Mainz. Erstmals fand die Sendung von Pastoralreferent/-innen sowie Gemeindereferent/-innen im Bistum Mainz in einem gemeinsamen Gottesdienst statt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beauftragte in der Sendungsfeier am Samstag, 2. Juli, zwei Pastoralreferentinnen und drei Gemeindereferentinnen sowie einen Gemeindereferenten für den pastoralen Dienst im Bistum Mainz.
Im Rahmen des Gottesdienstes im Mainzer Dom erhielten Stefanie Bitz-Künster und Sara-Marie Hüser ihre Beauftragung als Pastoralreferentinnen; Janina Konopka, Katrin Pulipara und Julia Zerfaß als Gemeindereferentinnen und Ingo Kunkel als Gemeindereferent die bischöfliche Sendung. Die Sendungsfeier stand unter dem Leitwort ‚Freut euch in der Hoffnung.‘ (Röm 12, 12).
Mit der Sendung in den seelsorglichen Dienst „stehen Sie für viele Menschen für die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft“, betonte der Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. „Verstehen Sie sich bitte als Seelsorgerinnen und Seelsorger. Denn dies ist Quelle der Hoffnung für viele Menschen auch oder gerade in diesen Zeiten.“ Und weiter: „Sie als Seelsorgerinnen und Seelsorger verkörpern dieses Herz der Kirche, letztlich verkörpern Sie das für die Menschen brennende Herz Gottes in Jesus Christus. Das kann eine starke Quelle von Freude und Hoffnung sein.“
Weiter sagte Kohlgraf in seiner Predigt: „Seelsorge ist auch für kirchenferne Menschen ein positiv besetzter Begriff. Seelsorge ist Quelle von Freude und Hoffnung für alle Seiten, auch für die Menschen in der seelsorglichen Berufung. Neben Hoffnung und Freude braucht es tatsächlich heute Geduld. Geduld ist kein Aussitzen, sondern eine visionäre und gleichzeitig realistische Bereitschaft, die Wirklichkeit zu gestalten. Wir nehmen derzeit die dramatischen Kirchenaustrittszahlen wahr. Viele haben keine Geduld mehr, andere ziehen den Schlussstrich unter einen langen Prozess der Entfremdung von der Kirche. Daran tragen die Verantwortlichen in der Kirche einen erheblichen Anteil, aber nicht nur sie. Nicht wenige gehen, weil ihnen Veränderungsprozesse zu langsam gehen oder sie die Hoffnung auf Reformen aufgegeben haben, die sie für notwendig halten. Vor einigen Tagen zitierte ein seriöser Fernsehjournalist eine Untersuchung, dass ungefähr 30 Prozent der jetzt Ausgetretenen deshalb die Kirche verlassen, weil sie ihnen zu zeitgeistig und an moderne Haltungen angepasst geworden wäre. Das widerlegt eine apokalyptische These aus einer Richtung, man müsse nur das und das schnell verändern, um den Niedergang zu stoppen. Ganz so einfach ist es offenbar nicht.“
Wörtlich sagte der Bischof: „Was macht Hoffnung in dieser Zeit der Kirche? Es relativiert nicht meine und unser aller Mitverantwortung für eine glaubwürdige Gestalt der Kirche, wenn ich hervorhebe, dass der Kern der Kirche glaubwürdig ist: das Wort Gottes und die Sakramente, in denen uns Christus berührt und seine Nähe schenkt.“
An dem Gottesdienst nahmen unter anderen teil: der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, der Personaldezernent des Bistums, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, die Berufsgruppenverantwortlichen für die Berufsgruppen der Pastoralreferent/-innen und der Gemeindereferent/-innen im Bistum Mainz, Carola Daniel und Monika Stübinger, und die Ausbildungsleitungen, Regens Dr. Tonke Dennebaum, Lucia Kehr und Bardo Frosch. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Domorganisten, Professor Daniel Beckmann, der Musik- und Gesangsgruppe Rückenwind und einer Schola von Theolog/-innen unter der Leitung von Maximilian Künster.
Stefanie Bitz-Künster (30), geboren in Mainz, verheiratet. Ihre Heimatgemeinde ist St. Pankratius in Budenheim. Nach dem Abitur am Rabanus Maurus-Gymnasium in Mainz begann sie das Studium der Katholischen Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das sie 2018 erfolgreich beendete. Während der Ausbildungszeit war sie zunächst in der Pfarrei St. Philippus und Jakobus in Heidesheim sowie anschließend in der Pfarrei St. Josef Neu-Isenburg eingesetzt. Zukünftig wird sie als Religionslehrerin und Schulseelsorgerin an der Maria Ward-Schule in Mainz tätig sein.
Sara-Marie Hüser (32), geboren in Mainz. Ihre Heimatgemeinde ist St. Alban in Bodenheim. Nach dem Abitur am Maria Ward-Gymnasium in Mainz absolvierte sie einen europäischen Freiwilligendienst im Centro Social de Palmela, Portugal. Zunächst begann sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Lehramtsstudium für Mathematik, Katholische Religionslehre und Physik, bevor sie 2012 das Studium der Katholischen Theologie aufnahm und 2017 erfolgreich beendete. Während des Studiums verbrachte sie ein Auslandsjahr an der Faculdade Jesuíta de Filosofia e Teologia in Belo Horizonte, Brasilien. Während der Ausbildung war sie eingesetzt im Pfarreienverbund Offenbach-Südstadt sowie im Pfarreienverbund Darmstadt-Innenstadt mit dem Schwerpunkt in der Pfarrei St. Elisabeth und in der Spanischsprechenden Katholischen Gemeinde Darmstadt. Als Pastoralreferentin wird sie zunächst in Teilzeit als Projektmitarbeiterin im Bischöflichen Jugendamt in Mainz eingesetzt. Daneben wird sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz arbeiten und im Fach Pastoraltheologie promovieren.
Janina Konopka (30), geboren in Göttingen. Ihre Heimatgemeinde ist St. Paulus in Göttingen, Bistum Hildesheim. Nach dem Abitur an der Geschwister Scholl-Gesamtschule in Göttingen machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ecuador. Im Jahr 2014 begann sie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit dem Studium Spanisch und Religion (B.Ed) und wechselte 2016 an die Katholische Hochschule Mainz an den Fachbereich Praktische Theologie B.A., mit dem Berufsziel Gemeindereferentin. In ihrer Assistenzzeit war sie in den Pfarreien St. Martin in Mainz-Finthen und in Darmstadt-St. Elisabeth mit der Spanischsprechenden Katholischen Gemeinde tätig. Als Gemeindereferentin wird sie in Heilig Geist-Darmstadt-Arheiligen und zur Mitarbeit in der Spanisch sprechenden katholischen Gemeinde Darmstadt eingesetzt.
Ingo Kunkel (27), geboren in Weinheim. Seine Heimatgemeinde ist St. Wendelin-Unter-Flockenbach in der Pfarrgruppe Abtsteinach. Nach dem Schulabschluss mit der Mittleren Reife machte er eine Ausbildung zum Bürokaufmann und arbeitete bis 2016 in diesem Beruf. Während des Studiums am Fachbereich Praktische Theologie B.A. an der Katholischen Hochschule Mainz absolvierte er an der St Patrick‘s Pontifical University Maynooth in Irland ein Auslandssemester. Als Gemeindeassistent war er in der Pfarrgruppe Katholische Kirche Ingelheim eingesetzt und wird als Gemeindereferent in Darmstadt-Eberstadt, in Pfungstadt, St. Antonius von Padua, und in Jugenheim-St. Boniatius tätig sein.
Katrin Pulipara (36), geboren in Mainz, verheiratet, zwei Kinder. Ihre Heimatgemeinde Nieder-Olm St. Franziskus von Assisi. Nach dem Abitur an der Integrierten Gesamtschule Wörrstadt studierte sie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz auf Lehramt Germanistik und Katholische Theologie und im Anschluss an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Messe-, Kongress-, und Eventmanagement mit dem Abschluss Bachelor of Arts. 2017 begann sie an der Katholische Hochschule Mainz am Fachbereich Praktische Theologie B.A zu studieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss absolvierte sie die Assistenzzeit im Pfarreienverbund Katholische Kirche Mainz-City. Als Gemeindereferentin wird sie im Schuldienst an der Gustav Stresemann-Schule in Mainz-Kastel und der Krautgartenschule in Mainz-Kostheim sowie als Koordinatorin im Pastoralraum AKK-Mainspitze eingesetzt.
Julia Zerfaß (26), geboren in Mainz, verheiratet. Ihre Heimatgemeinde ist St. Stephan in Mainz-Gonsenheim. Nach dem Abitur am Frauenlobgymnasium Mainz begann sie an der Julius Maximilians-Universität Würzburg das Lehramtsstudium mit den Fächern Germanistik und Katholische Religion. Mit der Entscheidung, einen seelsorglichen Beruf zu ergreifen, wechselte sie zum Magister-Studiums an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und 2019 an die Katholische Hochschule Mainz an den Fachbereich Praktische Theologie B.A. In der Assistenzzeit war sie in der Pfarrei Heidesheim, St. Philippus und Jakobus eingesetzt. Als Gemeindereferentin wird sie in der Pfarrei Lörzweiler, St. Hildegard, tätig sein.