Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 19 / 2023

Eröffnung der Büroräume der Berufungspastoral mit (von links): Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, Nino Haase, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Gemeindereferentin Helena Gilbert, Pastoralreferentin Claudia Fontana, und Pfarrer Michael Tomaszewski (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Eröffnung der Büroräume der Berufungspastoral mit (von links): Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, Nino Haase, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Gemeindereferentin Helena Gilbert, Pastoralreferentin Claudia Fontana, und Pfarrer Michael Tomaszewski
Datum:
Mi. 11. Okt. 2023
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit einer Leitbild-Diskussion bei der Diözesanversammlung, der Würdigung von Bischof Kohlgraf der Interreligiösen Plattform aus ZAR, einer Begegnung mit Synodalen in Rom,
100.000 Euro für die Ritterstiftskirche in Bad Wimpfen und neuen Räumlichkeiten der Berufungspastoral.

Zweitägige Sitzung der Diözesanversammlung des Bistums Mainz im Erbacher Hof

Mainz, 7. Oktober 2023: Stephanie Rieth (links) gab einen Überblick zum Stand der Aufarbeitung im Bistum Mainz. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 7. Oktober 2023: Stephanie Rieth (links) gab einen Überblick zum Stand der Aufarbeitung im Bistum Mainz.

Mainz. Im Rahmen einer intensiven Diskussion haben sich die Mitglieder der Diözesanversammlung am Samstag, 7. Oktober, ausführlich mit dem neuen Rahmen-Leitbild für das Bistum Mainz beschäftigt. In einem rund dreistündigen Austausch über den Text und mögliche Änderungsvorschläge ist am Samstagvormittag eine Textversion entstanden, die von den Delegierten in einem Beschluss mit großer Mehrheit der Leitungskonferenz des Bistums Mainz zur Verabschiedung vorgelegt wurde. Moderiert wurde die Arbeit am Text, die den Schwerpunkt der diesjährigen Diözesanversammlung ausmachte, von Ordinariatsdirektor Michael Wagner-Erlekam, der als Leiter des Seelsorgeamtes zu AG Bistumsleitbild gehört.

Die Leitungskonferenz wird über die diskutierten Änderungsempfehlungen aus der Diözesanversammlung beraten und eine finale Fassung des Rahmen-Leitbildes verabschieden, das zu einer größeren Wahrnehmbarkeit und Wirksamkeit kirchlicher Einrichtungen im Bistum beitragen soll. Die zweitägige Sitzung der Diözesanversammlung fand von Freitagabend, 7. Oktober, bis Samstag, 8. Oktober, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz statt. Moderiert wurde die Sitzung von der geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Dr. Susanne Barner.

Aktueller Anlass für die Leitbild-Initiative durch die Leitungskonferenz ist die neue Grundordnung für den kirchlichen Dienst aus dem Jahr 2022. Darin werden katholische Identität und christliches Profil von Einrichtungen nicht mehr wie bisher vor allem an formalen Kriterien wie Konfessionszugehörigkeit und privater Lebensgestaltung von Mitarbeitenden festgemacht, sondern an Zielen und Werten der jeweiligen Einrichtung sowie der Identifikation von Mitarbeitenden damit. Zur Unterstützung dieses Prozesses stellt das Bistum Mainz ein Rahmen-Leitbild zur Verfügung, das Grundlage und Orientierung für die Entwicklung von Leitbildern im ganzen Bistum ist. Alle Pfarreien, kirchlichen Einrichtungen, Vereine und Verbände im Bistum Mainz sind bis zum Jahr 2026 aufgerufen, anknüpfend an das Rahmen-Leitbild eigene Leitbilder zu entwickeln. In den neuen Pfarreien sind die Leitbilder bis spätestens zwei Jahre nach deren Gründung zu entwickeln.


Rieth: Transparente Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften

Die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, gab im Rahmen der Diözesanversammlung am Freitagabend einen Überblick zum Stand der Aufarbeitung nach der Veröffentlichung der EVV-Studie durch Rechtsanwalt Ulrich Weber im März. Rieth: „Wir sind seit Veröffentlichung der EVV-Studie beständig im Gespräch mit Pfarreien im Bistum, in denen es aufgrund von teilweise lange zurückliegenden Fällen bis heute so genannte ‚irritierte Systeme‘ gibt. Als Bistum wollen wir diesen ‚irritierten Systemen‘ die notwendige Unterstützung anbieten, um offene Fragen vor Ort aufzuarbeiten. Sehr wichtig ist uns dabei, da wo es möglich ist, die Einbindung von Betroffenen.“ Insgesamt gebe es im Bistum nach derzeitiger Einschätzung rund zwei Dutzend ‚irritierte Systeme‘. Rieth ist in der Bistumsleitung zuständig für das Thema sexualisierte Gewalt sowie Aufarbeitung, Intervention und Prävention.

Einen sehr großen Klärungsbedarf gibt es nach wie vor in kirchenrechtlicher Hinsicht, erläuterte Rieth. So werde mit Blick auf die EVV-Studie überprüft, ob nach kirchenrechtlichen Maßgaben wirklich alle notwendigen Schritte unternommen wurden, und ob gegebenenfalls kirchliche Verfahren nachgeholt werden müssen. Aufgrund der zahlreichen Prüfnotwendigkeiten werde in diesem Bereich aktuell eine neue Stelle eingerichtet, sagte die Bevollmächtigte.

Sehr positive Rückmeldungen erhalte das Bistum Mainz von den Generalstaatsanwaltschaften in Hessen und Rheinland-Pfalz für die mittlerweile institutionalisierte Zusammenarbeit, betonte Rieth. „Hier hat sich wirklich eine transparente und anerkannte Zusammenarbeit entwickelt.“ Seit 2019 werden den Generalstaatsanwaltschaften vom Bistum zweimal pro Jahr aktualisierte Listen mit allen bekannten Sachverhalten übergeben.

Rieth kündigte außerdem an, dass die Einrichtung des Betroffenenbeirates für das Bistum Mainz auf einem guten Weg sei. „Ich gehe davon aus, dass wir Anfang 2024 zu einer Neugründung des Betroffenenbeirates für das Bistum Mainz kommen. Der Beirat werde von einem Auswahlgremium unter Koordination des Regensburger Rechtsanwalts Ulrich Weber zusammengestellt, an dem Betroffene, interne sowie externe Sachverständige beteiligt sind, kündigte Rieth an. Der im Jahr 2021 gegründete gemeinsame Betroffenenbeirat für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz hatte nach einem Jahr mitgeteilt, dass er als Gremium nicht arbeitsfähig sei und nicht fortgeführt werden könne. Der Antrag auf Trennung des Gremiums war von einer Mehrheit innerhalb des gemeinsame Betroffenenbeirates gestellt worden.

 

Kohlgraf: Handlungsaufträge des Synodalen Weges

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gab außerdem einen Überblick zu den Handlungsaufträgen des Synodalen Weges, der mit dem ersten Treffen des Synodalen Ausschusses im November in Essen eine Fortsetzung findet. „Es passiert gerade sehr viel auf verschiedenen Ebenen“, betonte Kohlgraf. „Keiner der Texte des Synodalen Weges ist hinten runtergefallen.“ Bei der weiteren Beschäftigung mit Fragen etwa nach Synodalität, einer lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität oder der Einbeziehung von Gläubigen bei der Bestellung von Bischöfen gehe es vor allem „um theologische Gründlichkeit und nicht um Tempo“, sagte der Mainzer Bischof. Er bekräftigte, dass er die Themen nicht auszusitzen werde. Auch wenn viele Fragestellungen bereits seit Jahrzehnten in der Diskussion seien, „so gibt es bereits große Unterschiede zur weltkirchlichen Debattenkultur von früher“, hob Kohlgraf hervor: „Ja, die Kirche bewegt sich langsam, aber es gibt Bewegung.“

 

Grußwort von Präses Birgit Pfeiffer

Am Samstagmorgen stellte sich außerdem die neue Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Birgit Pfeiffer, persönlich mit einem Grußwort vor. Sie berichtete von den anstehenden Veränderungen in der EKHN, die bei der Kirchensynode Ende November in Frankfurt Thema sein werden: „Intensiv beschäftigen wir uns mit der zukünftigen Ausgestaltung und Struktur unserer Kirche, da wir den Verlust an Mitgliedern sehen und damit auch den Verlust an Finanzkraft und Möglich­keiten. Das ist einerseits ein schmerzlicher Einsparprozess, andererseits ein großer Transformationsprozess im Hinblick auf die Aufgaben von Kirche im 21. Jahrhundert.“ Und weiter: „Diese Herausforde­rungen kennen Sie auch, nicht wahr?“ Pfeiffer warb darum „hier gemeinsam zu denken, damit wenigstens ‚eine Kirche im Dorf‘ bleibt. Bitte nehmen Sie Kontakt auf mit den evangelischen Geschwistern vor Ort, da gibt es bestimmt gute Möglichkeiten.“

 

Stichwort: Diözesanversammlung

Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie gilt als „kleine Synode des Bistums“ mit seinen rund 640.000 Katholiken. Ihr gehören derzeit rund 110 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Delegierten der Konferenz der Leiter der Pastoralräume) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Orden, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes und des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat (eine Art Hauptausschuss) und sieben Sachausschüsse. Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung ist seit 2020 Dr. Susanne Barner.


Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 8.10.23                                                tob (MBN)

 

 

Kohlgraf würdigte Interreligiöse Plattform aus Zentralafrikanischer Republik

Mainz, 8. Oktober 2023: Zu Gast im Mainzer Bischofshaus: (v.l.n.r.) Pastor Clotaire Siribi, Hubert Heindl, Marie-Noelle Ko Yara, Bischof Peter Kohlgraf und Imam Abdoulaye Ouasselegue. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 8. Oktober 2023: Zu Gast im Mainzer Bischofshaus: (v.l.n.r.) Pastor Clotaire Siribi, Hubert Heindl, Marie-Noelle Ko Yara, Bischof Peter Kohlgraf und Imam Abdoulaye Ouasselegue.

Gottesdienst im Mainzer Dom und Treffen im Bischofshaus mit Pax Christi-Präsident

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat der Interreligiösen Plattform der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) für ihr „aktives Bemühen um Frieden und Versöhnung zwischen verfeindeten Menschen und Parteien“ in dem Bürgerkriegsland gedankt. Kohlgraf, der Präsident der deutschen Sektion der Friedensbewegung Pax Christi ist, äußerte sich am Sonntag, 8. Oktober, in seiner Predigt bei einem Gottesdienst im Mainzer Dom zum Auftakt seiner Begegnung mit drei Vertretern der Interreligiösen Plattform der Zentralafrikanischen Republik (ZAR). Der Besuch der Delegation weite den Blick auf Kriegs- und Konfliktherde, „die derzeit leicht in Vergessenheit geraten. Sie zeigen, dass es überall Menschen braucht, die ihre Verantwortung für ein friedvolles und verantwortungsvolles Miteinander wahrnehmen“, betonte Kohlgraf.

Wörtlich sagte der Mainzer Bischof: „Seit 2012 beherrscht ein grausamer Bürgerkrieg die Zentralafrikanische Republik, der das Land und die Menschen am Ende nachhaltig schädigen wird und bereits viel Unheil angerichtet hat. Vertreterinnen und Vertreter des Christentums und des Islam setzen sich aktiv für Frieden und Versöhnung ein, und sie geben ein Zeugnis dafür, dass sich Friedensarbeit lohnt, auch wenn sie mühselig und langwierig sein kann. Manchmal entstehen kleine Pflänzchen, der Krieg wird nicht beendet, aber weitere Eskalationen verhindert. Sie, liebe Gäste, scheuen mit anderen Friedensarbeiterinnen und -arbeitern nicht den Weg in konfliktreiche und gefährliche Situationen. Durch ihre internationale Vernetzung machen sie auch international Mut, sich nicht der Logik von Hass, Krieg und Gewalt zu überlassen oder vor ihr zu kapitulieren.“ Religion habe ein friedensstiftendes Potential, könne aber auch eine dunkle Seite entfalten und verstärken.

Und weiter: „Die Welt braucht Friedensarbeiterinnen und -arbeiter, die Gott ihre Hände, ihren Verstand und ihr Herz leihen, der Frieden will und nicht Krieg. Sie braucht Menschen, die Phantasie entwickeln, für den Frieden zu arbeiten, der mehr ist als das Schweigen von Waffen oder die militärische Bedrohung mit dem Frieden verwechseln. Wir sind dankbar für Menschen, die zeigen, dass Frieden und Versöhnung nicht Schwäche bedeuten oder Kapitulation vor der Gewalt des anderen, sondern dass es gerade starke Menschen sind, die aus der Spirale der Gewalt und Gegengewalt aussteigen. Heute danken wir vor Gott für Ihren Mut, liebe Gäste, und wir beten darum, dass Gott die Herzen vieler bewegen möge, in seine Logik des Friedens einzusteigen.“

 

Begegnung im Mainzer Bischofshaus

Bei der Begegnung ging es um Friedensperspektiven für die ZAR sowie um den Beitrag des interreligiösen Dialogs für die Friedenssicherung. Der Mainzer Bischof hatte die Delegation zum 10-Uhr-Gottesdienst in den Mainzer Dom eingeladen. Anschließend fand ein Fachgespräch im Mainzer Bischofshaus statt, bevor die Begegnung mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Bistumsakademie Erbacher Hof abgeschlossen wurde. In Mainz besuchte die Gruppe außerdem noch die Landeszentrale für Politische Bildung.

Das Engagement der Interreligiösen Plattform hat den Bürgerkrieg in ZAR nicht beenden können, hat jedoch dazu geführt, weitere Eskalationen zu verhindern. Eine wichtige Rolle haben speziell ausgebildete Interventionsteams. In Deutschland kooperiert die Interreligiöse Plattform unter anderen mit den Hilfswerken missio Aachen, Misereor, dem Kindermissionswerk, der Initiative House of one (Berlin) und dem Erzbistum Köln. Die Initiative wurde 2016 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

 

Drei Mitglieder der Delegation sind derzeit für zehn Tage in Deutschland und nahmen unter anderem teil an einer internationalen Tagung zum Thema „Der Frieden der Zukunft“ in Osnabrück. Auf dem Programm des Deutschlandbesuches der Gruppe steht unter anderem auch ein Parlamentarisches Frühstück im Deutschen Bundestag. Zum Treffen mit Bischof Kohlgraf waren nach Mainz gekommen: Marie-Noelle Ko Yara, ehemalige Ministerin der ZAR und Präsidentin des Nationalrates Aktive Gewaltfreiheit der ZAR; Imam Abdoulaye Ouasselegue, Präsident des Nationalen Islamischen Rates der ZAR und Vorstand der Interreligiösen Plattform sowie Pastor Clotaire Siribi, Interimspräsident der Evangelischen Allianz der ZAR. Begleitet wurde die Delegation von Vertretern der Initiative Sicherheit neu denken: Stefanie Intveen und Hubert Heindl, der auch die Übersetzung des Gespräches übernommen hatte. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen Dr. Eva Baillie, Referentin Weltkirche, Dr. Christoph Krauß, Referent Frieden und Gerechtigkeit, sowie die Persönliche Referentin des Mainzer Bischofs, Dr. Annette Wiesheu, teil.

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 8.10.23                                                 tob (MBN)

 

Teilnahme am Taizégebet-„Together“ und Begegnung mit Synodalen

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Rom-Fahrt des BDKJ Mainz mit Weihbischof Bentz und Bevollmächtigter Rieth

 

Rom. Insgesamt 14 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Mainz reisen zusammen mit der Leitung des Bischöflichen Jugendamtes Mainz im Vorfeld der Weltsynode nach Rom, um am Taizégebet zum Auftakt der Synode teilzunehmen und sich mit deutschen Synodalen auszutauschen. Begleitet wird die Gruppe bei der Fahrt von Donnerstag, 28. September, bis Montag, 2. Oktober, von der Bevollmächtigten des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, und vom Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, der Mitglied der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. Von ihm ging die Initiative zur Fahrt aus.

Im Rahmen des Begegnungsprogramms trifft sich die Gruppe unter anderen mit der Kirchenrechtlerin und Synodenberaterin, Prof. Dr. Myriam Wijlens aus Erfurt, und mit dem Synodalen Prof. Dr. Thomas Schwartz, Geschäftsführer des Hilfswerks Renovabis. Weiterhin ist auch ein Treffen mit Prof. Dr. Thomas Söding, Bochum, geplant. Der Samstag, 30. September, steht ganz im Zeichen des Internationalen Taizé-Treffens unter der Überschrift „Together - Versammlung des Volkes Gottes. Ein ökumenisches Abendgebet“ Der Prior der ökumenischen Gemeinschaft und Papst Franziskus haben dazu eingeladen. Bei verschiedenen Workshops, einem gemeinsamen Pilgerweg durch Rom und der internationalen Vigilfeier auf dem Petersplatz kommen junge Katholikinnen und Katholiken aus der ganzen Welt zusammen. „Die Weltsynode ist ein gemeinsamer Weg der ganzen Kirche. Ich erhoffe mir, dass dieses Treffen mit mehr als 3.000 Jugendlichen aus verschiedenen Nationen ein kräftiges Zeichen für alle Gläubigen dafür wird, mit Gebet, Gesprächen und Solidarität das Geschehen in der Synodenaula zu begleiten und zu unterstützen“, betont Weihbischof Bentz.

Darüber hinaus treffen sich die Mainzer mit einer Gruppe aus dem Bistum Fulda und Bischof Michael Gerber sowie Vertretern der Gemeinschaft St. Egidio. Auf der Instagram-Seite des BDKJ Mainz (@bdkj_dv_mainz) können Interessierte die Reise mitverfolgen. Am 4. Oktober beginnt in die Rom die dritte Etappe der Weltsynode (XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode), zu der Papst Franziskus eingeladen hat. Sie steht unter dem Leitwort „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. Dem Treffen in Rom, das bis zum 29. Oktober dauert, gingen eine kontinentale und eine regionale Etappe voraus.

 

Teilnehmer aus Deutschland

Die Deutsche Bischofskonferenz hat als teilnehmende Bischöfe ihren Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing (Limburg) sowie Bischof Bertram Meier (Augsburg) und Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen) benannt. Papst Franziskus hat aus Deutschland außerdem die deutschen Bischöfe Felix Genn (Münster) und Stefan Oster (Passau) ernannt. Als Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Renovabis wird auch der deutsche Priester Thomas Schwartz an der Synode teilnehmen. Aus dem deutschsprachigen Raum wurde auch die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler vom Hilfswerk Fastenaktion ernannt. Prof. Thomas Söding, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, wird als Experte ohne Stimmrecht an der Synode teilnehmen.

Das Generalsekretariat der Synode bittet alle Gläubigen um das Gebet, zu dem auch die Deutsche Bischofskonferenz einlädt. Dazu hat der Vatikan liturgische Texte veröffentlicht, die ab sofort in deutscher Sprache zur Verfügung stehen. Es handelt sich um einen Vorschlag für den Schlusssegen in der Sonntagsmesse am kommenden Wochenende (30. September bis 1. Oktober 2023) sowie um Vorschläge für Fürbitten an Wochentagen und an Sonntagen während der vier Wochen der Synode.

 

Hinweis: Die liturgischen Texte sind als PDF-Dateien zum Herunterladen in der Anlage sowie unter www.dbk.de verfügbar.

Nachricht voraus am 28.9.23      PM(MBN)

 

 

100.000 Euro für Ritterstiftskirche in Bad Wimpfen

von links nach rechts: Hans Hambücher, Christoph Grüber, Andreas Zaffran, Rüdi Peteroff, Diana Ecker, Dr. Fritz Fischer und Markus Blüm (c) Kunsthistorische Kirchliche Denkmalpflege des Bistums Mainz
von links nach rechts: Hans Hambücher, Christoph Grüber, Andreas Zaffran, Rüdi Peteroff, Diana Ecker, Dr. Fritz Fischer und Markus Blüm

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert Restaurierung biblischer Szenen

 

Bad Wimpfen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Ritterstiftskirche St. Peter in Wimpfen im Tal mit 100.000 Euro. Mit dem Förderbetrag soll die Restaurierung der mit biblischen Szenen bemalten Glasfenster von Fritz Geiges aus dem 19. Jahrhundert ermöglicht werden, die sich im gotischen Hauptchor der Kirche befinden. Dr. Fritz Fischer vom Ortskuratorium Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat am Donnerstag, 28. September, symbolisch den Förderbetrag in Höhe von 100.000 Euro an Diana Ecker M.A., Konservatorin Kirchliche Denkmalpflege im Bistum Mainz, übergeben. Seitens des Klosters war Rüdi Peteroff (Klosterleitung) anwesend.

Die Fensterrestaurierung ist Teil der Gesamtsanierung des gotischen Chorpolygons (1274 errichtet), deren Notwendigkeit durch einen 2019 herabgestürzten steinernen Wasserspeier offensichtlich wurde. Das Außengelände um den Chor ist seither mit einem Bauzaun abgesperrt. Nach den vorbereitenden Untersuchungen, Schadensermittlungen, -analysen und -kartierungen, kann im Frühjahr 2024 mit der Sanierungsmaßnahme begonnen werden. Zu den Hauptaufgaben gehören die Festigung, Konservierung und wo nötig auch der Austausch geschädigter Steinsubstanz an der Außenfassade des Chors sowie die Neuverfugung des Mauerwerks mit geeignetem Fugenmörtel. Die farbige Kunstverglasung von Fritz Geiges aus dem 19. Jahrhundert weist diverse Schadensbilder auf, die unter anderem die Neuverkittungen, Rissverschlüsse, und den partiellen Austausch fehlender oder beschädigter Gläser erforderlich machen. Auch die Anschlüsse an das Mauerwerk sind zu überarbeiten und vor eindringendem Regenwasser zu schützen. Um die wertvolle Verglasung auch vor Vandalismus nachhaltig zu schützen, soll eine Schutzverglasung eingebracht werden.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 900.000 Euro; der Hauptanteil wird von der Diözese Mainz als Eigentümerin der Ritterstiftskirche getragen; auch die Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, der Bund (Denkmalschutz Sonderprogramm), sowie der Förderverein Ritterstiftskirche Wimpfen im Tal fördern das Projekt. Mit der nun seitens der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zugesagten Fördersumme in Höhe von 100.000 Euro kann die notwendige Restaurierung des bedeutenden Kirchenbaus in Angriff genommen werden.

 

Hintergrund: Chorfenster von St. Peter in Wimpfen im Tal

Die ab 1269 neu errichtete Stiftskirche gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauten der Gotik im Südwesten Deutschlands. Ab 1274 entstand der polygonale Chor mit seinen großen verglasten Maßwerkfenstern. Bis zur Säkularisierung des Ritterstiftes zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren noch große Teile der bauzeitlichen mittelalterlichen Verglasung in der ehemaligen Ritterstiftskirche St. Peter vorhanden. Im Jahr 1807 ließ Großherzog Ludwig I. von Hessen und bei Rhein einen beträchtlichen Teil der Glasmalereien in sein Darmstädter Schloss verbringen; von dort aus gelangten sie später in das Hessische Landesmuseum in Darmstadt.

Um 1896 erhielt der Freiburger Glasmaler Fritz Geiges (1853-1935) den Auftrag, die Fenster von St. Peter in enger Anlehnung an das originale Bildprogramm zu erneuern. Gemeinsam mit dem Mainzer Domkapitular Dr. Friedrich Schneider (1836-1907) entwarf Geiges das Bildprogramm für einen neuen Glasmalereizyklus in neugotischem Stil. Als Glasmaler und Restaurator erlangte Geiges bald internationalen Ruf und erhielt hochrangige Aufträge, unter anderem für einen Fensterzyklus in der Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche in Berlin, aber auch den Mosaikfußboden im Kölner Dom.

 

Foto unter www.bistummainz.de/pressestelle

 

Nachricht voraus am 5.10.23                                                           hoff (MBN)

 

Da sein für junge Menschen auf der Suche

Eröffnung der Büroräume der Berufungspastoral mit (von links): Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, Nino Haase, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Gemeindereferentin Helena Gilbert, Pastoralreferentin Claudia Fontana, und Pfarrer Michael Tomaszewski (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Eröffnung der Büroräume der Berufungspastoral mit (von links): Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, Nino Haase, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Gemeindereferentin Helena Gilbert, Pastoralreferentin Claudia Fontana, und Pfarrer Michael Tomaszewski

Neue Räumlichkeiten der Berufungspastoral eröffnet

 

Mainz. Die Berufungspastoral im Bistum Mainz hat am Mittwoch, 27. September, ihre neuen Räumlichkeiten in der Weihergartenstraße in der Mainzer Altstadt eröffnet. Zur Eröffnung kamen die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Nino Haase, zu Besuch.

Rieth überbrachte die besten Wünsche im Namen der Bistumsleitung und gratulierte zum neuen Standort. Oberbürgermeister Haase sagte bei seinem Besuch: „Ich finde, dies ist ein hervorragendes Angebot für junge Menschen. Diese Art der Lebensorientierung, auch der beruflichen Orientierung, hilft dabei, das Gemeinwesen zu stärken.“ Heutzutage hätten junge Menschen viel mehr Optionen als früher, was sie mit ihrem Leben anfangen könnten. Für manche würde dies zur Last, sagte Haase.

Geleitet wird das Büro der Berufungspastoral von Pastoralreferentin Claudia Fontana. Sie ist Leiterin der Berufungspastoral, der Infostelle Berufe der Kirche und des Christlichen Orientierungsjahres (COJ). Zum Team der Berufungspastoral gehören auch Gemeindereferentin Helena Gilbert, die auch in den katholischen Kirchen der Mainzer Oberstadt tätig ist, Pfarrer Michael Tomaszewski, der auch das Pastorale Startup "kreuzpunkt | im Viertel" leitet, und Sekretärin Sabine Santos.

„Wir sind da für alle Suchenden“, erklärt Gilbert. „Unser erster Fokus liegt auf Menschen zwischen 17 und 27 Jahren“, ergänzt Fontana. Das Büro in der Weihergartenstraße 22 ist eine Anlaufstelle für Menschen, die herausfinden wollen, wo ihre Interessen liegen, und ihrer Berufung nachspüren wollen. Dabei geht es nicht ausschließlich um kirchliche Berufe. Die Mitarbeitenden verstehen sich im Umgang mit jungen Menschen als „Visionsanstoßer*innen“ an. Sie bieten zum Beispiel Berufungscoachings an, Besinnungstage und Reflexionstage für Schulen, und organisieren das jährliche Treffen der Firmbewerberinnen und Firmbewerber. Auch das Christliche Orientierungsjahr ist in dieser Stelle angesiedelt, ebenso ein Freiwilligendienst in der Pastoral (FiP).

 

Hinweis: Weitere Informationen unter bistummainz.de/berufe/berufungspastoral

 

Foto unter www.bistummainz.de/pressestelle

 

Nachricht voraus am 27.9.23                                                                                hoff (MBN)