Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat heiratswillige Paare vor vorschnellen Schritten zur Ehe gewarnt. Er zitierte die Äußerungen von Papst Franziskus zur Gültigkeit katholischer Eheschließungen. „Der Papst sei in Sorge, dass manchen Brautleuten die Tragweite der Ehe nicht bewusst ist, wenn sie vor dem Traualtar stehen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe).
Der Papst sagte, eine Schwangerschaft allein sei kein Grund zu heiraten, dem stimmte der Erzbischof zu. Die päpstlichen Äußerungen sieht er als „Erinnerung, genau hinzuschauen und intensiv nachzuhaken“, ergänzte Schick mit Blick auf die seelsorgliche Praxis.
Seiner Meinung nach solle man ein Paar nicht trauen, wenn es nicht sicher sei, für immer zusammenbleiben zu wollen. Dann sei es besser, es beim vorläufigen Status zu belassen, so der Erzbischof. Die Partnerschaft sollte dauerhaft gewollt sein und offen für Kinder sein.
Papst Franziskus kritisierte eine „Kultur der Vorläufigkeit“ die für viele die heutige Lebenseinstellung sei. Bezüglich der unehelichen Kinder und deren Eltern die über Jahrhunderte hinweg gesellschaftlich und rechtlich benachteiligt wurden, sagte er: „Das war früher leider so, aber inzwischen ist diese Benachteiligung vorbei. Gott liebt jedes Kind.
Franziskus hatte am vergangenen Donnerstag geäußert, dass die meisten kirchlich geschlossenen Ehen ungültig seien. Seiner Meinung nach fehle der großen Mehrheit der Paare das nötige Verständnis von Dauer und Verpflichtung einer Ehe. Schick bestätigte dieses Phänomen, meinte aber dass es für katholische Trauungen in Deutschland in den vergangenen 30 bis 40 Jahren nicht so häufig zu sehen sei. Seiner Meinung nach helfen die intensiven Gespräche der Seelsorger und Priester zur Ehevorbereitung den Paaren die nötige Ernsthaftigkeit mit auf den gemeinsamen Lebensweg zu geben.