Sehr geehrte Damen und Herren,
die getroffenen Entscheidungen sind dem Bistum sehr schwer gefallen, weil es sich um gut funktionierende Einrichtungen und Schulen handelt, die erfolgreich arbeiten und innovativ tätig sind.
Es sind die Lehrkräfte und Referenten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich über Jahre mit Engagement eingesetzt und so das Profil der Schulen und Einrichtungen getragen haben. Dafür wollen wir ausdrücklich danken. In der Phase des Umbruchs sind wir uns daher unserer Verantwortung für die Menschen sehr bewusst.
Denn wir müssen anerkennen, dass es die finanzielle Tragfähigkeit des Bistums übersteigt, die aktuelle Struktur an Schulen und Akademien vollumfänglich beizubehalten.
Die Komplexität und die Anforderungen an das Bistum als Schulträger steigen. Das trifft sehr profane Themen, wie Wartungen, Brandschutz, Digitalisierung, aber auch inhaltliche Ausrichtungen unserer Schulen in einer stark veränderten Gesellschaft.
Es ist unser ausdrückliches Ziel, allen Einrichtungen, soweit es in unserer Macht steht, eine gute Zukunftsperspektive unter veränderten Vorzeichen zu bieten. Dabei sind wir auf die Kooperation von Partnern angewiesen: Die beiden Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz, die jeweiligen kommunalen Gebietskörperschaften und auch mit anderen freien Trägern. Wir haben sie über unsere Pläne in Kenntnis gesetzt und sind in guten Gesprächen. Die Verhandlungen beginnen nun transparent mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung. Ich denke, wir können an dieser Stelle an gute Gesprächsfäden anknüpfen.
Die Auswahl der Schulen erfolgte auf der Basis mehrerer Entscheidungskriterien: Diese umfassen betriebswirtschaftliche, personalpolitische, regionale und pastorale Sichtweisen. Zum anderen ist uns wichtig, die Schulstruktur in ihrer Bandbreite weiterhin beispielhaft im Bistum abzubilden - von der Grundschule, über die Realschule, Realschule plus bis hin zum Gymnasium und zur berufsbildenden Schule.
Es ist weiterhin für das Bistum ein wichtiges Anliegen, seine Schulen so zu profilieren, dass sie beispielhaft eine Pädagogik aus dem christlichen Geist heraus gestalten. Auf diese Weise sollen sie als Modell wirken. Mit diesem Ansatz wird sich das Bistum Mainz auch in Zukunft maßgeblich in Bildung engagieren und einen bewussten Schwerpunkt setzen. Denn der christliche Glaube ist untrennbar mit dem Thema Bildung verbunden. Wissen, Verstehen, Reflektieren sind wichtige Grundlagen des christlichen Glaubens.
Dies gilt nicht nur für die Schulen, sondern auch für den Akademiebereich. An dieser Stelle wird es ab Jahresende 2022 eine Neujustierung geben. Die Räumlichkeiten des Haus am Maiberg werden aufgegeben, der inhaltliche Arbeitsschwerpunkt der politischen und sozialethischen Bildung wird einen neuen Ort - wahrscheinlich in Darmstadt - finden.
Die Veränderung der Tagungslandschaft geht auch an den Angeboten des Bistums nicht vorbei. Tagesveranstaltungen ohne Übernachtungen gewinnen an Bedeutung, digitale Bildungsangebote sind stärker nachgefragt, die Anforderungen an Tagungshäuser steigen. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, uns im Akademiebereich auf den Erbacher Hof als Tagungshaus zu konzentrieren und gleichzeitig die Akademiearbeit stärker als bisher zu dezentralisieren. Ein inhaltlich profilierter Standort in Südhessen wird diesen Ansatz unterstreichen.
Mehr Informationen zum Thema auf: bistummainz.de/bildung-strukturwandel