der interdiözesanen Kirchenlohnsteuerverrechnung ausgeglichen worden seien. Die Er-höhung der Etatsumme sei vor allem auf durchlaufende Personalkosten als Folge der Übernahme von weiteren katholischen Schulen in die zentrale Besoldung des Bistums zu-rückzuführen. Dass die Haushaltsrechnung 1977 ohne die vorgesehene Darlehensaufnahme in Höhe von 5,5 Millionen D-Mark habe ausgeglichen werden können, sei vor allem auf Einsparungen in allen Ressorts zurückzuführen. Für das neue Haushaltsjahr 1979 sieht Ludwig keine Verbesserung der Finanzlage. Der Verband der Diözesen habe für die Aufstellung des Etats empfohlen, von den Rechnungsergebnissen 1977 auszugehen. Noch seien die Auswirkungen der Steuerreform nicht abzusehen. Auch das laufende Jahr habe keine Verbesserung signalisiert.“

Angekündigt werden die Feierlichkeiten zum 75. Geburtstag von Kardinal Hermann Volk: „75 Jahre alt wird der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, am 27. Dezember 1978. Aus diesem Anlass findet am 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag) im Anschluss an das Stiftsamt um 11.15 Uhr im Haus am Dom ein Empfang für die Gläubigen der Stadt Mainz und des Bistums statt. Am 27. Dezember wird im Hilton-Goldsaal eine Festakademie gehalten werden, bei der der Erzbischof von München, Kardinal Joseph Ratzinger, sprechen wird. Die Priester und Diakone des Bistums werden sich am 8. Januar zu einem eigenen Tag in Mainz treffen. Sie versammeln sich nach dem Pontifikalamt um 9.30 Uhr im Dom zu einer Festlichen Stunde im Hilton-Goldsaal um 11.15 Uhr, während der Professor Dr. Walter Kasper, Tübingen, ein Referat halten wird.“

In einem Artikel zu einer Klausurtagung der Katholischen Arbeiter-Bewegung (KAB) Anfang November auf der Vogelsburg bei Volkach geht es auch um die Glaubensbildung bei Industriearbeitern: „Über Glaubensbildung in der KAB referierte Diözesanpräses Manfred Gärtner, wobei er von der erschreckenden Tatsache ausging, dass in der Diözese Mainz lediglich zirka zwei Prozent der Industriearbeiter der Kirche nahestehen. Eine der wesentlichsten Aufgaben der KAB sei es, dem Arbeitnehmer zur Begegnung mit dem lebendigen Gott zu verhelfen. Die Glaubensbildung müsse hinführen zur Existenz und zur Lebensform des Menschensohnes Jesus Christus. Denn in Christus konkretisiere sich unser Glaube. Wenn dem Arbeitnehmer klar werde, dass Kirche der Weg der gelebten Hoffnung sei, dann werde auch sein Kirchenverständnis, das Wir-Gefühl in der Kirche, wieder erstehen und wachsen.“

Und noch eine kleine Meldung zur Übersetzung eines Domführers ins Italienische: „Der ‚Kleine Domführer’ (2,50 D-Mark) von Diözesankonservator Dr. Wilhelm Jung liegt wegen der großen Nachfrage nunmehr auch in italienischer Übersetzung vor. Vorausgegangen waren Übersetzungen in Englisch, Französisch und Spanisch. Er ist nur bei dem neu eingerichteten Verkaufsstand im Mainzer Dom zu erhalten.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 29 vom 15. November 1978

Gottesdienst Missbrauch (c) Bistum Mainz / Matschak
Kohlgraf Sendung Ehe- und Familientrainer (c) Bistum Mainz / Matschak
Frauenlob-Ausstellung (c) Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum