Diözesancaritasverband verkauft Anteile an katholischen Kliniken

Verkaufserlös für nachhaltige Finanzierung der Aufgaben der Caritas im Bistum Mainz

Das Katholische Klinikum Mainz (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mi. 2. Dez. 2020
Von:
jik (DiCV)

Mainz. Der Caritasverband für die Diözese Mainz e.V. verkauft seine Minderheitsanteile an den katholischen Krankenhäusern in Mainz und Bingen an die katholische Marienhaus Unternehmensgruppe als Mehrheitseigner. „Es fällt uns nicht leicht, diesen Schritt zu gehen, sind wir doch dem Katholischen Klinikum Mainz (kkm) und dem Heilig-Geist-Hospital Bingen in langer Tradition verbunden“, sagte Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick am Mittwoch, 2. Dezember.

„Da wir aber seit 2014 in der Position eines Minderheitsgesellschafters sind, ist dieser Schritt folgerichtig. Wir sind überzeugt, dass dies für die Zukunft der beiden Krankenhäuser die richtige Entscheidung ist. Die Bündelung von Verantwortung in einer Hand bedeutet eine Stärkung.“

Der Diözesancaritasverband hält bislang 49 Prozent an der Krankenhaus-Träger-gesellschaft Caritas-Werk St. Martin GmbH (CWSM), die Marienhaus Holding GmbH 51 Prozent. Die gültige Übertragung der Gesellschaftsanteile zum Anfang des Jahres 2021 steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen, die jedoch nach Einschätzung beider Vertragsparteien bald vorliegen werden. Die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeitenden in den Krankenhäusern sind von der Übertragung nicht berührt.

Der Caritasverband für die Diözese Mainz wird sich künftig auf seine Aufgaben als Caritas-Spitzenverband in Hessen und Rheinland-Pfalz konzentrieren. Die eng mit dem Bistum Mainz abgestimmte Entscheidung erfolgte auch angesichts der zunehmend komplexen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser. Der Diözesancaritasverband wird sich aber weiterhin für katholische Krankenhäuser im Bistum einsetzen. Dies ergibt sich auch daraus, dass diese so genannte korporative Mitglieder des Verbandes sind. Das Katholische Klinikum Mainz und das Heilig-Geist-Hospital leisteten einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region, sagte Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Erlös aus dem Verkauf soll für die nachhaltige Finanzierung der Aufgaben der Caritas im Bistum Mainz verwendet werden. „Auf diese Weise können wir soziale Arbeit - auch in den katholischen Krankenhäusern - langfristig finanzieren“, sagte Diözesancaritasdirektorin Adick.

Die Übergabe der Minderheitsanteile bedeute keinen Rückzug des Bistums, sondern nur ein verändertes Engagement, betonte Diözesancaritasdirektorin Freisberg. „Patientinnen und Patienten, die Unterstützung oder Begleitung suchen, werden diese weiterhin bekommen. Angebote der Krankenhausseelsorge und der Caritas oder eine Präsenz der ‚Grünen Damen und Herren‘ werden bleiben.“

Ursprünglich war der Diözesancaritasverband alleiniger Gesellschafter des kkm-Trägers CWSM. Im Jahr 2012 stieg die Waldbreitbacher Marienhaus Holding GmbH ein, eine der bundesweit größten katholischen Trägergesellschaften.

Das kkm ist eine Zusammenführung der beiden katholischen Mainzer Krankenhäuser St. Vincenz und Elisabeth Hospital und St. Hildegardis-Krankenhaus, die beide auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das St. Vincenz und Elisabeth Hospital wurde im Jahr 1850 vom Vincenz und Elisabeth Verein unter Mitwirkung von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler gegründet. Die Gründung des St. Hildegardis-Krankenhauses erfolgte 1912 durch die Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Die beiden Krankenhäuser wurden 2003 in der Trägerschaft der CWSM zu einem Krankenhaus unter dem Namen „Katholisches Klinikum Mainz“ in der Betriebsstätte des ehemaligen Vincenz und Elisabeth Hospitals zusammengeführt. Das kkm verfügt heute über 624 Betten und beschäftigt rund 1.300 Mitarbeitende.

Das schon im frühen Mittelalter gegründete Heilig-Geist-Hospital in Bingen ging 2014 von der seit dem Mittelalter bestehenden Heilig-Geist-Hospital-Stiftung auf die Heilig-Geist-Hospital GmbH über, die seither zu 94 Prozent eine Tochter des CWSM und zu 6 Prozent eine Tochter der Stiftung ist. Im Heilig-Geist-Hospital stehen heute 132 Betten zur Verfügung. 276 Mitarbeitende sind hier tätig.