Beim Geistlichen Tag der Ständigen Diakone und ihrer Ehefrauen im Mainzer Priesterseminar am Samstag, 12. November, hat der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, auf das Arbeitspapier der Weltsynode hingewiesen, das Fragen aus der Weltkirche zusammenfasst. Es werde deutlich, dass der deutsche Synodale Weg kein Sonderweg sei, sondern sich überall ähnliche Fragen stellten, wenn auch aus unterschiedlicher Perspektive.
Im Hinblick auf den Heiligen Martin, dem Symbol der „teilenden Kirche“ und dem Welttag der Armen, den der Papst auf den vorletzten Sonntag des Kirchenjahres gestellt habe, sei die Frage des Hungers zentraler als innerkirchliche Fragen, sagte Bentz in seiner Ansprache. Auch südamerikanischen Kirchen gelinge der Kontakt zu den Armen nicht. Synodalität brauche Vertrauen, setzte aber voraus, auch gegensätzliche Meinungen zu respektieren. Die Frage sei: „Wie finden wir auf einen Weg?“. Synodalität gehe nicht ohne Verwundungen, sagte Bentz. Gerade, weil nichts mehr fest gefügt sei, brauche es Offenheit und gleichzeitig einen langen Atem. Nur ehrliches Verstehen ermögliche Dialog. Diese Erfahrung mache er, so Bentz, in Frankfurt bei den Gesprächen des Synodalen Wegs. Diese Erfahrung mache er auch im Bistum auf dem Pastoralen Weg. „In der Phase I hat es auch viele Verwundungen gegeben“, sagte er. Jetzt müssten alle Beteiligten in den Pastoralräumen ihre Rolle finden.
Im Arbeitspapier der Weltsynode findet sich das Bild vom Zelt aus Jesaja 54. Das Zelt spreche von der „Unbehaustheit“ und dem „Unterwegs sein“. Aber es gebe einen geschützten Raum für das Gespräch. Verankerung und Fundamente würden durch Pflöcke unterschiedlicher Art an unterschiedlichen Orten ermöglicht. Zunächst aber gehe es um das Zuhören, darum, „den anderen anzuerkennen, der auf seinem eigenen Weg ist.“ Wenn der Eindruck entsteht, dass man einander nicht zuhört und nicht respektiert, sei ein synodaler Weg nicht möglich. Bentz zeigte sich zuversichtlich. Er sei aber durch die Erfahrungen in der Weltkirche, zuletzt im Libanon, aber auch durch Erfahrungen im Bistum nachdenklich geworden. Er rief die Ständigen Diakone dazu auf, wie St. Martin ihren Beitrag zu einer dienenden und demütigen Kirche zu leisten. Bentz wörtlich: „Wir brauchen eine heilende Zärtlichkeit.“
Der Bischöfliche Beauftragte, Pfarrer Markus Warsberg, hofft auf ein steigendes Interesse am Diakonat und verwies auf die wachsende Vernetzung der seelsorglichen Berufsgruppen, beginnend in der Ausbildung. Diakon Wolfgang Ludwig warb für ein stärkeres Miteinander der Berufsgruppe: „In einer Zeit der Individualisierung brauchen wir das Gespräch miteinander.“ Das Profil der Diakone in den Pastoralräumen solle gestärkt werden.