Der heilige Martin wurde vor 1.700 Jahren geboren

Der Martinusmantel kommt ins Bistum Mainz / Veranstaltungen in Mainz und Worms

Martin Dachreiter (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mo. 24. Okt. 2016
Von:
tob (MBN)
Mainz. Das Bistum Mainz erinnert in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen an die Geburt des heiligen Martin vor 1.700 Jahren. Martin von Tours ist der Patron des Mainzer Domes und des Bistums Mainz.

 

 

 

 

Die Bistumsakademie Erbacher Hof hat aus diesem Anlass zusammen mit dem Mainzer Dom- und Diözesanmuseum ein gemeinsames Programm mit Veranstaltungen zusammengestellt. Auch in der Wormser Pfarrgemeinde St. Martin wird das Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen begangen. In Worms hatte der heilige Martin seinen Militärdienst quittiert. Außerdem wird die neu eröffnete Route des Martinsweges im November auch durch das Bistum Mainz führen.

 

Am 3. September wurde der neue Martinsweg („Via sancti martini“) im ungarischen Szombathely (dem Geburtsort des heiligen Martin) eröffnet. Seitdem reist ein von der Künstlerin Astrid J. Eichin geschaffener Pilgermantel, der an die Mantelteilung des heiligen Martin erinnert, über einzelne Etappen des neuen Pilgerweges. Bereits vor elf Jahren hatte der Europarat dem heiligen Martin einen Kulturweg gewidmet. Die jetzt eröffnete neue Route liegt weiter nördlich und wird Mittelroute genannt. Sie verläuft von Ungarn durch Österreich, Deutschland, Luxemburg und Frankreich.

 

Am Samstag, 5. November, kommt der Martinsmantel auf dieser Mittelroute von Bockenheim im Bistum Speyer auf das Gebiet des Bistums Mainz und wird vom Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, in Empfang genommen. Am Montag, 7. November, findet um 16.00 Uhr im Mainzer Dom eine Andacht mit dem Martinsmantel statt. Schließlich erfolgt am Dienstag, 8. November, in Bingen die Übergabe des Pilgermantels an das Bistum Trier. Der genaue Verlauf des Martinsweges im Bistum befindet sich derzeit noch im Aufbau. In Teilstücken ist die Mittelroute bereits ausgeschildert. Das gelbe Martinskreuz und der „Pas de St. Martin“ (Fußabdruck des heiligen Martin) leiten die Pilger auf ihrem Weg.

 

Gottesdienst im Dom / Traditionelle Martinsumzüge (11.11.)

Am Freitag, 11. November, dem Hochfest des heiligen Martinus, findet um 12.15 Uhr eine Eucharistiefeier mit Dompräbendat Dr. Franz-Rudolf Weinert im Mainzer Dom statt. Um 18.00 Uhr beginnt an diesem Tag das Martinsspiel der Dompfarrei mit anschließendem Martinsumzug. Die Martinus-Schule Weißliliengasse ehrt den Heiligen von Montag, 7., bis Montag, 14. November, täglich von 18.00 bis 21.00 Uhr mit ihrem traditionellen Martinsleuchten. Der Martinszug der Martinus-Schule beginnt am Mittwoch, 9. November, um 18.00 Uhr auf dem Liebfrauenplatz und endet auf dem Schulhof.

 

 

Martinuswochen in Mainz (27.10.-15.11.)

 

Über ein dutzend Veranstaltungen bieten die Bistumsakademie Erbacher Hof und das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum bei ihren „Martinuswochen in Mainz“. Unter anderem wird der Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, am Freitag, 28. Oktober, um 14.00 Uhr zu den schönsten Martinsdarstellungen im Mainzer Dom führen. Auch die „Lange Nacht der Heiligen“ im Dommuseum widmet sich am Montag, 31. Oktober, ab 18.00 Uhr dem heiligen Martin. Die Bistumsakademie bietet unter anderem zwei Vorträge über den Bistumspatron an (27. Oktober und 15. November) sowie eine Exkursion „Unterwegs auf den Spuren des Martinus in Rheinhessen“ am Samstag, 5. November.

 

Veranstaltungen in Worms-St. Martin (ab 7.11.)

 

Besondere Veranstaltungen zum Jubiläum gibt es in der Gemeinde Worms-St. Martin. Unter anderem kommt der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, am Samstag, 12. November, um 17.00 Uhr zu einer Pontifikalvesper nach St. Martin. Anschließend finden eine Lichterprozession mit der Martinsreliquie und ein Martinsfeuer statt. Die Festtage werden am Freitag, 11. November um 18.00 Uhr mit einem Orgelkonzert von Pawel Pakula, Polen, eröffnet. Höhepunkt ist die multimediale Illumination „Klang - Glaube - Licht“, die am Sonntagabend zu jeder vollen Stunde zwischen 17.00 Uhr und 20.00 Uhr gezeigt wird. Die Martinskirche ist außerdem Veranstaltungsort für den Vortrag „Sankt Martin ritt durch Sturm und Wind…Der heilige Martin in Kult und Brauchtum“ von Professor Dr. Werner Mezger, Freiburg (Montag, 7. November, um 19.00 Uhr). 

 

Film über den heiligen Martin auf „arte“ (5.11.)

 

Der Sender „arte“ zeigt außerdem am Samstag, 5. November, um 20.15 Uhr einen Film über den heiligen Martin. Die Dokumentation „Sankt Martin. Soldat, Asket, Menschenfreund“ von Fritz Kalteis ist an Originalschauplätzen in Martins Geburtsort Szobathely, in Liguge, Tours und Trier gedreht. In Spielszenen mit dem Wiener Burgschauspieler Peter Matic und seinem Sohn Paul in der Rolle des Martin werden die Wendepunkte im Leben des heiligen Martin gezeigt.

 

Stichwort: heiliger Martin 

 

Am 11. November gedenken die Katholiken des heiligen Martin (Martinus). Die nach ihm benannten Umzüge erinnern an die Legende, wonach Martin noch als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll – erst später wurde er Bischof von Tours. Martin wird – so beispielsweise auch der Dachreiter des Mainzer Doms – meist hoch zu Pferd bei der Mantelteilung dargestellt. Im Bistum Mainz sind 22 Kirchen dem heiligen Martin geweiht, neben dem Mainzer Dom unter anderen die Basilika in Bingen.

 

Martin wurde um das Jahr 316 in der Stadt Sabrina geboren, die heute in Ungarn liegt. Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin im Alter von 18 Jahren taufen, quittierte seinen Dienst und wurde zunächst Missionar. Seit 371 war er Bischof von Tours und widmete sich der Mission der noch weitegehend heidnischen ländlichen Gebiete. Er starb am 8. November 397 auf einer Seelsorgereise. Sein Grab in Tours galt als fränkisches Nationalheiligtum. Sein Mantel wurde als so genannte „Reichskleinodie“ verehrt und auf Feldzügen mitgeführt. Sie wurde in einem besonderen kleinen, dem Gottesdienst geweihten Raum aufbewahrt, der danach Kapelle (von lateinisch „cappa“, zu deutsch „Mantel“) genannt wurde. Der Kult um den heiligen Martin breitete sich rasch in Liturgie und Volksfrömmigkeit aus. Martin war einer der ersten Nichtmärtyrer, der als Heiliger verehrt wurde.

 

Zumeist am Vorabend des 11. November ziehen Kinder mit häufig selbst gebastelten Laternen zu einem Martinsfeuer. Sie werden dabei von einem Reiter begleitet, der, mit römischem Helm und Purpurmantel bekleidet, an den Soldaten Martin und dessen gute Tat erinnern soll. Die Martinsgans erinnert an die Legende, nach der sich der Heilige in einem Gänsestall versteckt haben soll, um seiner Wahl als Bischof zu entgehen. Die schnatternden Tiere verrieten ihn jedoch.

 

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