Mainz. Mit einem Brief hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zur aktuellen Diskussion um die Feier von Weihnachtsgottesdiensten an die Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie die Gläubigen im Bistum gewandt.
Darin schreibt er: „Es gibt derzeit keine Verbote von Gottesdiensten auf dem Gebiet unseres Bistums, sofern alle geltenden Auflagen eingehalten werden. Trotz aller Belastungen und Sorgen freue ich mich darauf, die Weihnachtsgottesdienste zu feiern - wenn auch in einem viel kleineren Rahmen als sonst. Für mich sind sie wirklich Ausdruck der weihnachtlichen Hoffnung und Zuversicht. Zugleich betone ich: Es ist die freie Entscheidung eines und einer jeden Einzelnen, ob er oder sie an den Weihnachtstagen einen gemeinschaftlich gefeierten Gottesdienst besucht oder auch nicht. Diese eigenverantwortliche Entscheidung ist in jedem Fall zu respektieren. Darum bitte ich ausdrücklich. Insbesondere die Angehörigen von Risikogruppen bitte ich, sorgfältig die Risiken abzuwägen.“ Der Brief wurde am Donnerstagabend, 16. Dezember, auch auf der Internetseite des Bistums Mainz veröffentlicht.
Weiter schreibt Kohlgraf: „Als Bischof nehme ich kontroverse Positionen wahr, und ich nehme wahr, dass beide Seiten fundierte Argumente vorbringen: Angesichts der hohen Infektions- und Todeszahlen stellen einige zu Recht die Frage, ob Gottesdienste an Weihnachten nicht doch eine Gefährdung darstellen, die es zu vermeiden gilt. Andere betonen die große Bedeutung, die gemeinschaftlich gefeierte Gottesdienste haben, insbesondere an Weihnachten, aber auch als Ausdruck der Hoffnung und der Verbundenheit gerade in dieser schwierigen Zeit.“
Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Wir haben in den vergangenen Monaten Erfahrungen sammeln können, wie wir auch in der Situation der Pandemie gemeinsam verantwortungsvoll Gottesdienst feiern können. Das wollen wir auch an Weihnachten tun. Ich fordere nachdrücklich alle Verantwortlichen und die Gottesdienstteilnehmer auf, gewissenhaft die geltenden Bestimmungen einzuhalten. Zugleich lade ich dazu ein, weiterhin kreative Ideen zu entwickeln, um auch andere Formen des Gottesdienstes zu ermöglichen, sowie zu Gebet und Besinnung anzuregen.“
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