Eine Heilige Pforte durchschreiten

Die Heilige Pforte im Dom von Mainz: der Eingang zur Gotthardkapelle (c) Bischöfliches Domkapitel Mainz
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© Bischöfliches Domkapitel Mainz
Die Heilige Pforte im Dom von Mainz: der Eingang zur Gotthardkapelle
Die Heilige Pforte am Dom von Worms: der Eingang des Domes, das Südportal (c) Norbert Rau
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© Norbert Rau
Die Heilige Pforte am Dom von Worms: der Eingang des Domes, das Südportal

Papst Franziskus hat für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit angeregt, dass in allen Bistümern weltweit „Heilige Pforten“ eröffnet werden: in der Bischofskirche, aber auch an anderen wichtigen Orten eines Bistums, z.B. an Wallfahrtsorten oder regional bedeutsamen Kirchen.

In unserem Bistum gibt es während des Heiligen Jahres zwei Heilige Pforten:
Im Mainzer Dom ist es das innere Portal zur Gotthard-Kapelle.
Am Wormser Dom ist es der Haupteingang, das sogenannte Südportal.

Wer diese Kirchen betritt, darf sich mehr als sonst eingeladen wissen in eine tiefe, heilende und erfüllende Begegnung mit Jesus Christus. Im Neuen Testament finden wir aus seinem Mund die Worte: „Ich bin die Tür. … Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Johannesevangelium Kap. 10, Vers 9-10).

Diese Erfahrung des Lebens in Fülle ereignet sich nicht magisch, sozusagen im bloßen Durchschreiten der jeweiligen Pforten. Sondern jede dieser Türen ist ein Symbol für etwas Tieferes. Sie soll uns anregen: zu einer inneren Umkehr zu Jesus Christus hin, zu seiner Art des Denkens, Lebens und Liebens.

Hier geht es um eine Pilgerschaft, die uns ganz herausfordert. Wer eine „Heilige Pforte“ aufsucht, begibt sich in diesem Sinne auf den Weg zu einem neuen Leben.

Papst Franziskus beschreibt diese Herausforderung, der wir uns stellen müssen, wenn wir uns im Heiligen Jahr zu einer der benannten Kirchen pilgern:

„Wenn wir die Heilige Pforte durchschreiten,
lassen wir uns umarmen von der Barmherzigkeit Gottes
und verpflichten uns,
barmherzig zu unseren Mitmenschen zu sein,
so wie der Vater es zu uns ist“

(Misericordiae vultus, Abs. 14).

Unser Herz soll sich öffnen lassen. Wir sollen aus Versteinertem, Unerlöstem, aus Lieblosigkeit und Unversöhnlichkeit herausfinden. Im Inneren jedes Menschen kann eine Tür aufgehen, eine „Pforte der Barmherzigkeit“. So wie Gott uns seine Vergebung anbietet, sollen wir einander vergeben.

Es gibt dieses alte Adventslied: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eu’r Herz zum Tempel zubereit‘: Darum geht es, wenn im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in unserem Bistum „Heilige Pforten“ eröffnet werden. Es geht um das Innere jedes Menschen, in dem Gott wohnt und in dem ER zur prägenden Kraft werden möchte.