Zum Inhalt springen

Pilgerwanderung „Zu den Quellen“:Erfüllte Tage

Waldläuferinnen
Es ist etwas ganz Besonderes, wenn sechs Menschen, die sich vorher nicht kannten, innerhalb von wenigen Kilometern zu Fuß zu einer Gemeinschaft werden, sich gegenseitig motivieren und Anteil am Leben der anderen nehmen.
Von:
Andreas Münster

So geschehen bei der Pilgerwanderung entlang der alten und neuen Wallfahrtsorte durch Wetterau und Vogelsberg. Und das trotz (oder gerade wegen) schwieriger Wetterverhältnisse, drückender Rucksäcke und schmerzender Füße.

"Zu den Quellen" fand mittlerweile zum zehnten Mal statt, zunächst ab 2013 in Kooperation der beiden Wetterauer Dekanate und gemeinsamer Leitung der Dekanatsreferefenten Norbert Albert und Andreas Münster. Seit 2023 (und vorherigen zweimaligem Corona-Ausfall) von Andreas Münster als Angebot im Institut für Spiritualität angeboten.

Die Gruppe war unterwegs von Ilbenstadt über die Mündung der Wetter in die Nidda, der Kirche Maria Sternbach, Kloster Engelthal nach Altenstadt. Weiter vorbei am Kloster Konradsdorf zur alten gotischen Wallfahrtskirche in Hirzenhain; von dort über die knapp 25 Jahre alten Weidenkirche nach Schotten. Und schließlich über die Niddaquelle auf den Taufstein, der höchsten Erhebung im Vogelsberg.

Mit einem Lächeln unter dem Poncho

Schöne und tiefe Erfahrungen

Die unterschiedliche Charaktere der Orte, die verschiedenen Menschen, die sich für uns Zeit genommen haben, und die Vielfalt der Wege - vom schmalen Waldpfad bis zum weiten Blick in die Ferne -, haben die Teilnehmerinnen zu vielen Reflexionen angeregt und dabei eine tiefe, unverstellte Freude ermöglicht. Ein paar Zitate (aus der Erinnerung notiert) können das verdeutlichen:

"Ich habe einen neuen Zugang zum Glauben, weil ich hier so viele lebendige Kirchorte gesehen habe. z. B. die Äbtissin von Engelthal, die Weidenkirche oder die Gastfreundschaft der Herz-Jesu Gemeinde in Schotten."

"Ich war noch nie in der Wetterau oder dem Vogelsberg, aber hier ist es so schön, da werde ich bestimmt wieder kommen."

"Mir waren die Gespräche besonders wichtig."

"Meine Befürchtung war ja, dass es mein Fuß nicht bis zum Ende mitmacht, aber jetzt bin ich angekommen. Ohne Euch hätte ich das auch nicht geschafft."

"Ich muss oft an die Flüchtlinge denken, die lange unterwegs sind. Wir wissen, dass auf uns abends ein Essen und ein warmes Bett wartet, aber die sind oft jahrelang unterwegs, und dann mit einer großen Ungewissheit."

"Der Regen am Schluss war mir egal, jetzt habe ich es so weit geschafft, dann schaffe ich das auch noch, außerdem wartet ja eine warme Dusche auf mich."

 

Die kleinen Überraschungen am Rande

Schließlich habe viele kleine, überraschende Erlebnisse zur guten Stimmung beigetragen, die sich hier gar nicht alle beschreiben lassen, egal ob es der verschwundene Kuchen, die Qual der Wahl oder das unwissentlich aufgeschreckt Pärchen war, das gerade Substanzen konsumieren wollte, die vor einem Jahr noch verboten waren. 😉

Es war für Leiter wie Teilnehmerinnen eine erfüllte Zeit, die noch lange nachklingen wird.

Übrigens: Auch 2025 wird „Zu den Quellen“ wieder angeboten, und zwar vom Sonntag, den 7. bis Freitag, den 12. September, eine Anmeldung ist ab November möglich: Link