Das Priesterhaus in Marienborn bei Mainz wurde 1737 errichtet, zunächst als Wohnheim für verdiente, aber mittellose Priester im Ruhestand. Bald übernahm das Haus aber auch die Funktion einer Korrektionsanstalt für Priester, die aus unterschiedlichen Gründen im Seelsorgedienst nicht mehr einsetzbar waren. 1792 verlor es mit dem Einmarsch revolutionärer französischer Truppen in Mainz seine Funktion und wurde 1795 abgerissen; nur der Torbogen zeugt heute noch von seiner Existenz.
Verglichen mit ähnlichen Einrichtungen anderer Diözesen hatte das Priesterhaus in Marienborn aufgrund der Stellung des Mainzer Kurfürst-Erzbischofs und mancher eigenen Tradition im früheren Erzbistum Mainz ein besonderes Profil.
Georg May, em. Professor für Kirchenrecht, kirchliche Rechtsgeschichte und Staatskirchenrecht in Mainz, widmet sich in einer erstmals umfassenden Darstellung der Geschichte und der Struktur dieser Einrichtung und wertet dazu zahlreiche ungedruckte Quellen aus. Biographien mehrerer Bewohner des Priesterhauses veranschaulichen das strenge Leben in dieser Institution.
214 Seiten
Publikationen Bistum Mainz 2005
ISBN 3-934450-19-9
€ 18,00