Nach der Begrüßung durch den Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger ging es direkt ganz praktisch los. In einem kurzen Impuls zum Auftakt durften sich die Teilnehmenden mit den Wertvollwort-Karten einen Bibelvers für den Tag zusagen lassen. Anhand von Karten mit den Schlagworten „Daddeldü",„Kribbeln" und „Sattelfest" entfalteten die ausgelegten Spruchkarten und der kurze Austausch mit anderen Teilnehmenden die biblischen Worte – und manchmal auch das, was zwischen den Zeilen steht – für den Tag.
Im Anschluss fragte Pfr. Mathias Berger in einem ersten grundlegenden Vortrag nach den Quellen und Bedeutungsebenen von Liturgie und markierte wiederkehrende liturgische Prinzipien. Darum wissend konnten die Teilnehmenden nach einer Zwischenliturgie, die das Kreuz und das Kreuzzeichen als erfahrbares Zeichen in den Mittelpunkt stellte, den Ausführungen von Pfarrer Werner Otto, Leiter der Jugendkirche JONA und Pfarrei St. Bonifatius in Frankfurt, folgen. Er stellte aus seinen Erfahrungen drei Prinzipien vor, die für jungen Menschen große Bedeutung haben, wenn es um gemeinsam zu feiernde Liturgie geht.
Inszenierung: Wie ist die Gestaltung des Gottesdienstes?
Ästhetik: Wie findet die Schönheit Gottes einen zeitgemäßen und erfahrbaren Ausdruck
Relevanz: Wie kann persönliche Erfahrung ermöglicht werden? Was bleibt über den Gottesdienst hinaus für das eigene Leben und die Biografie?
Unter anderem auch um diese drei Prinzipien ging es am Nachmittag in den verschiedenen Workshops – ob beim ganz praktischen Vorbereiten der Eucharistie mit und für Jugendliche (Tobias Sattler), der Besonderheit der jeweiligen Tageszeit beim Morgen-, Mittag- bzw. Abendimpuls (Aaron Torner) oder auch Impulsen und Rituale zu besonderen Anlässen (Pfr. Werner Otto). Insbesondere um den (Anders-)Orte ging es beim vierten der Workshops, in dem Verena Krey, Gemeindereferentin im Dekanat Mainz-Süd, aus dem SpiBO-Team (Spiritualität an Besonderen Orten) von den gemeinsamen Erfahrungen mit Gottesdiensten an ungewöhnlichen Orten wie unter Autobahnbrücke, im Autohaus oder beim Bestatter erzählte. Besonders angeregt wurde die Diskussion als es um die Frage ging, was der Ort mit der Liturgie und anders herum auch die Liturgie mit dem Ort und den Mitfeiernden macht.
Nach den Einblicken in die verschiedenen Felder wurden vor dem abschließenden gemeinsamen Abendimpuls, der der in Hainburg entwickelten Impulse der Reihe „beflügelt" entstammte, im Plenum Ergebnisse des Tages diskutiert. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass es nicht immer Riesenschritte sein müssen, die Liturgie und Lebenswelt junger Menschen in Verbindung bringen können, sondern dass es neben der persönlichen Erfahrungsebene, dem ästhetischen Bewusstsein in vielen Fällen einfach am Mut liegt, Dinge auszuprobieren – mit und für junge Menschen.