Geistliche Teamtage plus des Instituts für Spiritualität:Wohin führt uns Gott?
Unter der Leitung von Frau Dr. Christiane Martin aus Heidelberg konnten die zwei Tage gut genutzt werden, um diesen Fragen konstruktiv nachzugehen. Ein gutes Miteinander der einzelnen Teammitglieder aus den verschiedenen Berufsgruppen einschließlich der Verwaltung prägte die Gespräche und Gebetszeiten. Seit Gründung des Instituts ist vieles auf die Beine gestellt worden und die Ausweitung der spirituellen Angebote sowie die Präsenz in den Regionen zeigen vielerlei Früchte. Die Auseinandersetzung mit einem Auszug aus dem Exodus des Volkes Israel (Ex 17, 1-6) und die Frage "Wohin werden wir geführt?" brachte den Jakobsberg ins Spiel. Das Institut für Spiritualität als Ganzes hat die Aufgabe und Verantwortung erhalten, die Weiterentwicklung des Kloster Jakobsberg zu einem Geistlichen Zentrum im Bistum Mainz inhaltlich zu gestalten. Diese inhaltliche Entwicklung ist mit der betrieblichen Entwicklung, die von der Geschäftsführung des Seelsorgedezernates verantwortet wird, abzustimmen, damit beides sinnvoll zusammenpasst. Die Frage, wie "der Jakobsberg" als ein bisheriger Komplex aus Bildungs-, Exerzitien- und Jugendhaus zu einem "geistlichen" Zentrum werden kann, stellte sich als zentral, aber auch nicht rasch zu beantworten heraus. Die Ideen aus dem Zukunftstag am 7. September 2025 auf dem Jakobsberg sind dabei eine Quelle der Inspiriation für all das, was auf dem Jakobsberg für das Bistum möglich sein könnte.
In Gebetszeiten und Gesprächen kristalisierte sich heraus, dass die Aufgabe, dem Geistlichen Zentrum auf dem Jakobsberg ein zukunftsfähgies Gepräge zu geben, mit Geduld, Klarheit und Geisteskraft zu bewältigen sein wird. Wer den Jakobsberg von Ockenheim aus kommend zu Fuß erwandert, wird Schritt vor Schritt setzen müssen und kann nicht mit einem Sprung oben sein. So wird auch die Gestaltung und Prägung des Geistlichen Zentrums auf dem Jakobsberg in gut durchdachten Portionierungen und einer klugen Aufteilung der Zuständigkeiten bei gemeinsamer Verantwortung unter Leitung des Dezernenten für Seelsorge, OD Michael Wagner-Erlekam, zu bewältigen sein.

Kintsugi
Zur Inspiration, für das Teamerleben und als besinnliche Geduldsübung wurde zwischen den Gebets- und Arbeitseinheiten in mehreren Schritten die japanische Methode des Kintsuge praktiziert. Dies ist eine von langer Tradition geprägte japanische Methode, zerbrochene Keramik zu reparieren. An zerbrochenen Schälchen wurde kleinschrittig und liebevoll gearbeitet, denn das Besondere an Kintsugi ist, dass die Verletzung der Keramik (der Bruch) nicht verborgen sondern durch die Reparatur bis hin zur Vergoldung der Bruchstellen in den Vordergrund gestellt wird. Im Vollzug dieser Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit den Bruchstellen in positiver Weise möglich und das ästhetisch schöne Endergebnis der Reparatur lässt eine neue Wertschätzung zu.
So standen am Ende der Klausurtage wunderschöne Kintsugi-Schalen in der Mitte der Teilnehmenden, die ermutigten, dass viele Aufgaben in kleinen Schritten mit Geduld und Liebe bewältigt werden können.