Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 5

Umweltpreis Verleihung in Gau-Bickelheim (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Umweltpreis Verleihung in Gau-Bickelheim
Datum:
Mi. 2. Juni 2021
Von:
hoff (MBN)

Unter anderem mit der Ernennung von Dekan Henning Priesel zum neuen Mainzer Domdekan, drei neuen Ständigen Diakonen, dem dritten Ökumenischen Kirchentag, einem Video von Bischof Peter Kohlgraf zum Tag der Arbeit, und der Verleihung des Umweltpreises des Bistums Mainz.

Dekan Henning Priesel wird Mainzer Domdekan

Henning Priesel (c) Dekanat Bingen
Henning Priesel

Der langjährige Domdekan Heinz Heckwolf wird Ende Oktober emeritiert

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Dekan Henning Priesel nach Anhörung des Domkapitels zum neuen Mainzer Domdekan ernannt. Der Dekan des Dekanates Bingen und Pfarrer der Pfarrgruppe Gau-Algesheim mit den Pfarreien Gau-Algesheim, Ockenheim und Ober-Hilbersheim tritt damit die Nachfolge des bisherigen Domdekans, Prälat Heinz Heckwolf, an, der dieses Amt seit 2003 innehat und zum 31. Oktober emeritiert wird. Die Einführung von Priesel in sein neues Amt erfolgt zum Beginn des neuen Stiftsjahres am Montag, 1. November (Allerheiligen), im Mainzer Dom.

Henning Priesel wurde am 25. August 1963 in Bad Kreuznach geboren. Nach dem Theologiestudium wurde er am 10. Juli 1993 von Bischof Karl Lehmann im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Als Kaplan war er nach seiner Weihe in Offenbach tätig. 1995 wurde er Geistlicher Leiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) und Referent im Referat Religiöse Bildung im Bischöflichen Jugendamt Mainz. Ab 1996 übernahm er außerdem die Leitung der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ und wurde Direktor des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe. Im Jahr 2000 wurde er Subregens am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz. 2006 wechselte Priesel als Pfarrer nach Gau-Algesheim. Im Jahr 2009 wurde er zum Dekan des Dekanates Bingen sowie zum Geistlichen Rat ernannt. Seit 2007 ist er außerdem Präses des Diözesan-Cäcilienverbandes und Geistlicher Beirat des Instituts für Kirchenmusik des Bistums Mainz. Im Jahr 2014 wurde er Leiter der neu statuierten Pfarrgruppe Gau-Algesheim mit den Pfarreien Gau-Algesheim, Ober-Hilbersheim und Ockenheim. Diese Aufgaben nimmt er bis heute wahr.

Heinz Heckwolf wurde am 4. März 1942 in Darmstadt geboren und wuchs in Lindenfels im Odenwald auf. Nach dem Theologiestudium in Mainz wurde er am 30. Juli 1967 von Bischof Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Als Kaplan war er anschließend in Gau-Algesheim und Darmstadt-St. Fidelis tätig. Im Jahr 1973 wurde er Pfarrer in Gustavsburg, 1980 zusätzlich Beauftragter des Bistums Mainz beim Hessischen Rundfunk. Bischof Lehmann berief Heckwolf im März 1993 zum Leiter des Dezernates Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Im gleichen Jahr wurde Heckwolf zum residierenden Domkapitular und Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und von Mainz-St. Quintin ernannt. Von 1997 bis 2003 übernahm er zusätzlich die Leitung des Dezernates Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Seit dem 1. Oktober 1997 ist er Vorsitzender der Bischöflichen Dotation, die die Liegenschaften des Domes verwaltet und für den Haushalt von Domkapitel und Dom zuständig ist. Zum 1. Mai 2003 ernannte ihn Kardinal Lehmann nach Anhörung des Domkapitels zum Domdekan. 1986 wurde Heckwolf vom Mainzer Bischof zum Geistlichen Rat ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998. Nach Eintritt der Sedisvakanz zum 80. Geburtstag des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, wurde Heckwolf am 17. Mai 2016 von Diözesanadministrator Dietmar Giebelmann zu seinem Ständigen Vertreter ernannt. Heckwolf hatte zum 1. September 2018 die Leitung der Dezernate Seelsorge und Jugendseelsorge abgegeben.

Stichwort: Mainzer Domkapitel

Das Mainzer Domkapitel ist ein Klerikerkollegium zur Feier der Liturgie an der Bischofskirche und zu weiteren satzungsmäßigen Aufgaben im Bistum. Besondere Bedeutung hat das Domkapitel bei der Wahl eines neuen Bischofs. Daneben wirkt das Gremium beratend an der Leitung und Verwaltung des Bistums mit. Sie sind vor allem für die Pastoral des Kirchortes „Mainzer Dom“ sowie für Verwaltung, Erhalt und Unterhalt der Bischofskirche und der dazugehörenden Einrichtungen zuständig. Das Domkapitel ist eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Satzungsautonomie und eigenem Vermögenshaushalt.

Zu den Insignien, welche die Stellung der Domkapitulare sichtbar machen, gehört das Kapitelkreuz, das an einem rot-weißen Band um den Hals getragen wird. Die Farben Rot und Weiß sind die Farben des Domkapitels, des Bistums Mainz und Hessens. Das weiß emaillierte Kreuz zeigt auf der Vorderseite den Dom- und Bistumspatron St. Martin und auf der Rückseite ein goldenes „L“. Es erinnert an Großherzog Ludwig I. von Hessen, der das Kreuz 1829 gestiftet hat. Über dem Kreuz ist eine goldene hessische Krone angebracht. Die Chorkleidung der Domkapitulare besteht aus Talar, lang herunterhängendem Gürtelband (Zingulum), kurzem violetten Schulterumhang (Mozetta) mit Kapuze, weißem Chorrock und einer violetten Kopfbedeckung, dem Birett.

Das Mainzer Domkapitel hat traditionsgemäß sieben Mitglieder. Derzeit sind dies: Domdekan Prälat Heinz Heckwolf als Vorsitzender und sechs Domkapitulare. Dies sind: Offizial Prälat Dr. Peter Hilger, Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Prälat Jürgen Nabbefeld, Geistlicher Rat Klaus Forster, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz und Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert.

Daneben gibt es eine nicht festgelegte Anzahl von Ehrendomkapitularen: derzeit Monsignore Engelbert Prieß sowie Tobias Schäfer, Propst am Dom zu Worms, und Pfarrer Michael Ritzert. Das Domkapitel wird außerdem von Dompräbendaten bei der Feier der Liturgie unterstützt. Aktuell sind das Gerold Reinbott und Privatdozent Dr. habil. Alexander Nawar sowie Klaus-Leo Klein als emeritierter Dompräbendat. Emeritierte Domkapitulare sind: Prälat Günter Emig, Monsignore Horst Schneider und Prälat Dietmar Giebelmann. Gemeinsam bilden alle Domherren das so genannte Domstift.

Geschichtlich nachweisbar ist das Mainzer Domkapitel erstmals seit dem Jahr 970. Doch bereits seit den Anfängen des Bistums Mainz hat es einen Kreis von Geistlichen gegeben, der den Bischof unterstützte und ihn bei Abwesenheit vertrat. Das vierte Laterankonzil 1215 gewährt dem Mainzer Domkapitel das ausschließliche Recht zur Bischofswahl. 1252 erhält das Kapitel vom Papst das Recht zur Selbstergänzung. Im Jahr 1405 besteht das Mainzer Domkapitel aus 24 geistlichen Kapitularen. Nach der Übergabe der Stadt Mainz an die Franzosen im Jahr 1798 wird der Dom beschlagnahmt und das Erzbistum Mainz aufgelöst. Das Domkapitel folgt dem Erzbischof 1805 nach Regensburg. Im neuen Bistum Mainz umfasst das von Bischof Joseph Ludwig Colmar (1802-1818) errichtete Domkapitel zwei Generalvikare, acht Domkapitulare und zwei Ehrendomkapitulare. Die Zahl der Mitglieder ist bei der Neugründung 1821 durch Papst Pius VII. auf sieben festgelegt worden und seitdem unverändert geblieben. Im Jahr 2000 hat das Domkapitel seine Statuten erneuert - sie ersetzt die Satzung von 1924.

Nachricht voraus am 22. Mai 2021                                                                            tob (MBN)

Drei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht

Weihe der Ständigen Diakone 2021 - Von links: Andreas Mangold, Dr. Simon Helms, Bischof Peter Kohlgraf,Uwe Kießling, (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Weihe der Ständigen Diakone 2021 - Von links: Andreas Mangold, Dr. Simon Helms, Bischof Peter Kohlgraf,Uwe Kießling,

Pontifikalamt im Mainzer Dom mit Bischof Peter Kohlgraf

Mainz. Durch Handauflegung und Gebet hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstag, 22. Mai, drei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht: Dr. Simon Helms, Uwe Kießling und Andreas Mangold.

In seiner Predigt im Mainzer Dom nahm Bischof Peter Kohlgraf Bezug auf den „Sonnengesang“ des heiligen Franziskus, der auf der Einladung zur Diakonenweihe abgedruckt ist. Dabei musste Bischof Kohlgraf an die Bitte „Mache unser ganzes Leben zu einem Loblied deiner Herrlichkeit“ aus einer Oration des Stundenbuchs denken. „Es geht um eine Haltung des Gebets, die das ganze Leben begleitet und motiviert, ja, das Leben selbst zum Loblied auf Gottes Herrlichkeit werden lässt. Das ist ein großes Wort. Aber gerade beim heiligen Franz von Assisi kann man ablesen, was das bedeuten kann. Bei ihm ist es die Liebe zur Schöpfung und zum Schöpfer, die ihn ganz durchdringt“, sagte er. Das Gebet sei dabei keine fromme Übung, sondern eine Haltung: „Diese Haltung drückt sich im Dienst des Diakons sicher auch dadurch aus, dass er sich den Menschen nahe weiß, die durch ein dunkles Tal gehen und jemanden brauchen, der ihnen die Augen neu öffnet für Gott und seine schöpferische Kraft für einen Neuanfang; die einen Menschen brauchen, der nicht wegläuft, sondern dabei bleibt. Seelsorge nennen wir das.“ Deshalb ermunterte Bischof Kohlgraf die Diakone und ihre Familien, mit Franziskus „ein Lob des Schöpfers und der Schöpfung zu beten, damit Sie immer mehr zu Menschen des Gebets, der Geschwisterlichkeit und der Zuwendung werden.“

Dr. Simon Helms (49) wohnt in Ludwigshöhe, ist verheiratet und hat eine Tochter. Der Sohn eines evangelischen Pastors konvertierte 2011 zur katholischen Kirche. Nach seinem Lehramtsstudium an der Uni Bonn, seiner Promotion in Geschichte und nach seiner Konversion studierte er 2012 bis 2015 Praktische Theologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Seit 2017 ist er Gemeindereferent in der Pfarrgruppe Eisbachtal.

Uwe Kießling wurde 1970 in Greiz, Thüringen, geboren und wuchs in Sachsen auf. Die Jugend war geprägt vom Landleben, aber auch von den Zwängen des DDR-Regimes. Der gelernte Facharbeiter für chemische Verfahrenstechnik vertiefte in der Wendezeit sein Interesse am christlichen Glauben. 2009 ließ er sich in Vendersheim taufen, erhielt die Heilige Kommunion und wurde gefirmt. 2019 begann er den Pastoralkurs mit dem Wunsch Diakon zu werden.

Andreas Mangold wohnt in Dannenfels, ist seit fast 25 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. In Alzey geboren und aufgewachsen, absolvierte er eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker bei der Deutschen Bahn, war zehn Jahre lang Lokomotivführer, bevor er ab 1995 Theologie an der Fachakademie in Mainz studierte. 2000 wurde er als Gemeindereferent in die heutige Pfarrgruppe Alzey-Land St. Hildegard gesendet. 2007 gründete er die Jugend-Zelt-Kirche, die heute den Namen WELT-fairÄNDERER trägt.

Erste Einsatzorte in Alzey, Worms und Saulheim

Diakon Helms wird künftig in der Pfarrgruppe „Katholische Kirche im Eisbachtal“ mit den Pfarreien Offstein (St. Martinus), Worms-Horchheim (Heilig Kreuz) und Worms-Wiesoppenheim (St. Martinus) eingesetzt. Diakon Kießling wird in den Pfarrgruppen Saulheim/Gabsheim und Wißberg mit den Pfarreien Gabsheim (St. Alban), Saulheim (St. Bartholomäus), Gau-Bickelheim (St. Martinus) und Gau-Weinheim (St. Katharina) eingesetzt. Diakon Mangold wird in den Pfarrgruppen „Alzey-Land St. Hildegard“ und „Alzeyer Hügelland“ mit den Pfarreien Alzey-Heimersheim (St. Mauritius und Gefährten), Alzey-Weinheim (St. Gallus), Erbes-Büdesheim (St. Bartholomäus), Flonheim (Unbefleckte Empfängnis), Alzey (St. Joseph), Freimersheim (St. Josef), Gau-Heppenheim (St. Urban) und Ober-Flörsheim (St. Peter und Paul) eingesetzt.

Silbernes Weihejubiläum (25. Mai)

Am 25. Mai 1996 wurden durch Bischof Karl Lehmann drei Ständige Diakone geweiht, die in diesem Jahr, 25 Jahre später, ihr Silbernes Weihejubiläum feiern. Diakon Toni Heinz ist Ständiger Diakon mit Zivilberuf in der Pfarrgruppe Bingen-Süd mit Schwerpunkt in Bingen-Dietersheim. Diakon Heinz Weinmann ist Ständiger Diakon mit Zivilberuf in Worms-Herrnsheim. Diakon Lic.iur.can. Michael Weyers ist Ständiger Diakon in der Pfarrgruppe Saulheim/Gabsheim und Diözesanrichter am Bischöflichen Offizialat. Dankgottesdienste konnten wegen der Corona-Situation noch nicht festgelegt werden. 

Stichwort: Erste Weihe im Bistum Mainz vor 50 Jahren

Diakone sind bereits in der Apostelgeschichte erwähnt. In der frühen Kirche wirkte der Diakon (griechisch: Diener) in der Armenpflege oder als Gehilfe des Bischofs beim Gottesdienst. Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Amt an Bedeutung. Lange Zeit war der Diakon nur noch eine Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe. Das Zweite Vatikanische Konzil eröffnete auch verheirateten Männern die Weihe zu so genannten Ständigen Diakonen. Dabei wird zwischen dem „Diakon mit Zivilberuf“ und dem „Diakon im Hauptberuf“ unterschieden. Im Bistum Mainz wurden 1971, vor 50 Jahren, die ersten Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Die Bezeichnung „Ständiger Diakonat“ macht deutlich, dass es sich nicht um eine Durchgangsstufe zur Priesterweihe handelt. Der Diakon hilft in vielfältiger Weise: Er assistiert bei Eucharistiefeiern, leitet Wortgottesdienste und spendet das Sakrament der Taufe. Außerdem kann er mit Beerdigungen und Trauungen beauftragt werden. Das Mindestalter bei der Diakonenweihe für Ständige Diakone liegt bei 35 Jahren für Verheiratete. Eine Bedingung für den Ständigen Diakonat ist, dass die Ehefrau des Bewerbers die Entscheidung zur Diakonatsweihe mitträgt.

Hinweise:

 

Nachricht voraus am 22. Mai 2021                                                                   PM/hoff (MBN)

Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs (8. Mai)

paxchristi (c) pax christi
paxchristi

Pax Christi-Präsident Bischof Peter Kohlgraf feiert Gedenkgottesdienst in Speyer

Speyer. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird am Samstag, 8. Mai, an einer Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 76 Jahren in Speyer teilnehmen. In seiner Funktion als Präsident der internationalen Friedensbewegung Pax Christi wird er um 18.00 Uhr eine Messe zum Gedenken an die Kriegsopfer feiern und die Predigt halten.

Der Gottesdienst wird von Mitgliedern der Dompfarrei Pax Christi und der Friedensbewegung Pax Christi mitgestaltet. Auch der Speyerer Dompfarrer Domkapitular Mattias Bender wird anwesend sein. Während der Feier wird Bischof Kohlgraf Erde von nordfranzösischen Schlachtfeldern beisetzen. Die Veranstaltung wird über den YouTube-Kanal der Dompfarrei Pax Christi live gestreamt.

Bereits um 16.30 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einem Vortrag von Pastoralreferent und Historiker Dr. Markus Lamm mit dem Titel „Erde von nordfranzösischen Schlachtfeldern“. In der Pax Christi-Kapelle unterhalb des Altarraums der Friedenskirche St. Bernhard werden traditionell Erde und Steine aller Kontinente aufbewahrt, die meist von Kriegs- und Schreckensorten stammen. Sie sollen ein mahnendes Zeichen des Friedens sein. Schon 1956 wurde der Friedenskirche Erde von französischen Schlachtfeldern übergeben, die bislang in der Sakristei aufbewahrt wurde. In einer Kiste aus Eichenholz werden in sieben Säckchen französische Schlachtfeld- und Graberden von Orten des Ersten und Zweiten Weltkrieges aufbewahrt. Diese Erde wird Bischof Kohlgraf im Vorraum der Kapelle beisetzen.

Die Kirche St. Bernhard wurde 1953/54 als deutsch-französisches Gemeinschaftswerk errichtet. Acht Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollte die vermeintliche „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschen und Franzosen endlich dauerhaft überwunden werden. In der Krypta wird unter anderem Erde aus Nagasaki und Auschwitz-Birkenau aufbewahrt.

Hinweise:

Nachricht voraus am 5. Mai 2021                                                                        hoff (MBN)

 

Video mit Peter Kohlgraf zum Tag der Arbeit

Mainzer Bischof besuchte Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Rheinhessen

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat bei einem Besuch des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Rheinhessen an die Situation von Auszubildenden in der Corona-Pandemie erinnert. Anlass ist der traditionelle Vorabend zum Tag der Arbeit (1. Mai), der normalerweise von der Betriebsseelsorge im Bistum Mainz zusammen mit dem Mainzer Bischof gestaltet wird und in diesem Jahr erneut coronabedingt ausfallen muss. In dem Video verweist Kohlgraf unter anderem auf die schwierige Ausbildungssituation, die sich durch die Corona-Pandemie für viele Auszubildende im vergangenen Jahr ergeben habe. Über die Betriebsseelsorge im Bistum Mainz engagiert sich das Bistum Mainz etwa durch das „Sofortprogramm“ und die Initiative für Arbeit e.V. bereits seit vielen Jahrzehnten in diesem Bereich.

Seit 1983 besteht im Bistum Mainz das „Sofortprogramm“, bei dem das Bistum Klein- und Mittelbetrieben Zuschüsse ermöglicht, wenn sie die Ausbildung von jungen benachteiligten Menschen besonders fördern. Über 4,5 Millionen Euro wurden bisher aus Spenden und Kirchensteuermitteln aufgebracht und damit mehr als 900 Ausbildungsstellen gefördert. Die Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V. in Offenbach unterstützt, qualifiziert und fördert Menschen auf ihrem Weg zurück in Erwerbsarbeit.

Hinweis:

 

Nachricht voraus am 29.4.2021                                                                                  tob (MBN)

Dritter Ökumenischer Kirchentag in Frankfurt (13. bis 16. Mai)

Logo ÖKT 20221 (c) ÖKT
Logo ÖKT 20221

Überblick über Aktionen und Veranstaltungen mit Beteiligung des Bistums Mainz

Mainz. Der Dritte Ökumenische Kirchentag wird in diesem Jahr überwiegend digital stattfinden. Auch aus dem Bistum Mainz wird es verschiedene Angebote geben, wie etwa eine Bibelarbeit mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und einen Film aus Offenbach.

Bischof Peter Kohlgraf wird am Samstag, 15. Mai, eine digitale Bibelarbeit anbieten. Darin spricht er über eines der Zeichen im Johannes-Evangelium, die Heilung eines Blindgeborenen. Im Gespräch mit Dr. Sven Herget und Helena Gilbert vertieft er Gedanken zu eben dieser Stelle im Johannes-Evangelium (Joh 9,1-12a) und gibt den Zuschauerinnen und Zuschauern Impulsfragen an die Hand. Diese Bibelarbeit wurde vorab aufgezeichnet und ist ab 8.00 Uhr online abrufbar. Zum Abschlussgottesdienst an der Weseler Werft am Sonntag, 16. Mai, um 10.00 Uhr ist Bischof Peter Kohlgraf als Ehrengast eingeladen.

Film über Offenbach als Glaubensort

Ein weiteres Projekt aus dem Bistum Mainz ist der Film „Mein Offenbach – mein Glaubensort“. Der Film thematisiert die konfessionelle und religiöse Vielfalt, die Offenbach in Geschichte, Stadtbild und Leben prägt. Auch das karitative Engagement der Caritas-Straßenambulanz und der Ökumenischen Initiative „Essen und Wärme“ (www.essen-und-waerme.de) werden gezeigt. Eine ökumenische Gruppe aus Offenbach hat mit professioneller Unterstützung der Rundfunkredaktion des Bistums Mainz den Film erstellt. Durch den Film führt Samira Fries. Er wird als Teil des Streams am Samstag, 15. Mai, zwischen 20.00 und 21.00 Uhr ausgestrahlt und hat eine Länge von etwa vier Minuten.

Ökumenischer Gottesdienst „Schaut hin“

Ebenfalls aus Offenbach kommt ein ökumenischer Gottesdienst zum Thema „Schaut hin“ mit dem Offenbacher Stadtdekan Andreas Puckel und Prodekanin Dr. Ursula Schoen, sowie Geistlichen und Vertreterinnen und Vertretern Offenbacher Kirchen und Konfessionen. Begleitet wird der Gottesdienst von Sängerinnen und Sängern und Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Der Gottesdienst soll gestreamt werden am Samstag, 15. Mai, von 18 bis 20 Uhr.

Platz nehmen am „Blauen Tisch“

In der Frankfurter Innenstadt an der Hauptwache wird die Kunstinstallation „Blauer Tisch“ aufgebaut. Grafiker Philip Wilson hat einen Tisch konstruiert, der aus mehreren Tischteilen besteht. Die Teile sind unterschiedlich hoch, breit und lang. Auf einige kann man sich leicht setzen, auf andere kommt man nur schwer hinauf oder es ist sogar unmöglich, auf ihnen Platz zu nehmen. Von genau einem Punkt aus wirken die Tischeile wie eine lange Tafel. An dem Tisch sollen Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Ab Freitag, 7. Mai, stehen unterschiedliche Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zur Verfügung. Am Samstag, 8. Mai, wird Martin Klinkosch, Projektmitarbeiter aus dem Bistum Mainz, von 14.00 bis 19.00 Uhr dort sein.

Hinweise:

  • Link zur Bibelarbeit mit Bischof Peter Kohlgraf:

https://www.oekt.de/programmsuche#session/130060101/V.DBA-001 

  • Link zum Abschlussgottesdienst an der Weseler Werft:

https://www.oekt.de/index.php?id=188#session/134439101/V.SGD-001

  • Eine Karte mit weiteren dezentralen Aktionen ist zu finden unter

https://www.oekt.de/feiern/dezentrale-karte

  • Der Film „Mein Offenbach – mein Glaubensort“ wird auch auf dem Youtube-Kanal des Bistums Mainz zu sehen sein: www.youtube.com/bistummainz

 

Nachricht voraus am 6. Mai 2021                                                                            hoff (MBN)

Daniela Hottenbacher zur neuen BDKJ-Bundesvorsitzenden gewählt

Daniela Hottenbacher (c) Foto: Christian Schnaubelt / BDKJ-Bundesstelle
Daniela Hottenbacher

Mainzerin möchte „Stimme von Kindern und Jugendlichen weiter stärken“

Mainz/Bonn. Daniela Hottenbacher aus Mainz ist zur neuen ehrenamtlichen Bundesvorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gewählt worden. Die 30-Jährige wurde am Samstag, 8. Mai, auf der virtuellen Hauptversammlung des Verbandes gewählt, wie der BDKJ mitteilte.

Daniela Hottenbacher wird als ehrenamtliche BDKJ-Bundesvorsitzende dem gleichberechtigten dreiköpfigen Team des BDKJ-Bundesvorstandes angehören. Das Amt war nach dem Ausscheiden von Katharina Norpoth ein Jahr lang unbesetzt. Hottenbacher ist Physiotherapeutin, studiert Soziale Arbeit und Sport und lebt in Mainz. Dort engagiert sie sich seit sechs Jahren ehrenamtlich als Vorsitzende des BDKJ-Diözesanverbandes. Zuvor war sie bereits bei der Aktion Dreikönigssingen und der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) aktiv.

„Der BDKJ ist für alle Kinder und Jugendliche eine Stimme, auch über den BDKJ hinaus. Ich möchte diese Stimme weiter stärken und unterstützen sowie insbesondere die Mädchen- und Frauenpolitik auf allen Ebenen fördern“, erklärt Hottenbacher. Der BDKJ vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kirche, Staat und Gesellschaft.

Nachricht voraus am 10. Mai 2021                                                                pm/hoff (MBN)

Umweltpreise an Einrichtungen im Bistum überreicht

Umweltpreis-Verleihung in Dieburg (c) Bistum Mainz/Julia Hoffmann
Umweltpreis-Verleihung in Dieburg

Weihbischof Dr. Udo Bentz besuchte alle Gewinner persönlich

Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz hat am Donnerstag, 20. Mai, gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten des Bistums Mainz, Dr. Franz Jakob Hock, die Gewinner des diesjährigen Umweltpreises besucht, und ihnen ihre Preise überreicht. Bei seinen Stationen in Gau-Bickelheim, Worms, Dieburg, Groß-Zimmern, Mainz und Köngernheim erhielt Bentz zahlreiche Eindrücke, wie sich die Menschen im Bistum Mainz für die Bewahrung der Schöpfung engagieren. Eine Preisverleihung in Mainz-Bretzenheim steht noch aus.

„Es ist ein wahres Kaleidoskop“, sagte Weihbischof Bentz am Ende des Tages. „Mit den Preisen ehren wir Einrichtungen, bei denen sich die Bewahrung der Schöpfung nicht auf einzelne Initiativen beschränkt, sondern bei denen zu spüren ist, dass sie sich zu einem festen Konzept verstetigen“, sagte Bentz. Er gab zu bedenken: „Die Sorge um bedrohte Geschöpfe hat immer auch eine soziale Dimension. Auch gefährdete Menschen müssen mit in den Blick genommen werden.“ Eine Herausforderung für die Zukunft sei es, „mehr und mehr einzelne Projekte zu einem institutionellen Schutzkonzept für Nachhaltigkeit und Ökologie zu verstetigen, und dieses Bewusstsein auch an künftige Generationen weiterzugeben.“

Kita-Kinder erklären Recycling

Im katholischen Familienzentrum St. Martin in Gau-Bickelheim ließ sich Weihbischof Bentz von Kita-Kindern erklären, wie verschmutztes Wasser gefiltert wird. Stolz berichteten ihm die Kinder, dass sie schon eine Kläranlage besucht hatten, und wie genau das Recycling von Glas funktioniert. „Wir konnten bereits mit großer Freude feststellen, dass die Kinder beginnen, ein nachhaltiges Denken zu entwickeln“, sagte Projektleiterin Christine Hendricks. Die Einrichtung erhielt einen „Sonderpreis des Bischofs“, der mit einem Preisgeld von 500 Euro verbunden ist. Das Preisgeld wurde bei allen Einrichtungen nicht direkt überreicht, sondern symbolisch in Form einer Urkunde.

Beim Caritasverband in Worms ließ sich der Weihbischof das Konzept des „Up-cycling“ erklären. Beim „Up-cycling“ geht es darum, alte Dinge aufzuwerten und wieder brauchbar zu machen. Im dortigen Caritasladen „CarLa“ werden zum Beispiel Obstschalen verkauft, die aus alten Schallplatten hergestellt sind. Der Caritasverband in Worms erhielt den dritten Preis (750 Euro Preisgeld), weil er eine „ökologische Unternehmenskultur“ implementieren will und diese mit verschiedenen praktischen Maßnahmen umsetzt. Zum Beispiel bietet die Caritas eine Energieberatung für Privathaushalte an, mit der durch den Einsatz von LED-Lampen Energie und Geld eingespart werden kann. Außerdem hat der Verband einen Gemeinschaftsgarten angelegt, mit einer Streuobstwiese und einer Imkerei. „Hier treffen sich alle Generationen und Kulturen“, betont Projekt-Koordinator Thomas Jäger.

Der Weg zur dritten Station führte nach Dieburg, zu den Gewinnern des ersten Preises (Preisgeld 2.000 Euro). Das Dekanat wurde für seine ökumenische Initiative „Lasst es blühen, lasst es summen“ ausgezeichnet, die es gemeinsam mit dem evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald ins Leben gerufen hat. „Unsere Kirchen und das Umfeld sind öffentliche Flächen inmitten eines Sozialraums. Als solche sind sie Teil einer Art Verkündigung und ein Ort, um auch außerhalb der Kirchenmauern Zeugnis unseres Glaubens abzulegen“, sagte Weihbischof Bentz. Er hofft, dass sich mehr Dekanate diesem Beispiel anschließen. Das Dekanat hat an verschiedenen Orten Streuobstwiesen und naturnahe Grünflächen angelegt. Als Beispiel besuchte der Weihbischof das Außengelände der Kirche St. Wolfgang in Dieburg. Dort wurde die Grünfläche naturnah und bienenfreundlich umgestaltet. „Der größte Feind des naturnahen Gärtnerns ist der deutsche Ordnungssinn“, erklärte Dekanatsreferent Andreas Reifenberg. Auf der Wiese gedeihen Natternkopf und Muskateller-Salbei, Glockenblumen und Königskerzen.

Auch im Hof des St. Josephshaus Kinder- und Jugendzentrums in Groß-Zimmern sind bienenfreundliche Pflanzen zu bewundern. Die Einrichtung erhielt ihren Sonderpreis für die Initiative „Die Schöpfung bewahren – sich als Teil der Schöpfung erleben“ (750 Euro). Auf dem Gelände wird auf vielfältige Weise Nachhaltigkeit umgesetzt: Es gibt Solarzellen auf dem Dach eines Gebäudes, und Vieles wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst repariert. Auch einen eigenen Gemüsegarten hat die Einrichtung. „Hier können zum Beispiel die Kinder und Jugendliche ein Praktikum machen, die als unbeschulbar gelten“, erklärt Ben Bärens, Koordinator der Eigenbetriebe der Einrichtung. „Damit kann man Kinder gut abholen, weil sie unmittelbar den Effekt ihrer Arbeit sehen“, betont er.

Auszeichnung für „Nachhaltigkeits-Curriculum“

Auch die Maria Ward-Schule Mainz durfte sich über einen Umweltpreis freuen (zweiter Preis, 1.500 Euro). Dort führte Weihbischof Bentz unter Anleitung einige Experimente zum Klimawandel durch. Diese Experimente sind Teil des „Nachhaltigkeits-Curriculums“, eines besonderen Lehrplans, der dafür sorgt, dass die Schülerinnen sich kontinuierlich in den verschiedenen Klassenstufen mit den Themen Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimawandel auseinandersetzen. Das Curriculum ist Teil des Gesamtprojekts „Mary’s Green Deal – Schöpfung nachhaltig erhalten und gestalten“, zu dem unter anderem auch eine Ring-Vorlesung und ein Projekttag in Klassenstufe zehn gehören. „Wir wollen den Schülerinnen Hintergrundwissen vermitteln, damit sie fundiert mitdiskutieren können, wenn es um den Klimawandel geht. Unser Ziel ist es, ihnen durch Wissen zu ermöglichen, auch selbst aktiv zu werden“, betont Michael Breit, Koordinator für Umweltfragen und Lehrkraft an der Schule.

Der dritte Preis wurde in diesem Jahr zwei Mal verliehen. Einer der Gewinner (750 Euro) ist die katholische Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Friesenheim, Undenheim und Weinolsheim mit den beiden Beiträgen „Mit dem E-Lastrad in der Pfarrei unterwegs“ und „AUFtanken VOR und IN der Kirche“. In Köngernheim ist das Konzept Nachhaltigkeit auf dem Außengelände der katholischen Kirche verwirklicht. Direkt neben der Kirche befindet sich eine E-Tankstelle für Elektro-Autos und eine Ladestation für E-Fahrräder. Die Parkplätze wurden installiert, bevor es Fördermittel dafür gab. „Im Vorfeld gab es viele Bedenken, weil wir keine Förderung von außen dafür bekommen haben und manche daran gezweifelt haben, ob das Angebot auch genutzt wird“, erinnert sich Andrea Pforr, die Vorsitzende des Fördervereins Christkönig. „Aber die E-Tankstelle hat sich schnell herumgesprochen und wird gut angenommen“, sagt Susanne Steckel, ebenfalls Mitglied des Fördervereins. Damit die Kirche auch direkt zu den Menschen kommt, hat die Pfarrei ein elektrisches Lastenfahrrad angeschafft, das zu einer Theke umgebaut werden kann. Damit standen Gemeindemitglieder zum Beispiel schon am Rand eines Fahrradwegs, als „Stelle zum Auftanken“, in mehrfacher Hinsicht, denn sie hatten neben Gesprächen auch Getränke im Angebot.

Ein weiterer Preisträger ist die katholische Kindertagesstätte St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim. Sie erhält einen „Sonderpreis des Bischofs“, der mit einem Preisgeld von 500 Euro dotiert ist, für ihr Projekt „Umweltsensibilisierung von Kleinauf – eine Kita räumt auf, recycelt und denkt mit“. Die Preisverleihung ist für den 7. Juni geplant. Insgesamt wurden in diesem Jahr sieben Preise verliehen.

Nachricht voraus am 21. Mai 2021                                                                        hoff (MBN)

„Impulsgeber und Wegbegleiter für die kommenden fünf Jahre“

Das Andachtsheft zur Landtagseröffnung in Mainz (c) Katholisches Büro Mainz / Evangelisches Büro Mainz
Das Andachtsheft zur Landtagseröffnung in Mainz

Andachtsheft zur Eröffnung des Landtags in Mainz mit Beiträgen von Wüst und Kohlgraf

Mainz. Mit einem ökumenischen Andachtsheft begleiten die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer in Rheinland-Pfalz die Eröffnung der neuen Legislaturperiode am Dienstag, 18. Mai, in Mainz. Da die traditionelle, gottesdienstliche Eröffnung der Wahlperiode in diesem Jahr aufgrund der Pandemie nicht stattfinden kann, wenden sich die Kirchen unter der Überschrift „Im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott. Impulse zum Innehalten“ mit einer Broschüre an die Abgeordneten des Mainzer Landtages und die Mitglieder der Landesregierung. Die geistlichen Impulse haben Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst von der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf geschrieben. Herausgeber sind das Katholische Büro Mainz - Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz und die Vertretung der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz.

Bischof Kohlgraf macht die Bedeutung einer inneren Orientierung beim Thema Freiheit deutlich – gerade mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Diskussionen zum Thema Freiheitsrechte: „Freiheit braucht eine innere Ausrichtung, damit sie menschenwürdig ist“, schreibt der Bischof. Er verweist auf Aussagen des Apostels Paulus im Römerbrief (Röm 7), der eine Haltung kritisiert, „die nur auf die Verwirklichung des eigenen Willens und die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse gerichtet ist. Damit macht der Mensch den anderen zum Mittel für seine eigenen Zwecke“. Dagegen stehe eine Orientierung, die das wahre Glück nicht nur in Geld, Macht, Karriere oder Genuss sehe, „sondern in einem Leben, das dem anderen Menschen Raum gibt“. Und weiter: „Absolute Freiheit ohne innere Orientierung ist schrecklich“, betont Kohlgraf. „Wir merken es im Staat, in der Wirtschaft, wo auch immer Menschen leben. Wir erfahren, dass Freiheit Maßstäbe braucht. Paulus war überzeugt, dass das Evangelium solche Freiheit ermöglicht.“

Kirchenpräsidentin Wüst geht in ihrem Impuls auf „das empfindliche Gleichgewicht von Ich und Wir ein“, das eine gute Gemeinschaft ausmache. „Jede Politik muss sich daran messen lassen, wie ihr die Balance von Ich und Wir gelingt, ob es ihr ernst ist mit dem Gemeinwohl.“ Und weiter: „Aus gutem Grund wendet sich Jesus in seiner Mehr-Klassen-Welt denen zu, die sich zu den Verlierern zählen, gibt ihnen ein Gefühl von Wert und Perspektive.“ Er lege damit den Finger in die Wunde seiner Gesellschaft mit einer Haltung, die bis heute eine gute Gemeinschaft auszeichne: Sie orientiere sich an den Schwachen. Oder konkret: „Eine Gesellschaft kann nicht ernsthaft solidarisch sein, wenn erschwinglicher Wohnraum zur Mangelware wird, für Kinder ein neuer Ranzen zu teuer ist, alte Menschen sich kein neues Bett leisten können.“ Deshalb sei Solidarität untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbunden. „Als Lebensgefühl lässt sie sich nicht verordnen, aber politisches Handeln stellt die Weichen dafür, ob Menschen sich in der Gemeinschaft aufgehoben oder abgehängt fühlen“, fügt Wüst hinzu.

„Als Impulsgeber und Wegbegleiter für die kommenden fünf Jahre“ bezeichnen die beiden Herausgeber, Ordinariatsdirektor Dieter Skala und Kirchenrat Wolfgang Schumacher, das Andachtsheft in ihrem Vorwort. An den beiden Impulstexten von Wüst und Kohlgraf werde deutlich, „dass die Kirchen mitten in der Welt sind, Teil von ihr und mit ihr in Wort und Tat verbunden“. Und direkt an die Politikerinnen und Politiker gewandt: „Ihnen, die Sie in den kommenden fünf Jahren als Abgeordnete und Regierungsmitglieder Verantwortung übernehmen, gilt unsere Fürbitte. Möge Ihnen zur Erfüllung Ihres neuen Amtes Gott Energie und Freude schenken, damit Sie sich mit Leidenschaft und Augenmaß, Mut und Zuversicht dem Ihnen erteilten Wählerauftrag stellen können – zum Wohlergehen des Einzelnen und der innerstaatlichen Gemeinschaften‘.“ Die beiden Büros vertreten die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer mit Gebietsanteilen in Rheinland-Pfalz: das sind die Evangelische Kirche der Pfalz, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche im Rheinland sowie die Bistümer Limburg, Mainz, Speyer und Trier sowie das Erzbistum Köln.

Nachricht voraus am 17. Mai 2021                                                         tob (MBN) / awr (lk)

Bistum Mainz spendet 50.000 Euro Soforthilfe für Indien

Caritas International (c) Caritas International
Caritas International

Weihbischof Bentz ruft zu Spenden für Caritas International auf

Mainz. Das Bistum Mainz hat 50.000 Euro Soforthilfe für die Opfer der Corona-Pandemie in Indien zur Verfügung gestellt. Das Geld wird über Caritas International den Betroffenen als Soforthilfe zu Gute kommen. Das hat der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der die weltkirchliche Arbeit im Bistum verantwortet, am Donnerstag, 6. Mai, bekannt gegeben. Gleichzeitig ruft er die Gläubigen im Bistum zu weiteren Spenden für die Arbeit von Caritas International auf: „Caritas International unterstützt als Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes die indischen diözesanen Caritas-Organisationen. Kirche und Caritas arbeiten in Indien Hand in Hand bei dem Versuch, dieser Katastrophe zu begegnen. Lassen Sie uns die Menschen dort nicht vergessen. Ich bitte Sie darum, die Spendenaktion in Ihrem Verantwortungsbereich bekannt zu machen und zu bewerben“, betont Bentz. Die Unterstützung des Bistums Mainz wurde an Caritas International in Freiburg überwiesen, das Hilfswerk unterstützt direkt die lokalen indischen Caritas-Organisationen.

Besonders die medizinischen Hilfen sollen mit der Unterstützung durch Caritas International verstärkt werden. Im Fokus stehen dabei Pflege und Notversorgung von Covid-19-Patienten. Quarantäne-Zelte in der Nähe der Kliniken sollen diese entlasten und die Erstversorgung von Erkrankten ermöglichen. Dafür werden unter anderem Inhalationsgeräte, welche die Symptome lindern, und Sauerstoffmessgeräte angeschafft. Caritas International leistet weltweit Not- und Katastrophenhilfe und fördert soziale Projekte in über 82 Ländern. Spenden an Caritas international sind direkt und auch online möglich:

Hinweis:

Spendenkonto der Indienhilfe von Caritas international

IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe

Internet: www.caritas-international.de/spenden/online/

Nachricht voraus am 6. Mai 2021                                                                            tob (MBN)

Die Lebensretter von Lima

Lebensretter von Lima: Adveniat-Projekt-Partner Juan Goicochea. (c) Foto: Luisenrrique Becerra/Adveniat
Lebensretter von Lima: Adveniat-Projekt-Partner Juan Goicochea.

Bistum Mainz unterstützt Adveniat-Projekt in Peru

Essen/Mainz. Sauerstoff aus der Pfarrei Cristo Misionero del Padre rettet Menschenleben - jeden Tag. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat mit seinem langjährigen Projekt-Partner Juan Goicochea in einem Armenviertel Limas eine Sauerstoff-Abfüllanlage aufgebaut. Neben staatlicher Förderung aus Deutschland haben die Bistümer Bamberg, Augsburg, Mainz und Eichstätt die Anlage finanziell unterstützt. Unter Vorsitz des Mainzer Weihbischofs und Generalvikars, Dr. Udo Markus Bentz, hatte der Vergabeausschuss Weltkirche entschieden, das Projekt mit 10.000 Euro zu unterstützen. Von Seiten des Bistums besteht auch die grundsätzliche Bereitschaft, das Projekt im kommenden Jahr nochmal mit dem gleichen Betrag zu fördern, falls erforderlich.

Bis zuletzt hat er dem Virus standgehalten. Als seine Kinder und Enkel Covid bekamen (und überlebten), blieb der 82-jährige Javier Ortecho verschont. Doch kurz vor seinem ersten Impftermin im April infizierte er sich dann doch. „Wir kämpfen um ihn. Er ist so stark“, sagt seine Enkelin Nora Cerron. Die 33-Jährige steht vor dem Eingang des Hauses der Comboni-Missionare im Stadtteil San Genaro im Süden der Hauptstadt Lima. Pfarrer Juan Goicochea hilft ihr, drei leere, eineinhalb Meter hohe grüne Sauerstoffzylinder aus dem Auto zu hieven. Sie werden in der Sauerstoffanlage der Pfarrei aufgefüllt und Nora kann sie nachmittags abholen.

Um die Gesundheit ihres Großvaters Javier zu kämpfen, das bedeutet für Nora und ihre Familie, täglich bis zu sieben Sauerstoffzylinder zu füllen, die der Schwerkranke benötigt. Drei Zylinder kann sie in der Pfarrei auffüllen lassen, die restlichen vier Zylinder an einer anderen Anlage in einem weit entlegenen Viertel - allerdings deutlich teurer. In der Pfarrei zahlt sie nur umgerechnet zwölf Euro pro Füllung. „Ohne den günstigen Sauerstoff von der Pfarrei müssten wir viermal so viel Geld aufbringen für den Sauerstoff“, sagt Nora.

„Die Covid-19-Pandemie hat erneut das Zwei-Klassen-Gesundheitssystem Perus schonungslos offengelegt“, erklärt der Peru-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Michael Huhn. „Wer nicht zahlen kann, muss sich ganz hinten anstellen. Menschen sterben vor Krankenhäusern, ohne behandelt zu werden. Patienten werden nur behandelt, wenn sie ihren eigenen Sauerstoff mitbringen“, schildert Huhn die katastrophale Lage. Weil die Not, an Sauerstoff zu kommen, so groß ist, hat sich Padre Juan Goicochea kurzer Hand entschlossen, mit Unterstützung von Adveniat in der Pfarrei Cristo Misionero del Padre eine Sauerstoffanlage einzurichten. Im Pfarrzentrum gab es dazu ausreichend Platz, zahlreiche Freiwillige betreiben nun die Anlage.

Menschen, die tage- und nächtelang neben grünen Metallzylindern für Sauerstoff Schlange stehen - dieses Bild wird sich ins kollektive Gedächtnis einbrennen. Und Corona-Erkrankte, die ersticken, weil sie keinen Sauerstoff rechtzeitig bekommen haben. „Am 26. Februar, Aschermittwoch, rief ich dazu auf, Spenden für eine Anlage zu sammeln“, erinnert sich Juan Goicochea. Die Reaktion war überwältigend. „Einige verkauften Essen, andere leiteten den Aufruf an ihre Verwandten im Ausland weiter.“ Nach ein paar Wochen waren 130.000 US-Dollar zusammengekommen. Die fehlenden 170.000 US-Dollar sind durch Vermittlung von Adveniat durch staatliche Förderung sowie Spenden der deutschen Bistümer Bamberg, Augsburg, Mainz und Eichstätt finanziert worden. Am Ostersonntag ging die Anlage in Betrieb.

Im Eingangsbereich des Wohnhauses der Comboni-Kommunität nimmt Catucha Retamozo die Namen der Sauerstoff-Kunden auf. Sie arbeitet seit Jahren in der Pfarrei mit als Katechetin und in der Sozialpastoral. Im Ganzkörperschutzanzug, doppeltem Mundschutz und Gesichtsschild fragt sie nach dem Namen des Patienten, nach dem Rezept für den Sauerstoff, nach der Telefonnummer. „Wenn mir einer verdächtig vorkommt, dann rufe ich den Patienten über Video an, ob die Angaben stimmen“. Das knappe Gut Sauerstoff hat zahlreiche Spekulanten auf den Plan gerufen. Catucha passt auf, dass sich nicht Leute unter die Kunden schmuggeln, die den günstigen Sauerstoff der Pfarrei teuer weiterverkaufen.

„Die Pandemie hat das Beste ebenso wie das Schlechteste im Menschen hervorgebracht“, kommentiert Juan Goicochea. Die Pandemie zeigt, wie defizitär, ungerecht und korrupt das öffentliche Gesundheitssystem in Peru ist. In dieser Situation, so Juan Goicochea, wenden sich viele Menschen an die katholische Kirche, die als glaubwürdiger gilt als viele öffentlichen Stellen. Seit er Chef einer Sauerstoffanlage geworden ist, hat sich sein Arbeitsalltag komplett verändert. Statt Stola trägt er einen Tragegurt, mit dem er die Sauerstoffflaschen vom Auto ins Haus und dann wieder auf seinen Pickup hievt. Dann fährt er sie zum Gemeindezentrum. In zwei Räumen, in denen vorher Altkleider gelagert wurden, brummt die Sauerstoffanlage Tag und Nacht. 54 Zylinder können pro Tag befüllt werden. Sechs Freiwillige aus der Pfarrgemeinde betreiben die Anlage in drei Acht-Stunden-Schichten. Nachmittags fährt Juan Goicochea die vollen Flaschen wieder ins Comboni-Haus zurück, wo sie die Angehörigen der Corona-Kranken dann abholen. „Wenn wir nur ein Leben retten können, hat sich das alles gelohnt“, sagt Juan Goicochea. „Und wir konnten bereits viele Leben damit retten.“

Hinweise:

  • www.adveniat.de/corona
  • Spendenkonto:
    Bischöfliche Aktion Adveniat, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45, BIC: GENODEM1BBE, Spendenzweck: Corona-Hilfe

Nachricht voraus am 19. Mai 2021                                                              PM / tob (MBN)

„DU erneuerst das Angesicht der Erde“

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Auftakt zur Pfingstaktion von Renovabis in Bensheim (9. Mai)

Bensheim. Am Sonntag, 9. Mai, überträgt das ZDF den Gottesdienst live aus der Bensheimer Heilig Kreuz-Kirche. Dieser Fernsehgottesdienst ist der Auftakt zur diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion. Das Osteuropa-Hilfswerk möchte mit seinem Jahresthema „DU erneuerst das Angesicht der Erde. Ost und West in gemeinsamer Verantwortung für die Schöpfung“ Menschen für den Reichtum der Schöpfung sensibilisieren und zu ökologisch verantwortlichem Handeln motivieren. Mit dem Pfingstgottesdienst und der Renovabis-Kollekte am 23. Mai in allen katholischen Kirchen in Deutschland wird die diesjährige Renovabis-Pfingstaktion abgeschlossen.

Die Eucharistiefeier beginnt um 9.30 Uhr. Der für weltkirchliche Aufgaben zuständige Bischof in der Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, feiert die heilige Messe zusammen mit Pfarrer Christian Hartl, der das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis leitet.

„Wir wollen für den Reichtum unserer Schöpfung sensibilisieren und zugleich zu ökologisch verantwortlichem Handeln motivieren – ganz im Sinne der Enzyklika Laudato si’ von Papst Franziskus“, sagt Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Christian Hartl. Zugleich möchte Renovabis aufzeigen, vor welchen großen Herausforderungen die Menschen im Osten Europas nach Jahrzehnten erst kommunistischer Planwirtschaft und dann kapitalistischer Marktwirtschaft beim Umwelt- und Klimaschutz stehen, erklärt Hartl.

Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Das Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in den ehemals kommunistischen Ländern. Im Jahr 2020 konnte Renovabis knapp 25 Millionen Euro bewilligen und damit 578 Projekte in den osteuropäischen Partnerländern unterstützen. Seit 1993 hat das Hilfswerk in rund 25.200 Projekte seiner Partner fast 800 Millionen Euro investiert.

Hinweise:

Nachricht voraus am 7. Mai 2021                                                                            hoff (MBN)

Dom- und Diözesanarchiv hat Vikariatsprotokolle restaurieren lassen

Zustand eines Bandes der Vikariatsprotokolle vor der Restaurierung. (c) Bistum Mainz
Zustand eines Bandes der Vikariatsprotokolle vor der Restaurierung.

Finanzielle Förderung mit Mitteln der Landesförderung Bestandserhaltung Rheinland-Pfalz

Mainz. Das Mainzer Dom- und Diözesanarchiv hat mit Mitteln der Landesförderung Bestandserhaltung Rheinland-Pfalz einen großen Teil der „Erzbischöflichen Vikariatsprotokolle“ restaurieren lassen. Der gesamte Bestand umfasst insgesamt 123 Bände; 54 Bände waren bereits restauriert. Beantragt wurde im Rahmen des Landesförderprogramms die Instandsetzung der Vikariatsprotokolle aus den Jahren 1694 bis 1772 im Umfang von 51 Bänden. Die Vikariatsprotokolle dokumentieren die Amtshandlungen des Generalvikars in seiner Zuständigkeit für die geistliche Verwaltung und Gerichtsbarkeit des Erzbistums Mainz und stellen eine Universalquelle zur Erforschung der Lebensverhältnisse vom 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts im heutigen Rheinland-Pfalz dar. Mit den Instandsetzungsarbeiten wurde Johannes Schneider von der Mainzer Buchbinderei Gärtner-Fiederling beauftragt, die als Meisterbetrieb auf Handbuchbinderei spezialisiert ist.

Da die Aktenüberlieferung der Behörde „Erzbischöfliches Mainzisches Vikariat“ im Zweiten Weltkrieg komplett verbrannt ist, besteht die besondere historische Bedeutung der Vikariatsprotokolle in der Rekonstruierbarkeit von Sachverhalten der zerstörten Aktenüberlieferung mittels der Protokolleinträge. Aufgrund ihres Alters, mehrfacher Ortsverlagerungen sowie des häufigen Gebrauchs waren die jetzt erstmals restaurierten Protokollbände stark in Mitleidenschaft gezogen und gefährdet. Aufgetretene Schäden waren etwa lose Einbanddeckel, morsche Bindungen, beschädigte Buchrücken, deformierte Buchblöcke, lose Bünde sowie Beschädigungen an Seiten und Bünden. Die Buchbinderei Gärtner-Fiederling hat für die Restaurierung unter anderem die Buchblöcke der Protokollbände auseinandergenommen, Ausbesserungen vorgenommen und neu geheftet. Jedes Protokoll wurde als Ganzgewebeband eingebunden und mit geprägtem Rückentitel versehen.

Die verbleibenden Vikariatsprotokolle, die im geförderten Projekt nicht berücksichtigt werden konnten, hat das Dom- und Diözesanarchiv Mainz zeitnah ebenfalls in Stand setzen lassen. Dank der großzügigen Förderung im Rahmen des Landesförderprogramms Bestandserhaltung konnte der konservatorisch bedrohte Bestand „Erzbischöfliche Vikariatsprotokolle“ mit Hilfe der durchgeführten Maßnahmen erhalten und für die Benutzung im Rahmen historischer Forschungen gesichert werden.

Nachricht voraus am 3. Mai 2021                                                                            tob (MBN)

500. Geburtstag des Kirchenlehrers Petrus Canisius (8.Mai)

Petrus Canisius in der Mainzer Kirche St. Christoph (c) Katholische Cityseelsorge Mainz / Willi Schuth
Petrus Canisius in der Mainzer Kirche St. Christoph
Mainzer Bistumsheiliger trat als erster Deutscher in den Jesuitenorden ein

Mainz. Am 8. Mai ist der 500. Geburtstag des Mainzer Bistumsheiligen Petrus Canisius. In der Mainzer Kirche St. Christoph legte er an seinem 22. Geburtstag, am 8. Mai 1543, seine Gelübde ab, und trat als erster Deutscher in die „Gesellschaft Jesu“, den Jesuitenorden, ein.

Noch heute erinnert die Pfarrei St. Petrus Canisius in Mainz-Gonsenheim an ihn, auch eine Straße trägt in diesem Stadtteil seinen Namen. Er wurde als Peter Kanis am 8. Mai 1521 in den heutigen Niederlanden geboren und starb am 21. Dezember 1597 in Fribourg in der Schweiz.

Peter Kanis, dessen latinisierter Name Petrus Canisius ist, wurde am 8. Mai 1521 in Nimwegen als Sohn des Bürgermeisters geboren. Seine Heimatstadt war damals Teil des Deutschen Reiches und gehörte zum Erzbistum Köln. Canisius studierte Theologie in Köln und Löwen. 1543 begegnete er in Mainz Petrus Faber, der dort geistliche Übungen (Exerzitien) leitete. Faber war einer der ersten Gefährten des heiligen Ignatius von Loyola. Diese Begegnung mit Petrus Faber inspirierte Canisius zum Eintritt in die „Gesellschaft Jesu“, den Jesuitenorden.

Mit 25 Jahren wurde Petrus Canisius zum Priester geweiht und entwickelte sich zum Sprecher der katholischen Gegenbewegung zum Protestantismus. Er stellte sich gegen den Kölner Erzbischof Hermann von Wies (1515-1547), der dem Protestantismus zugeneigt war. Canisius nahm 1547 für einige Zeit am Trienter Konzil in Bologna teil. Er galt als engagierter Prediger und lehnte es mehrmals ab, Bischof zu werden. Stattdessen gründete er zahlreiche Jesuitenkollegien in Süddeutschland und Österreich und trug auf diese Weise zur Verbreitung des Jesuitenordens bei. An einigen Kollegien war er auch als Professor tätig. Darüber hinaus schrieb er drei Katechismen, weshalb er heute oft mit einem oder drei Lehrbüchern dargestellt wird. Weitere typische Darstellungs-Attribute sind ein Totenschädel und ein Kreuz. Canisius galt als Verfechter der Hexenverfolgung.

1580 kam er nach Fribourg in der Schweiz, wo er ein weiteres Jesuitenkolleg aufbaute. Dort starb er am 21. Dezember 1597. Er wurde 1864 selig- und 1925 heiliggesprochen und zum Kirchenlehrer ernannt. Er trägt den Ehrentitel „Zweiter Apostel der Deutschen“, nach dem heiligen Bonifatius. Sein Gedenktag ist der 27. April.

Nachricht voraus am 3. Mai 2021                                                                            hoff (MBN)

Ausstellung zum heiligen Martin zum Ausleihen

Institut für Mainzer Kirchengeschichte stellt Roll-Ups zur Verfügung

Mainz. Das Institut für Mainzer Kirchengeschichte (IMKG) des Bistums Mainz bietet ab sofort die Möglichkeit, eine Roll-Up-Ausstellung zum heiligen Martin zu entleihen. Das Angebot richtet sich insbesondere an Pfarreien und kirchliche Bildungseinrichtungen. Die Ausstellung besteht aus zwölf Roll-Ups, die beispielsweise im Kirchenraum oder in einem Foyer aufgestellt werden können. Sie kann für vier bis sechs Wochen ausgeliehen werden.

Konzipiert und erarbeitet hat die Ausstellung Professor Dr. Christoph Nebgen aus Saarbrücken, vormals Mitarbeiter am IMKG, anlässlich der Einweihung der neu gestalteten Räumlichkeiten der Mainzer Martinusbibliothek im Jahr 2017. Gabriela Hart, Mitarbeiterin am IMKG, hat die Ausstellung grafisch gestaltet.

Die Ausstellung geht den historischen Verbindungen zwischen Mainz und Martin von Tours (gestorben 397 in Candes) sowie ihren religiösen und kulturellen Auswirkungen nach. Dabei erhielten der Heilige und die Darstellung der berühmten Mantelteilung neben ihrer religiösen Bedeutung die Funktion eines identitätsstiftenden Symbols. Dieses begegnet uns heute im Mainzer Stadtbild an vielen Stellen und darüber hinaus in ehemals „Mainzischen“ Gebieten. Zudem zeigt die Ausstellung exemplarisch, wie das, was wir historisch verbürgt über Martin wissen, und die Zusammenhänge, in die er in späteren Epochen gestellt wurde, manchmal in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander stehen.

Mit der Ausstellung möchte das IMKG einen Beitrag zum Pastoralen Weg des Bistums Mainz leisten, der unter dem Leitbild des Teilens nach dem Vorbild des heiligen Martin steht.

Hinweise:

  • Bestellung über: kirchengeschichte@bistum-mainz.de
  • Kosten für die Ausstellung entstehen nicht. Die Roll-Ups müssen von den Entleihern persönlich in Mainz abgeholt und wieder zurücktransportiert werden.

  PM (MBN)