Auf Anregung des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte fand 2018 ein Symposium statt, das die bedeutenste Hinterlassenschaft von Bischof Burchard von Worms in den Blick nahm, den tausend Jahre zuvor geweihten Dom. In diesem Band sind nun die meisten Beiträge dieser Jubiläumsveranstaltung versammelt:
Ludger Körntgen (Hg.),
Worms 1018 –2018. Dom und Stadt
(Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 150). Münster: Aschendorff, 2024, 266 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-402-26638-0, Preis 48,00 €
In seiner 1000-jährigen Geschichte hat der Wormser Dom ganz verschiedene Funktionen in der Stadt erfüllt: Als Ort der liturgischen Feier, als Ort der öffentlichen Kommunikation, als Ort der Identifikation, als Ort der Erinnerung. Diese vielfältigen Aspekte sind auf einem Symposium der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte erörtert worden, das zur Erinnerung an die im Jahr 1018 erfolgte Domweihe stattfand. Der zeitliche Horizont der hier publizierten Beiträge erstreckt sich von der Bauzeit unter Bischof Burchard bis ins 20. Jahrhundert. Thematisch geht es um den kulturellen und religiösen Kontext des Dombaus, Möglichkeiten der Rekonstruktion der mittelalterlichen Sakraltopographie, die Auswertung von Baugerüsten als Quelle für die Baugeschichte, die öffentliche Funktion des Doms im Spätmittelalter, das Zusammenleben verschiedener Konfessionen in der Stadt nach der Reformation, das spannungsvolle Verhältnis zwischen dem Dom und der städtischen Erinnerung an Martin Luthers Auftritt auf dem Reichstag im Jahr 1521, die Rolle des Doms im nationalen Überschwang der Reichsgründung und in den Auseinandersetzungen des Kulturkampfes und die nicht immer einfache Kommunikation zwischen Klerus und Gemeinde am zur Pfarrkirche im Bistum Mainz gewordenen Dom und dem Bischöflichen Ordinariat.