Drei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht

Weihe der Ständigen Diakone 2021 - Von links: Andreas Mangold, Dr. Simon Helms, Bischof Peter Kohlgraf,Uwe Kießling, (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Sa. 22. Mai 2021
Von:
hoff (MBN)

Mainz. Durch Handauflegung und Gebet hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstag, 22. Mai, drei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht: Dr. Simon Helms, Uwe Kießling und Andreas Mangold.

In seiner Predigt im Mainzer Dom nahm Bischof Peter Kohlgraf Bezug auf den „Sonnengesang“ des heiligen Franziskus, der auf der Einladung zur Diakonenweihe abgedruckt ist. Dabei musste Bischof Kohlgraf an die Bitte „Mache unser ganzes Leben zu einem Loblied deiner Herrlichkeit“ aus einer Oration des Stundenbuchs denken. „Es geht um eine Haltung des Gebets, die das ganze Leben begleitet und motiviert, ja, das Leben selbst zum Loblied auf Gottes Herrlichkeit werden lässt. Das ist ein großes Wort. Aber gerade beim heiligen Franz von Assisi kann man ablesen, was das bedeuten kann. Bei ihm ist es die Liebe zur Schöpfung und zum Schöpfer, die ihn ganz durchdringt“, sagte er.

Das Gebet sei dabei keine fromme Übung, sondern eine Haltung: „Diese Haltung drückt sich im Dienst des Diakons sicher auch dadurch aus, dass er sich den Menschen nahe weiß, die durch ein dunkles Tal gehen und jemanden brauchen, der ihnen die Augen neu öffnet für Gott und seine schöpferische Kraft für einen Neuanfang; die einen Menschen brauchen, der nicht wegläuft, sondern dabei bleibt. Seelsorge nennen wir das.“ Deshalb ermunterte Bischof Kohlgraf die Diakone und ihre Familien, mit Franziskus „ein Lob des Schöpfers und der Schöpfung zu beten, damit Sie immer mehr zu Menschen des Gebets, der Geschwisterlichkeit und der Zuwendung werden.“

Diakon Simon Helms (c) Bistum Mainz / Hoffmann

Dr. Simon Helms (49) wohnt in Ludwigshöhe, ist verheiratet und hat eine Tochter. Der Sohn eines evangelischen Pastors konvertierte 2011 zur katholischen Kirche. Nach seinem Lehramtsstudium an der Uni Bonn, seiner Promotion in Geschichte und nach seiner Konversion studierte er 2012 bis 2015 Praktische Theologie an der Katholischen Hochschule Mainz. Seit 2017 ist er Gemeindereferent in der Pfarrgruppe Eisbachtal.

Diakon Uwe Kießling (c) Bistum Mainz / Hoffmann

Uwe Kießling wurde 1970 in Greiz, Thüringen, geboren und wuchs in Sachsen auf. Die Jugend war geprägt vom Landleben, aber auch von den Zwängen des DDR-Regimes. Der gelernte Facharbeiter für chemische Verfahrenstechnik vertiefte in der Wendezeit sein Interesse am christlichen Glauben. 2009 ließ er sich in Vendersheim taufen, erhielt die Heilige Kommunion und wurde gefirmt. 2019 begann er den Pastoralkurs mit dem Wunsch Diakon zu werden.

Diakon Andreas Mangold (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Andreas Mangold wohnt in Dannenfels, ist seit fast 25 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. In Alzey geboren und aufgewachsen, absolvierte er eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker bei der Deutschen Bahn, war zehn Jahre lang Lokomotivführer, bevor er ab 1995 Theologie an der Fachakademie in Mainz studierte. 2000 wurde er als Gemeindereferent in die heutige Pfarrgruppe Alzey-Land St. Hildegard gesendet. 2007 gründete er die Jugend-Zelt-Kirche, die heute den Namen WELT-fairÄNDERER trägt.

Erste Einsatzorte in Alzey, Worms und Saulheim

Diakonweihe 2021 (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Diakon Helms wird künftig in der Pfarrgruppe „Katholische Kirche im Eisbachtal“ mit den Pfarreien Offstein (St. Martinus), Worms-Horchheim (Heilig Kreuz) und Worms-Wiesoppenheim (St. Martinus) eingesetzt. Diakon Kießling wird in den Pfarrgruppen Saulheim/Gabsheim und Wißberg mit den Pfarreien Gabsheim (St. Alban), Saulheim (St. Bartholomäus), Gau-Bickelheim (St. Martinus) und Gau-Weinheim (St. Katharina) eingesetzt. Diakon Mangold wird in den Pfarrgruppen „Alzey-Land St. Hildegard“ und „Alzeyer Hügelland“ mit den Pfarreien Alzey-Heimersheim (St. Mauritius und Gefährten), Alzey-Weinheim (St. Gallus), Erbes-Büdesheim (St. Bartholomäus), Flonheim (Unbefleckte Empfängnis), Alzey (St. Joseph), Freimersheim (St. Josef), Gau-Heppenheim (St. Urban) und Ober-Flörsheim (St. Peter und Paul) eingesetzt.

 

Silbernes Weihejubiläum (25. Mai)

Am 25. Mai 1996 wurden durch Bischof Karl Lehmann drei Ständige Diakone geweiht, die in diesem Jahr, 25 Jahre später, ihr Silbernes Weihejubiläum feiern. Diakon Toni Heinz ist Ständiger Diakon mit Zivilberuf in der Pfarrgruppe Bingen-Süd mit Schwerpunkt in Bingen-Dietersheim. Diakon Heinz Weinmann ist Ständiger Diakon mit Zivilberuf in Worms-Herrnsheim. Diakon Lic.iur.can. Michael Weyers ist Ständiger Diakon in der Pfarrgruppe Saulheim/Gabsheim und Diözesanrichter am Bischöflichen Offizialat. Dankgottesdienste konnten wegen der Corona-Situation noch nicht festgelegt werden. 

Stichwort: Erste Weihe im Bistum Mainz vor 50 Jahren

Diakone sind bereits in der Apostelgeschichte erwähnt. In der frühen Kirche wirkte der Diakon (griechisch: Diener) in der Armenpflege oder als Gehilfe des Bischofs beim Gottesdienst. Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Amt an Bedeutung. Lange Zeit war der Diakon nur noch eine Durchgangsstufe auf dem Weg zur Priesterweihe.

Das Zweite Vatikanische Konzil eröffnete auch verheirateten Männern die Weihe zu so genannten Ständigen Diakonen. Dabei wird zwischen dem „Diakon mit Zivilberuf“ und dem „Diakon im Hauptberuf“ unterschieden. Im Bistum Mainz wurden 1971, vor 50 Jahren, die ersten Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Die Bezeichnung „Ständiger Diakonat“ macht deutlich, dass es sich nicht um eine Durchgangsstufe zur Priesterweihe handelt. Der Diakon hilft in vielfältiger Weise: Er assistiert bei Eucharistiefeiern, leitet Wortgottesdienste und spendet das Sakrament der Taufe. Außerdem kann er mit Beerdigungen und Trauungen beauftragt werden. Das Mindestalter bei der Diakonenweihe für Ständige Diakone liegt bei 35 Jahren für Verheiratete. Eine Bedingung für den Ständigen Diakonat ist, dass die Ehefrau des Bewerbers die Entscheidung zur Diakonatsweihe mitträgt.

 

Hinweis: