Missio canonica an 34 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Traditioneller Sendungsgottesdienst im Mainzer Dom mit Weihbischof Bentz

Missio canonica Mai 2017 (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Do. 4. Mai 2017
Von:
am (MBN)
Der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, hat am Donnerstag, 4. Mai, die Missio canonica an 34 Religionslehrerinnen und -lehrer aller Schulformen aus dem Bistum Mainz verliehen. Bentz überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst im Westchor des Mainzer Domes. Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen.

Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz mit den Religionslehrern, die von Mittwoch, 3., bis Donnerstag, 4. Mai, im Erbacher Hof in Mainz stattfand. Die Tagung, an der auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen der Diözese, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben eines Religionslehrers. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.

In seiner Predigt unterstrich Bentz, dass echte religiöse Bildung „nicht einfach auf Wissensmehrung“ ziele, sondern ermöglichen soll, „dass junge Menschen das eigene Leben neu im Horizont des Evangeliums verstehen können“. „Religiöse Bildung will helfen, tiefer zu erfassen, was es heißt, Christ in dieser Zeit zu sein. Das ist Ihre Grundaufgabe, wozu Sie von der Kirche mit dieser Missio gesendet werden“, sagte der Weihbischof. Bentz regte die Religionslehrerinnen und -lehrer dazu an, selbst geistliche Begleitung zu suchen: „Um das aber sein zu können, müssen wir uns selbst immer wieder und von Zeit zu Zeit einen Begleiter auf unseren Wagen des Lebens holen, um verstehen zu können, was der Geist uns sagen will.“

Dreh- und Angelpunkt der religiösen Bildung sei die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen, denn sie „initiieren das geistliche Geschehen“. „Insofern sind Sie nie einfach Wissensvermittler, sondern dürfen Ihr kreatives Potenzial einbringen, das Religiöse so und in der Weise fraglich werden zu lassen, dass es nicht destruktiv-zerstörend, sondern anregend-initiativ für die Auseinandersetzung mit religiösen Fragen wird. Dazu braucht es eine gute Unterscheidung“, betonte der Weihbischof.

Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Weihbischof die Kandidaten: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet er schließlich: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht der Weihbischof den Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.