Vom Hochmittelalter zum Abendländischen Schisma: Die Wormser Bischöfe von 1195/1196 bis 1371

Achtzehn Bischöfe und Elekten leiteten die Diözese zwischen Hochmittelalter und Beginn des Abendländischen Schismas, von Lupold (II.) von Scheinfeld (1195/96–1217) bis zu Johann Schadland (1365–1371). 

1195/1196–1217: Lupold (II.) von Scheinfeld

Erzbischof Lupold von Scheinfeld 1200-1208 - Pfennig (c) Archivportal-D / Stadtarchiv Mainz. Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

Lupold (Luitpold) von Scheinfeld (gestorben 1217) stammte aus einem edelfreien fränkischen Geschlecht mit guten Beziehungen zu den Staufern. 1191/92 war er Dompropst von Worms, von 1195/96 bis 1217 Bischof von Worms. 1200 postulierte die Mehrheit des Mainzer Domkapitels Lupold als Mainzer Erzbischof. Die Minderheit sprach sich dagegen für Siegfried II. von Eppstein aus, der Papst Innzozenz III. auf seiner Seite wusste und dem der mehrfach exkommunizierte und gebannte Lupold nach zähem Ringen 1207 schließlich unterlag. Im Wormser Hochstift musste Lupold sich mehrfach mit der territorialpolitischen Konkurrenz der Pfalzgrafen auseinandersetzen. Für die Staufer war er reichspolitisch häufig außerhalb seiner Diözesen tätig.

1217–1234: Heinrich (II.) von Saarbrücken

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Heinrich entstammte dem Geschlecht der Grafen von Saarbrücken, Sohn des Grafen Simon II. und Luitgard von Leiningen. Seine Familie stellte zahlreiche hohe Geistliche, darunter Emicho Raugraf, Bischof von Worms, und Gerhard Wildgraf, Erzbischof von Mainz. Heinrich war 1212–1213 Propst von St. Cyriakus und 1215 Wormser Dompropst, womit er zwei Archidiakonate innehatte. Nach umstrittener Wahl 1217 und päpstlicher Bestätigung 1218 wurde er Bischof von Worms. Er belehnte König Friedrich II. 1220 mit Wimpfen und erwarb 1225 Stahlbühl sowie vor 1232 Neckarau. Unter Heinrich kam es zu Konflikten mit dem Wormser Rat, die 1233 in einem Kompromiss endeten. Er förderte Bettelorden, zudem gründete er das Frauenkloster Kirschgarten. Seine Amtszeit war geprägt von kirchlicher Reform und städtischen Machtkämpfen.

1234–1247: Landolf von Hoheneck

Wappen der Familie von Hoheneck (c) Gemeinfrei

Landolf von Hoheneck entstammte vermutlich einem Geschlecht der Wormser Ministerialität. Seine Familie diente bereits unter Kaiser Friedrich I. und führte als Burgmannen der Pfalz Lautern den Namen „de Lutra“, später Hoheneck. Landolfs Vater Reinhard I. de Lutra († 1218) war Reichsschultheiß von Lautern, ebenso später sein Bruder Reinhard II. (†1252). Landolf erscheint 1232 als Domdekan von Worms und vermittelte im Streit um die Ansiedlung der Dominikaner sowie beim Vertrag zwischen Bischof Heinrich von Saarbrücken und der Bürgerschaft. Am 5. Oktober 1234 wurde er zum Bischof von Worms gewählt, kurz darauf vom Mainzer Erzbischof Siegfried von Eppstein bestätigt und von König Heinrich (VII.) investiert. Trotz enger Bindung an die staufische Politik geriet er in Konflikt mit Papst Gregor IX. und später Innozenz IV., was zu mehrfacher Exkommunikation führte. Landolf förderte religiöse Frauengemeinschaften und gründete mehrere Zisterzienserinnenklöster, darunter Rosenthal und Frauenzimmern.

1247: Konrad von Dürkheim

Wappen des Bistums Mainz, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Konrad von Dürkheim stammte aus der Speyerer Ministerialität. 1235 war er vermutlich Scholaster, spätestens 1236 Domdekan von Mainz, 1240 Propst des Wormser Kollegiatstifts St. Paul. Seine Karriere diente der antistaufischen Politik des Mainzer Erzbischofs Siegfried von Eppstein und der Kurie. 1242 erhielt er die Propstei St. Maria im Feld vor Mainz, 1244 von Papst Innozenz IV. das Recht zur Pfründenkumulation bis 100 Mark. 1245 wurde ihm als Mainzer Domdekan das Tragen der Mitra an hohen Festen gestattet; 1247 führte er den Titel Magister. Nach dem Tod von Bischof Landolf von Hoheneck ließ Innozenz IV. Konrad durch seinen Legaten Petrus Capocci am 10. Oktober 1247 in Neuss zum Bischof von Worms weihen und von König Wilhelm von Holland belehnen. Auf dem Weg nach Worms erkrankte Konrad und starb vermutlich am 30. Oktober 1247 im Kloster Lorsch. Sein Grab befindet sich im Mainzer Dom.

1247–1257: Richard von Daun

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Richard von Daun stammte aus einer Reichsministerialenfamilie mit Stammsitz in der Eifel, die im 13. Jahrhundert kirchlich auf den Trierer Raum konzentriert war. Seit 1234 war er Propst des Kollegiatstifts St. Simeon in Trier und 1242–1252 Domherr von Trier; zudem besaß er ein Kanonikat in Münstermaifeld. Nach dem Tod von Bischof Konrad von Dürkheim wurde Richard Ende 1247 vom päpstlichen Legaten Petrus Capocci zum Bischof von Worms providiert. Papst Innozenz IV. bestätigte die Provision 1252 und beauftragte den Mainzer Erzbischof Gerhard Wildgraf mit der Weihe. Wegen seiner Zugehörigkeit zur päpstlichen Partei verweigerte die staufisch gesinnte Bürgerschaft zunächst den Einzug, doch konnte Richard 1253 nach Aufhebung des Interdikts Worms betreten. Er exkommunizierte Stauferanhänger und unterstützte König Wilhelm von Holland sowie später Alfons von Kastilien. Territorialpolitisch blieb sein Erfolg begrenzt; nur St. Peter konnte gehalten werden. Richard starb vermutlich am 29. November 1257 und wurde im Wormser Dom bestattet.

1257–1277: Eberhard Raugraf

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Eberhard Raugraf, Sohn des Raugrafen Ruprecht I. und Hedwig von Eberstein, war eng mit dem Wormser Domkapitel und dem regionalen Adel verbunden; sein Bruder Friedrich wurde später ebenfalls Bischof von Worms. 1247 Dompropst, wählte ihn das Kapitel nach dem Tod Konrads von Dürkheim zum Bischof, doch die Kurie setzte Richard von Daun durch. Eberhard verzichtete 1256 gegen Entschädigung. Nach Richards Tod wurde er 1257 erneut gewählt und 1258 bestätigt; die Weihe erfolgte wohl 1259/60. Territorialpolitisch verlor er 1261 Neustadt und Neckarau an die Pfalzgrafschaft. Er förderte kirchliche Reformen, unterstützte Bettelorden und weihte 1265 St. Martin in Worms. 1273 begrüßte er Rudolf I. von Habsburg in Worms. Eberhard starb am 22. März 1277 in Montpellier und wurde im Kloster Otterberg beigesetzt.

1277–1283: Friedrich Raugraf

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Friedrich Raugraf, Bruder des Wormser Bischofs Eberhard Raugraf, war seit 1259 Domherr in Worms, später Propst von St. Walpurgis in Weilburg und ab 1274 Dompropst von Worms. Nach dem Tod seines Bruders wurde er 1277 einstimmig vom Domkapitel zum Bischof gewählt und noch im selben Jahr bestätigt; die Weihe erfolgte vermutlich Anfang 1278. Anfangs kompromissbereit gegenüber der Bürgerschaft, verschärften sich die Spannungen 1281, als das Domkapitel die Aufnahme von Bürgerlichen einschränkte, um seine adlige Exklusivität zu wahren. 1282 gewann Friedrich die Herrschaft Stauf von den Grafen von Zweibrücken für das Hochstift, um Einfluss im Bereich der alten Stadtgrafschaft zurückzugewinnen. Im selben Jahr nahm er an einer Provinzialsynode in Aschaffenburg teil und ließ sein Bistum visitieren. 1278 genehmigte er die Gründung des Frauenkonvents Himmelskron in Hochheim.

1283–1291: Simon von Schöneck

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Simon von Schöneck stammte aus einem Reichsministerialengeschlecht, das im 12. Jahrhundert die Burg Schöneck auf dem Hunsrück errichtete. Er war vermutlich Sohn Philipps I. von Schöneck und Aleidis von Steckelberg. Seit 1251 war er Domherr und wurde 1267 Domdekan von Mainz. Er bekleidete mehrere Propsteien, darunter Dorla und Aschaffenburg. Nach dem Tod von Bischof Friedrich Raugraf wählte ihn das Wormser Domkapitel 1283 zum Bischof. Die Bestätigung erfolgte noch im selben Jahr, die Weihe vor Juni 1287. Simon setzte sich gegen den Widerstand der Bürgerschaft durch, vermittelte innerstädtische Konflikte und förderte geistliche Einrichtungen wie das Cyriakusstift, die Kathedralkirche und die Frauenklöster Himmelskron und Kirschgarten. Während seiner Amtszeit entstanden erste Hinweise auf eine Karmeliter-Niederlassung. Simon starb am 22. Oktober 1291 und wurde später in Frankenthal beigesetzt.

1291–1293: Eberhard (II.) von Strahlenberg

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Eberhard von Strahlenberg stammte aus einem edelfreien Geschlecht im Bistum Worms. Sein Vater Konrad I. errichtete um 1235 die Strahlenburg bei Schriesheim, sein Bruder Konrad II. baute die Herrschaft Waldeck aus. Eberhard war seit 1263 Domherr, später Domscholaster von Speyer und 1277 Propst des Kollegiatstifts St. Cyriakus in Neuhausen. Nach dem Tod von Bischof Simon von Schöneck wählte ihn das Wormser Domkapitel 1291 zum Nachfolger. Die Bestätigung durch den Mainzer Erzbischof Gerhard von Eppstein erfolgte 1293. Trotz Widerstand der Bürgerschaft und Vorwürfen wegen Pfründenkumulation gewann Eberhard die Treue der Stadt und bestätigte ihre Privilegien. Die Bischofsweihe empfing er nicht. Er starb am 16. November 1293 und wurde vermutlich im Zisterzienserkloster Schönau beigesetzt.

1293–1299: Emicho (I.) Raugraf

Wappen des Bistums Worms, Platzhalter (c) Work by David Liuzzo

Emicho Raugraf war der Sohn Heinrichs I. Raugraf und Agnes aus dem Saarbrücker Grafenhaus und verwandt mit den Wormser Bischöfen Eberhard und Friedrich sowie dem Mainzer Erzbischof Gerhard Wildgraf. Seit 1278 war er Domherr, 1293 Propst des Paulusstifts und vermutlich Dompropst von Worms. Am 22. Dezember 1293 wählte ihn das Domkapitel einstimmig zum Bischof. Die Bestätigung erfolgte am 5. Januar 1294, die Weihe zu Ostern durch Gerhard von Eppstein. Emicho trug zur Entspannung zwischen Bürgerschaft und Stiftsklerus bei, bestätigte städtische Freiheiten und förderte geistliche Einrichtungen. 1298 erhob er die Liebfrauenkapelle zur Stiftskirche, genehmigte 1299 den Karmeliterkonvent und begann bauliche Veränderungen am Dom. Emicho starb am 24. Juli 1299 und wurde im Wormser Dom beigesetzt.

1299–1303: Eberwin (I.) von Kronberg

Wappen der Familie von Kronberg (c) Gemeinfrei, Scheibler'sches Wappenbuch

Eberwin von Kronberg stammte aus einer Reichsministerialenfamilie, die sich nach der Burg Kronberg nordwestlich von Frankfurt benannte. Er war Sohn Hartmuts von Kronberg und zunächst im Mainzer Raum tätig. 1287 war er Rektor in Münsterliederbach, 1294 Domherr in Mainz und 1298 Propst in Jechaburg, später Domherr in Worms. Nach dem Tod Emichos Raugraf wählte ihn ein Teil des Domkapitels 1299 zum Bischof, während die Gegenpartei Heinrich von Daun favorisierte. Der Mainzer Erzbischof Gerhard von Eppstein entschied zugunsten Eberwins und bestätigte ihn am 21. Dezember 1299. Er betonte die bischöflichen Herrschaftsansprüche, belegte Worms mit dem Interdikt und verschärfte die Gegensätze zwischen Rat und Bürgerschaft. 1300 kam es zu einem Kompromiss, der jedoch instabil blieb. Eberwin starb am 19. April 1303 und wurde im Wormser Dom beigesetzt.

1303/04–1318: Emicho von Schöneck

Wappen der Familie von Schöneck (c) LeoDavid

Emicho von Schöneck war der Bruder des Wormser Bischofs Simon von Schöneck. Seit 1279 war er Domherr und von 1284 bis 1308 Domscholaster in Mainz. Er bekleidete mehrere Propsteien, darunter Dorla und St. Bartholomäus in Frankfurt, und war päpstlicher Kaplan. Seine Versuche, das Mainzer Erzbistum zu erlangen, scheiterten 1288–1289 und erneut 1305–1306 trotz königlicher Unterstützung. Nach dem Tod Eberwins von Kronberg wurde Emicho 1303/04 von Papst Benedikt XI. für Worms providiert. Die Bestätigung durch Clemens V. und die Weihe erfolgten 1308. Sein Pontifikat verlief ohne größere Konflikte. Er stärkte 1312 die bischöflichen Rechte gegenüber den Wormser Juden, führte 1316 eine Diözesansynode durch und förderte kirchliche Reformen sowie den Bau geistlicher Gebäude. Emicho starb am 10. Februar 1318 und wurde im Wormser Dom beigesetzt.

1318–1319: Heinrich (III.) von Daun

Wappen der Familie von Daun (c) Gemeinfrei, Deutsche Wappen - Bundesrepublik Deutschland. Angelsachsen Verlag, 1964-1971, 8 Bände.

Heinrich von Daun stammte aus einer Reichsministerialenfamilie mit Stammsitz in der Eifel und war verwandt mit den Wormser Bischöfen Richard von Daun und Emicho Raugraf. Seine Karriere verdankte er vermutlich der Förderung durch Emicho. 1293 übernahm er die Propstei des Paulusstifts, später auch die Dompropstei und die Propstei von St. Peter in Wimpfen, sodass drei der vier Archidiakonate des Bistums in seiner Hand lagen. 1299 wurde er von einer Kapitelspartei zum Bischof gewählt, konnte sich aber nicht gegen Eberwin von Kronberg durchsetzen. Nach dem Tod Emichos von Schöneck wählte ihn das Domkapitel am 31. März 1318 einstimmig zum Bischof. Die Bestätigung erfolgte am 5. Juni. Heinrich förderte das Liebfrauenstift, dessen Gründung er 1298 ermöglicht hatte. Die Weihe empfing er nicht mehr. Heinrich starb am 8. Juni 1319 und wurde im Wormser Dom beigesetzt.

1319–1329: Cuno (IV.) von Schöneck

Wappen der Familie von Schöneck (c) LeoDavid

Cuno von Schöneck war der Sohn Hermanns von Schöneck und Elisabeth von Erenberg und ein Neffe der Wormser Bischöfe Simon und Emicho von Schöneck. 1310 war er Domkustos von Worms und 1318 Propst des Stifts Weilburg. Am 11. August 1319 wählte ihn das Domkapitel per compromissum zum Nachfolger Heinrichs von Daun. Die Bestätigung erfolgte am 16. Oktober, die Konsekration am 22. Februar 1321. Cuno bestätigte die städtischen Privilegien und führte 1325 das Fronleichnamsfest in der Diözese ein. Seine Haltung im Konflikt zwischen Ludwig IV. und der Kurie bleibt unklar. Cuno starb am 8. Juni 1329 und wurde im Wormser Dom beigesetzt.

1329–1332: Gerlach Schenk von Erbach

Wappen der Familie von Erbach (c) Gemeinfrei, Scheibler'sches Wappenbuch

Gerlach Schenk von Erbach entstammte einer Ministerialenfamilie der Abtei Lorsch, die im Odenwald eine eigene Herrschaft aufbaute und das pfälzische Schenkenamt erlangte. Er war Sohn Eberhards V. von Erbach und Agnes von Breuberg. Vor 1324 war er Domherr in Speyer, wurde dann Propst von Allerheiligen und Archidiakon, später Domherr in Worms. Nach dem Tod Cunos von Schöneck wählte ihn das Wormser Kapitel 1329 zum Bischof, obwohl Papst Johannes XXII. bereits Salmann Cleman providiert hatte. Gerlach erhielt Unterstützung von Kaiser Ludwig IV. und der Stadt Worms und konnte sich mit finanzieller Hilfe des Königs behaupten. Die Kurie leitete 1331 einen Prozess gegen ihn ein, seine Diözesanregierung blieb konfliktbeladen. Vermutlich empfing er die Weihe nicht. Gerlach starb am 18. Dezember 1332 und wurde im Wormser Dom beigesetzt.

1329–1359: Salmann Cleman

Bischofswappen von Salmann Cleman (c) Gemeinfrei, Wormatiensis chronici

Salmann Cleman entstammte dem Mainzer Patriziat, sein Vater war bis 1312 Schultheiß. Früh übernahm Salmann kirchliche Ämter, zunächst als Kustos von St. Peter, später als Propst von St. Stephan. Nach dem Tod des Wormser Bischofs Cuno von Schöneck ernannte ihn Papst Johannes XXII. 1329 zum Nachfolger, die Weihe erfolgte vor Sommer 1330. Das Domkapitel wählte jedoch Gerlach Schenk von Erbach, was ein langjähriges Schisma auslöste. Salmann stützte sich auf die Kurie, Gerlach auf Kaiser und Stadt Worms. Erst 1341 erkannte das Kapitel Salmann an. Sein Pontifikat war von Konflikten geprägt, die das Hochstift wirtschaftlich schwächten und soziale Unruhen förderten. 1349 kam es zu einem Judenpogrom. 1358 erhielt Salmann einen Koadjutor, verzichtete 1359 und starb am 15. Mai desselben Jahres.

1359–1365: Dietrich Bayer von Boppard

Bischofswappen von Dietrich Bayer von Boppard (c) Gemeinfrei, Wormatiensis chronici

Dietrich Bayer von Boppard, Sohn von Heinrich Bayer und Lire de Lasserie, war von 1359 bis 1365 Bischof von Worms und anschließend bis 1384 Bischof von Metz. In Worms geriet er in heftige Auseinandersetzungen mit der Stadt und verhängte das Interdikt. 1365 ernannte ihn Papst Urban V. auf Empfehlung Kaiser Karls IV. zum Bischof von Metz, wo er am 2. November feierlich einzog. 1368 begleitete er den Kaiser nach Italien. Wegen Verletzungen kirchlicher Rechte belegte er Metz 1373 erneut mit dem Interdikt. Während seiner Amtszeit brachte er das Reliquiar des heiligen Stephan in die Kathedrale und weihte mehrere Kirchen. Dietrich starb am 18. Januar 1384 in Metz, sein Grab befindet sich in der Kathedrale.

1365–1371: Johannes (I.) Schadland

Siegel des Bischofs Johannes Schadland, 14. Jhr. (c) Gemeinfrei

Johannes Schadland, geboren 1311/12 in Köln, trat in den Dominikanerorden ein und wurde 1348 päpstlicher Inquisitor für Deutschland. 1350 erhielt er den Titel Magister theologiae, 1359 wurde er päpstlicher Kollektor. Am 16. Dezember 1359 ernannte ihn Papst Innozenz VI. zum Bischof von Kulm; 1363 folgte die Translation nach Hildesheim. 1365 übernahm er gegen den Widerstand des Kapitels das Bistum Worms. Dort vermittelte 1366 Pfalzgraf Ruprecht II. einen Ausgleich zwischen Stadt und Bischof (vierte Rachtung), die die bischöfliche Oberhoheit stärkte. Konflikte mit der Pfalz und päpstliche Steuerforderungen belasteten seine Amtszeit. 1371 resignierte Johannes Worms und wurde Bischof von Augsburg sowie Administrator von Konstanz. Er blieb päpstlicher Kollektor und kurialer Beauftragter. Schadland starb am 1. April 1373 im Dominikanerkloster Koblenz.