Wertvoller Buchbestand gesichert

Historische Bücher der Martinus-Bibliothek (c) Martinus-Bibliothek Mainz
Datum:
Fr. 11. Juni 2021
Von:
hoff (MBN)

Die Martinus-Bibliothek in Mainz hat mithilfe finanzieller Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz und den Bund ein Projekt zum Erhalt seines Bestandes an besonders wertvollen historischen Handschriften ab dem achten Jahrhundert und Drucken aus der Gutenberg-Zeit (Inkunabeln) realisiert. Die Gesamtsumme der Maßnahmen beträgt mehr als 25.000 Euro.

Verpackte historische Bücher in der Martinus-Bibliothek (c) Martinusbibliothek Mainz

Das Land Rheinland-Pfalz hat das Projekt mit rund 11.300 Euro im Rahmen des Landesförderprogramms Bestandserhaltung vom Land Rheinland-Pfalz, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) unter fachlicher Betreuung der Landesstelle Bestandserhaltung in Rheinland-Pfalz (LBE) und des Beirats Bestandserhaltung unterstützt. Hinzu kam die Förderung des BKM-Sonderprogramms des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts der „Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“ (KEK) in Höhe von etwa 12.600 Euro. Das Projekt wurde somit zu 95 Prozent aus Fördermitteln finanziert.

Mit dem Geld wurden für jeden Handschriften- und Inkunabelband individuelle, passgenaue, säurefreie Spezialstehsammler mit Schubern aus Pappe hergestellt und die Objekte darin gesichert. Damit werden beispielsweise gebrochene und instabile Einbände stabilisiert und so weitere physische Schäden vermieden. Auch das Gegeneinanderreiben der wertvollen Bücher mit ihren Beschlägen und Schließen, die zur Beschädigung der Einbände führen, wird durch diese Spezialverpackungen vermieden. Die säurefreien Boxen verhindern ungewollte, schädliche chemische Reaktionen zwischen Verpackung und Buch oder auch das Eindringen biologisch problematischen Schmutzes oder Insektenbefall.

„Die Martinus-Bibliothek als wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar ist das kulturelle Gedächtnis des Bistums Mainz. Der Erhalt ihrer wertvollen Originale ist für die regionale Identität sowohl für das Bistum als auch für Stadt und Region unerlässlich. Ebenso unersetzbar ist das haptische Erleben und ‚Begreifen‘ der originalen Handschriften und Drucke. Außerdem sind einige Forschungsfragen, insbesondere zur Materialität, nur am Original zu beantworten“, betont Martina Pauly, Diplom-Bibliothekarin (FH) an der Martinus-Bibliothek. „Durch die großzügige Unterstützung von Land und Bund können die Handschriften und alten Drucke bewahrt und damit auch zukünftig für die Allgemeinheit und die Forschung regional, national und international zugänglich sein.“