Die Wunden müssen angeschaut werden...

Kardinal Marx (c) Bistum München
Kardinal Marx
Datum:
Mi. 20. Apr. 2016
Von:
Nicole Sieben

Kardinal Reinhard Marx besuchte in Fürstenfeldbruck eine der acht Pforten der Barmherzigkeit im Erzbistum München und Freising anlässlich des Heiligen Jahres. Dort sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Münchner Kardinal Reinhard Marx, dass er in dem veröffentlichten Papst-Schreiben „Amoris laetitia“ zu Ehe und Familie eine Aufforderung an jeden Einzelnen sieht, die eigenen Wunden anzuschauen und nicht zu verdrängen.

Funktionieren kann dies seiner Meinung aber nur, „wenn man nicht in einer Sackgasse ist, wenn einem ein Weg gewiesen wird in die Barmherzigkeit, in die Versöhnung, in die Aufnahme in die Gemeinschaft“. Man solle durch Seelsorger zu den Sakramenten hingeführt werden. Einen Zustand, in dem jemand für immer ausgeschlossen ist soll es nicht geben, betonte er weiter. Wer sich selbst öffne und auf den Weg mache würde eine Barmherzigkeit spüren, die nicht einfach oberflächlich ist. Diese befähigt, sich zu ändern und den Blick zu weiten, auch für manchmal scheinbar aussichtslose Situationen. Das nachsynodale Schreiben fordere dazu auf: „Lebe das, was du in dieser Situation, in diesem Leben, in deinen Umständen, in denen du bist, leben kannst vom Evangelium.“ Der Kardinal sei dem Papst sehr dankbar, dass er sie wieder auf ihren Kern und auf ihre Sprache hinführe, die vom Evangelium her komme.