Silbernes Priesterjubiläum von Weihbischof Bentz (1.7.)

Fünfter Jahrestag der Bischofsweihe am 20. September / Feier auf 2021 verlegt

Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz (c) Bistum Mainz
Datum:
Mi. 24. Juni 2020
Von:
tob (MBN)

Mainz. Am Mittwoch, 1. Juli, begeht der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, sein Silbernes Priesterjubiläum. Er war 1995 vom Mainzer Bischof Karl Lehmann im Mainzer Dom zum Priester geweiht worden. Ebenso steht in diesem Jahr am Samstag, 20. September, der fünfte Jahrestag seiner Bischofsweihe an. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise wird der vorgesehene Festgottesdienst als gemeinsame Feier mit den anderen Priesterjubilaren dieses Jahres auf 2021 verschoben.

Als Generalvikar ist Bentz Stellvertreter des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf für alle Verwaltungsaufgaben. In diesem Bereich handelt er mit den gleichen Vollmachten wie der Bischof selbst. Deshalb wird der Generalvikar häufig als „Alter Ego“ (anderes Ich) des Bischofs bezeichnet. Bei Weihbischof Bentz laufen daher die Fäden vieler Projekte zusammen, die in der Amtszeit von Bischof Kohlgraf angestoßen wurden. An erster Stelle ist dabei der Pastorale Weg zu nennen - als Prozess der geistlichen und strukturellen Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Bis nächstes Jahr werden dazu in den 20 Dekanaten Konzepte erarbeitet, wie die derzeit 134 Pastoralen Einheiten (Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde) nach und nach zu künftig rund 50 Pfarreien zusammengeführt werden.

Auch die 207 Kindertagesstätten im Bistum Mainz, in denen rund 15.000 Kinder betreut werden, stehen durch sich verändernde rechtliche Regelungen, steigende Personalverantwortung, den Rückgang von Ehrenamtlichen und die Veränderungen im Pastoralen Weg vor großen Herausforderungen. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz gestaltet Bentz die Gründung eines Zweckverbandes als neuer Trägerstruktur, „die die seelsorgliche Verantwortung vor Ort belässt, aber die gesamten Trägeraufgaben auf andere professionelle Beine stellen soll“.

Als Ökonom des Bistums hat Weihbischof Bentz bereits im vergangenen Jahr die Neuorganisation der Finanzverwaltung in die Wege geleitet. Durch eine zentrale Buchhaltungsstelle im Finanzdezernat und mehrere dezentrale Verwaltungsstellen wird das bisherige System aus zehn Rendanturen und Gesamtverband Mainz sowie rund 70 Kirchenrechnerinnen und Kirchenrechnern für die Pfarreien ersetzt.

Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum Mainz

Ein wichtiges Anliegen ist Weihbischof Bentz die Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt im Bistum Mainz. Mit dem unabhängigen Aufklärungsprojekt „Erfahren. Verstehen. Vorsorgen.“ hat das Bistum Mainz den Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber beauftragt, der seine Ergebnisse im kommenden Jahr veröffentlichen wird. „Wissen heben, Zusammenhänge in der Vergangenheit erkennen und verstehen und aus diesen Erkenntnissen heraus Vorsorge treffen“, so benennt Bentz die damit verbundenen Ziele. Gegenüber den Staatsanwaltschaften in Rheinland-Pfalz und Hessen hat der Weihbischof deutlich seine Kooperationsbereitschaft zum Ausdruck gebracht.

Außerdem sind eine Aufarbeitungskommission und ein Beraterstab im Bistum eingerichtet worden, die beide auch mit externen Fachleuten besetzt sind. Der Weihbischof hat mehrfach betont, dass die Entwicklung qualifizierter Standards für Präventionsmaßnahmen und Interventionsprozesse sowie eine regelmäßige externe Evaluierung dieser Maßnahmen das erklärte Ziel der Bistumsleitung sind. Neu eingerichtet worden sind die Stellen einer Präventionsbeauftragten und eines Interventionsbeauftragten.

Weltkirchliches Engagement

Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist Weihbischof Bentz über die Kommission für Weltkirche stark weltkirchlich vernetzt. In seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten hat er die Bischofskonferenz unter anderem bei Internationalen Bischofstreffen und Begegnungsreisen vertreten. Darüber hinaus ist er in der Unterkommission Lateinamerika (insbesondere Adveniat) engagiert. Im Bistum Mainz hat er das weltkirchliche Engagement neu aufgestellt und in der Geschäftsstelle Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden zusammengefasst, die ihm zugeordnet ist.

Udo Markus Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. 2014 übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz.

Papst Franziskus ernannte Bentz am 15. Juli 2015 zum Weihbischof im Bistum Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom durch Kardinal Karl Lehmann. Bentz war auch als Weihbischof zunächst weiterhin als Regens des Priesterseminars tätig und übernahm darüber hinaus die Aufgabe als Bischofsvikar für die Jugendseelsorge im Bistum Mainz (bis August 2017). Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Kommission für Weltkirche und der Unterkommission Lateinamerika (Adveniat). Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche.

Bentz ist Titularbischof von Sita. Das untergegangene Bistum lag in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis (im heutigen Algerien). Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In einer kleinen Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique - domino cooperante“ - „Überall predigen - der Herr wirkt mit“. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Bentz am 27. August 2017 zum neuen Generalvikar und Ökonom des Bistums Mainz ernannt. Seit September 2017 ist Bentz außerdem Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz.