Karl-Josef Kardinal Rauber verstorben

Der frühere Vatikan-Botschafter war Priester des Bistums Mainz

Karl-Josef Rauber bei einem Besuch anlässlich seines 80. Geburstages in Mainz (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Di. 28. März 2023
Von:
tob (MBN)

Rottenburg/Mainz. Karl-Josef Kardinal Rauber ist am Sonntag, 26. März, im Alter von 88 Jahren in Rottenburg verstorben. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf würdigte den Verstorbenen, der Priester des Bistums Mainz war: 

„Mit Trauer habe ich vom Tod von Karl Kardinal Rauber erfahren. Kardinal Rauber hat als Priesterseminarist in Mainz Katholische Theologie studiert, 1959 wurde er im Mainzer Dom zum Priester geweiht und wirkte dann in der Seelsorge in Nidda. Jahrzehntelang stand er im diplomatischen Dienst des Vatikan, seine Tätigkeit führte ihn nach Rom und an zahlreiche andere Orte auf der ganzen Welt - und doch blieb er sich zeitlebens seiner Mainzer Wurzeln bewusst und hielt den Kontakt zu seinem Bistum. Ihn zeichneten Bescheidenheit und Zurückhaltung aus, er hatte die Fähigkeit, sich als Person zurücknehmen zu können. Bis ins hohe Alter hinein hat er kirchliche Themen mit wacher Aufmerksamkeit verfolgt. Ich werde Kardinal Rauber in den kommenden Tagen in meine Gebete einschließen und bitte die Priester und Gläubigen im Bistum Mainz, dies auch zu tun. In der Missa chrismatis am kommenden Montag, 3. April, werden wir seiner besonders gedenken.“ Kardinal Rauber wird auf dem deutschen Friedhof in Rom, dem Campo Santo Teutonico, beerdigt werden. Ein Termin steht aktuell noch nicht fest.

In einem Kondolenzschreiben an Bischof Kohlgraf schreibt der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing: „Die Deutsche Bischofskonferenz trauert um eine Persönlichkeit, die in heiklen kirchenpolitischen Missionen gradlinig war und mit der auf Argumenten basierenden persönlichen Meinung nicht hinter dem Berg hielt.“ Und weiter: „Karl-Josef Rauber war ein Diplomat und Seelsorger aus ganzem Herzen. Es ging ihm um eine Verwirklichung des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Herzen der Menschen, jenem Konzil, das er durch sein Studium aus nächster Nähe erleben konnte.“

Karl-Josef Rauber wurde 1934 in Nürnberg geboren und 1959 in Mainz zum Priester geweiht. Nach einer Kaplansstelle in Nidda studierte er von 1962 bis 1966 Kirchenrecht in Rom und absolvierte gleichzeitig die Ausbildung an der Päpstlichen Diplomatenakademie. Seine Aufgabe im Diplomatischen Dienst des Vatikan führte ihn unter anderem nach Belgien, Griechenland, Uganda. Im Jahr 1983 wurde er zum Bischof geweiht. 1990 übernahm er die Leitung der Päpstlichen Diplomaten-Akademie in Rom. Anschließend übernahm er mehrere Aufgaben als Vatikan-Botschafter: Er wurde Nuntius in der Schweiz und Lichtenstein (ab 1993), in Ungarn und Moldawien (ab 1997) und schließlich in Belgien und Luxemburg (ab 2003). 2009 ging er in Ruhestand, den er im württembergischen Ergenzingen verbrachte. Im Jahr 2015 wurde Rauber zum Kardinal ernannt.