Am 14. September konnte das Vorbereitungsteam etwa 600 Jugendliche begrüßen.
Der Auftakt im Mainzer Dom machte deutlich, aus welchen Regionen des Bistums die jungen Leute mit ihren Begleiter*innen kommen. Gemeinsam groovten sie sich ein mit dem Mottolied „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Bischof Kohlgraf, Weihbischof Bentz und die Mitglieder des Domkapitels, die den Jugendlichen in ihrer Pfarrei die Firmung spenden werden stellten sich in kurzen Interviews vor. Ein Gebet gab den Startschuss für die Begegnungstouren in der Mainzer Innenstadt. Die beiden Moderatoren Tine Hassemer und Andreas Baaden und Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger wünschten den Jugendlichen für den Nachmittag gute Einsichten und viel Freude beim Entdecken.
Nach dem Auftakt im Dom verteilten sich die Jugendlichen auf etwa 25 Gruppen, in denen sie, geführt von Guides zu den ausgesuchten Begegnungsorten in Mainz geführt wurden. Das Thema Berufung war dabei leitend: es ging darum, Menschen zu begegnen, die aus Passion und Leidenschaft etwas – hauptberuflich oder im Ehrenamt – tun und die sagen, sie sind damit ihrer Berufung gefolgt. Die Palette war bewusst breit angelegt: sie ging von ehrenamtlich Engagierten in Verbänden, in der Politik, bei der Feuerwehr oder in der Notfallseelsorge, in der Pfarrgemeinde bis hin zu den klassischen kirchlichen Berufungen zur Gemeindereferentin, zum Pastoralreferenten, zum Ordensleben oder zum Priester.
Nadine Wacker vom BDKJ Diözesanvorstand berichtete zum Beispiel von ihrer jungen Karriere in der Kommunalpolitik und in der kirchlichen Jugendverbandsarbeit und erzählte ihren Lebensweg bis hin zur BDKJ-Diözesanvorsitzenden und Leiterin des Bischöflichen Jugendamtes. Ob denn auch Kritik an der Kirche möglich sei in solch einem Amt, wollte eine Firmbewerberin wissen. „Ich erlebe das so und habe bisher keinen Maulkorb verordnet bekommen. Ich kann sagen, was ich denke und die Interessen und Themen junger Menschen vertreten“, gab Wacker Auskunft. Andere Jugendliche machten Erfahrungen mit haupt- und ehrenamtlich Engagierten in sozialen Bereichen, wie z.B. in der Hospizbewegung, der Notfallseelsorge oder in der Gefängnisseelsorge. Im Priesterseminar erzählte ein junger Seminarist von seinem Glauben und seinem bisherigen Weg und im Karmeliterkloster gab Pater Lorenz Einblicke in das Leben und Arbeiten im Orden und in seinen Berufungsweg zum Ordensmann.
Jeweils zwei Begegnungen fanden statt mit einem Wechsel nach etwa 45 Minuten. Im Anschluss galt es, gemeinsam mit den Guides, die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und auszuwerten. „Das war schon spannend, vielleicht wäre das auch mal was für mich später.“ sagte eine junge Teilnehmerin über ihre Eindrücke bei der Gehörlosenseelsorgerin Margit Feist.
Am Abschluss des Tages stand die Jugendvesper mit Bischof Kohlgraf und Diözesanjugendseelsorger Pfr. Mathias Berger. Bischof Kohlgraf griff das Motto „Berufen zum Leben“ auf und verband es mit einem Vers aus Psalm 8: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst. Und er machte den Jugendlichen Mut, an sich zu glauben, weil Gott Ja zu jedem Menschen sagt. In jedem Menschen habe Gott sich offenbart und für jedes Leben habe Gott einen besonderen Plan, den es zu entdecken gelte. „Wenn Gott gibt ist das zum einen reine Gnade, ein Geschenk ohne Vorleistung, dann aber auch Auftrag und Sendung. Dazu wird euch in der Firmung der Heilige Geist zugesprochen“.
Die Vesper im illuminierten Mainzer Dom endete mit dem Segen und dem „Rausschmeißer“ „Tanz um dein Leben“. So sollte den Jugendlichen Mut gemacht werden, ihr Leben in die Hand zu nehmen und es mit Gottes Zusage zum Schwingen zu bringen. Musiker und Sänger*innen um Thomas Gabriel hatten der Vesper mit jugendlichen Rhythmen und Texten einen bewegenden musikalischen Stempel aufgedrückt.
Am Ende des Tages konnte ein positives Resümee gezogen werden. Anna-Katharina Poppe, Referentin für Religiöse Bildung zeigte sich zufrieden: „Es hat alles gut geklappt, die Jugendlichen konnten wirklich etwas mitnehmen und werden den Tag hoffentlich alle in guter Erinnerung behalten“. Und Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger ergänzte: „Der Tag ist ein Zeichen dafür, dass es dem Bischof, den Firmspendern und uns als Diözesanverantwortlichen für die Jugendpastoral wichtig ist, die jungen Menschen auf dem Weg zur Firmung willkommen zu heißen und sie mit anderen Firmbewerber*innen aus dem ganzen Bistum zusammen zu bringen. Wenn sie am Ende des Tages sagen, ‚toll, wie viele wir sind, die sich firmen lassen‘ und ein wenig die Bistumshauptstadt, den Bischof und den Dom in Erinnerung behalten, haben wir schon viel erreicht.“
Zweimal im Jahr findet das Treffen statt. Jugendliche, die im jeweiligen Halbjahr das Sakrament der Firmung empfangen kommen zum Begegnungstag in Mainz. Das Treffen findet rund um den Mainzer Dom statt.