Bistum Mainz startet interne Umfrage zur Corona-Krise

Kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zu ihren Erfahrungen befragt

Seit 17. August läuft die interne Umfrage zur Corona-Krise. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mo. 17. Aug. 2020
Von:
bn (MBN)

Mainz. Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise bisher auf die Seelsorge im Bistum Mainz? Welche neuen Wege der Kommunikation wurden erschlossen, welche Lehren für die Zukunft gezogen? Bischof Peter Kohlgraf hat das Dezernat Seelsorge beauftragt, eine großangelegte Befragung in vielen verschiedenen Arbeitsbereichen im Bistum Mainz durchzuführen.

Die interne Online-Umfrage startet am Montag, 17. August, und endet am Mittwoch, 30. September. Die Teilnahme daran erfolgt auf eine E-Mail-Einladung hin, ist freiwillig und anonym.

Auch das Bistum Mainz wurde im Frühjahr 2020 von den allgemeinen Versammlungsverboten und Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung des Corona-Virus hart getroffen: Gottesdienste und andere kirchliche Veranstaltungen waren in gewohnter Weise nicht mehr möglich, bistumseigene Schulen und Kindertageseinrichtungen mussten schließen, Gruppen und Gremien konnten nicht mehr persönlich zusammenkommen, zahlreiche karitative Hilfs- und Beratungsstellen mussten ihre Dienste einschränken. In all diesen Bereichen waren zugleich ein kreatives Umdenken und die Erkundung neuer Wege gefragt, um Kontakte aufrecht zu erhalten und auf die neuen Herausforderungen der Krise positiv zu reagieren.

„Es ist mir wichtig, die Herausforderungen und Fragen dieser Zeit wahrzunehmen und zu überlegen, welche Auswirkungen diese Erfahrungen auf eine Pastoral der Zukunft in unserem Bistum haben“, heißt es im Begleitschreiben von Bischof Kohlgraf, das mehrere hundert haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Mainz zur Teilnahme an einer Online-Umfrage einlädt. 

Die Umfrage richtet sich mit jeweils meist sechs spezifischen Fragen auf Erfahrungen, Reaktionen und Empfehlungen in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge, außerdem in Caritas, Jugendarbeit, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Orden und Verbänden sowie unterschiedlichen Beratungsgremien. Es sind vorwiegend Personen in leitender Verantwortung eingeladen, in einigen Bereichen aber auch Menschen, die das kirchliche Leben eher von außen wahrnehmen.

Erfragt werden neben dem persönlichen Befinden vor allem Erfahrungen in der Entwicklung neuer Wege der Kommunikation und Hilfeleistung. Welche Neuerungen sind zukunftsfähig, was wurde besonders vermisst? „Auch die Frage, wie gelebtes Christsein und die Verkündigung des Glaubens in der veränderten Situation gelingen kann, beschäftigt mich“, schreibt Bischof Kohlgraf in seinem Begleitbrief. Die eingegangenen Antworten werden anonym nach den Vorgaben des europäischen Datenschutzes gespeichert und verarbeitet. Spezifische Absenderdaten können bei der Auswertung nicht eingesehen werden. Die Teilnahme ist zudem freiwillig. Das Bistum hofft allerdings zur Stärkung der Aussagekraft der Umfrage auf eine rege Beteiligung.

Mit der Durchführung der Umfrage, die - wie zuvor bereits eine Umfrage des Bischöflichen Jugendamtes - auf der Plattform „LimeSurvey“ läuft, ist das Dezernat Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat unter Leitung von Ordinariatsdirektor Hans Jürgen Dörr beauftragt. Die Details wurden von einer Arbeitsgruppe unter Federführung von Stephan Weidner und Kerstin Aufenanger erarbeitet. Im Seelsorge-Dezernat wird auch die Auswertung erfolgen. 

Die Ergebnisse werden im Verlauf des Herbstes 2020 veröffentlicht. Sie sollen auch genutzt werden für die weitere Gestaltung des „Pastoralen Wegs“, dem derzeit bereits laufenden mehrjährigen Prozess der Erneuerung und Umstrukturierung im Bistum Mainz.

Zum Bistum Mainz, das zu zwei Dritteln Gebiete in Hessen und zu einem Drittel in Rheinland-Pfalz umfasst, gehören derzeit rund 700.000 Katholikinnen und Katholiken. Beim Bistum Mainz, seinen Institutionen und Verbänden sind rund 6.800 Menschen beschäftigt. Es ist in 20 Dekanate und 302 Pfarreien untergliedert. 24 kirchliche Schulen, 207 Kindertageseinrichtungen, mehrere Bildungs- und Gästehäuser sowie 544 soziale Einrichtungen werden derzeit in Trägerschaft von Bistum Mainz und Caritasverband betrieben.