„Von so nah können Sie die Wasserspeier erst wieder in 100 Jahren sehen“

Ausstellung „Vom Himmel hoch … ganz aus der Nähe“ im Mainzer Dommuseum

Mainz, 6. November 2019: Dr. Winfried Wilhelmy erläutert die Ausstellung Vom Himmel hoch ... ganz aus der Nähe im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum.
Datum:
Mi. 6. Nov. 2019
Von:
tob (MBN)

Mainz. „Unsere Ausstellung versteht sich auch als Anregung, den Bestand der Denkmäler am Mainzer Dom zu erforschen.“ Das sagte der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, vor Journalisten am Mittwoch, 6. November. Wilhelmy machte deutlich, dass es zu allen Ausstellungsstücken nur sehr wenig gesichertes Wissen gibt.

Zunächst sind die Wasserspeier bis 22. Dezember 2019 aus nächster Nähe im Mainzer Dom- und Diözesanmseum zu sehen. (c) Bistum Mainz / Blum

„Ich würde mich freuen, wenn unsere Ausstellung Forschungen zu den Stücken auslösen könnte.“ In der Kabinettausstellung sind ab Freitag, 8. November, acht Wasserspeier des Westturmes sowie zwei Schreinfiguren des Marienaltares ausgestellt, die nach den erfolgten Sanierungsarbeiten am Westturm bzw. nach dem Einbau der Domorgel am Marktportal wieder an ihren Platz zurückkehren.

Die Wasserspeier, die normalerweise in etwa 65 Metern, auf Höhe der Domuhr angebracht sind, und die beiden anderen Figuren können in der Kabinett-Ausstellung des Dommuseums ganz aus der Nähe betrachtet werden. „Von so nah können Sie die Wasserspeier des Domes erst wieder in 100 Jahren sehen“, betonte Wilhelmy. Bis zum 22. Dezember werden die Kunstwerke in der Ausstellung „Vom Himmel hoch … ganz aus der Nähe. Die Figuren des Marienaltars und die Wasserspeier des Doms“ im Dommuseum gezeigt. Die Ausstellung wird am Freitag, 8. November, vom Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, eröffnet.

Die Wasserspeier sind künstlerisch gestaltete Ablaufrohre, die sich an vielen Kathedralen finden. Acht verschiedene Tiere bzw. Mischwesen sind auf den Mainzer Wasserspeiern dargestellt. Ob sie aus der Zeit des Spätbarock stammen oder aus dem 19. Jahrhundert, ist bislang nicht bekannt. Vor allem bei den um 1500 gearbeiteten Schreinfiguren des Marienaltares - ein heiliger Bonifatius und ein heiliger Martin - sei die schlechte Quellenlage verwunderlich, sagte Wilhelmy. „Sie gehören zu den qualitätsvollsten Figuren überhaupt im Mainzer Dom. Es sind Spitzenstücke der deutschen Spätgotik.“ Wegen der Arbeiten an der neuen Domorgel haben sie erstmals seit ihrer Aufstellung in einem neugotischen Schrein 1875 ihren Platz verlassen. Die Marienfigur, die so genannte „Schöne Mainzerin“, ist zur Verehrung auf den Altar der Laurentius-Kapelle versetzt worden.

Zur Ausstellung gibt es verschiedene öffentliche Führungen: „Samstags um 3“ findet am 16. November und 14. Dezember jeweils um 15.00 Uhr statt; „Sonntags um 2“ am 10. und 24. November, sowie 8. und 22. Dezember, jeweils um 14.00 Uhr. Außerdem gibt es noch die Reihe „Kunst am Mittag“, bei der am Mittwoch, 13. November, und Mittwoch, 11. Dezember, eine kurze Führung angeboten wird.

Hinweis: Weitere Informationen unter www.dommuseum-mainz.de