Biographien der Mainzer Erzbischöfe und Bischöfe von 1183 bis 2021 komplett online verfügbar

Die Veröffentlichung der Biographien erfolgte seit September 2020 schrittweise für einzelne Epochen und konnte jetzt mit den Einträgen zu den Zeiträumen von 1183 bis 1381, das heißt vom Hochmittelalter bis zum Abendländischen Schisma, und von 1381 bis 1514, das heißt vom Schisma bis zum Vorabend der Reformation, vervollständigt werden. Damit stehen weitere 29 Erzbischöfe beziehungsweise Adminstratoren des Erzbistums Mainz in digitaler Form allen an der Mainzer Kirchengeschichte Interessierten zur freien Verfügung. Die Texte der Biographien entstammen dem von Erwin Gatz zwischen 1983 und 2002 herausgegebenen fünfbändigen Bischofslexikon „Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches“ beziehungsweise „Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder“ und sind mehrheitlich von Friedhelm Jürgensmeier, dem ehemaligen Leiter des IMKG verfasst.

Prof. Dr. Claus Arnold, der Leiter des IMKG, äußerte im Kontext der Veröffentlichung die Hoffnung, mit den neuen, optisch attraktiv gestalteten Internetseiten eine breite Öffentlichkeit anzusprechen: „Die Biographien der Mainzer Erzbischöfe lagen bisher nur in gedruckter Form und in wissenschaftlichen Datenbanken vor. Jetzt sind sie allen Interessierten in einfacher Weise zugänglich. Für die Bereitstellung der Texte danken wir als Institut den Autoren und dem Verlag Duncker und Humblot sowie für die Bilder dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz.“

Dr. Martin Belz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMKG, der die digitale Veröffentlichung technisch umgesetzt hat, erläuterte weiter: „Unter den neu veröffentlichten Personen finden sich prägende Gestalten der Mainzer Bistumsgeschichte, darunter mehrere Repräsentanten der Familien Eppstein und Nassau, die die Reichs-, Landes- und Kirchenpolitik vom ausgehenden zwölften bis zum beginnenden fünfzehnten Jahrhundert entscheidend mitbestimmten. Die Lebensstationen und das Wirken der Erzbischöfe gewähren einen reichen Einblick in die Verbindungen – und mitunter Verstrickungen – von Kirche, Gesellschaft und Politik der damaligen Zeit und legen zugleich die zahlreichen Reformimpulse offen, die von den Mainzer Hirten für das kirchliche, religiöse und gesellschaftliche Leben in über acht Jahrhunderten ausgingen.“

Der Blick in die Vergangenheit, so ergänzte Institutsleiter Arnold, eröffne insofern auch die Chance für eine historische Vergewisserung der Mainzer Kirche.

Die Biographien der Mainzer Erzbischöfe und Bischöfe sind über folgenden Link erreichbar: