1318–1319 Elekt von Worms
Aus einer Reichsministerialenfamilie mit Stammsitz in der Eifel, die sich kirchlich im 13. Jh. auf den Trierer Raum konzentrierte. Heinrich Großvater Wirich I. von Daun († vor 1262), ein Bruder des Wormser Bischofs Richard von Daun, besaß die Burg Nanstein bei Landstuhl und erhielt durch seine beiden Ehefrauen, die Schwestern Guda und Eva von Oberstein, Anteil an Oberstein, wo vermutlich sein Sohn, der Vater Heinrich, Wirich II. († nach 1301) lebte; Heinrichs Mutter, die Raugräfin Kunigunde († 1307), war eine Schwester des Wormser Bischofs Emicho Raugraf. Heinrich verdankte seine geistliche Karriere offensichtlich der Förderung durch seinen Onkel Emicho. Nach dessen Wahl zum Bischof 1293 übernahm er als sein Nachfolger die Propstei des Wormser Kollegiatstifts St. Paul. 1296 erhielt er vom Domkapitel Propstei, Kanonikat und Pfründe des zum Bischof von Brixen erhobenen Landulf, obwohl die Kurie diesem deren weitere Nutzung gestattet hatte. Die Dompropstei war seit der Gründung des Stifts Unsere liebe Frau in der nördlichen Wormser Vorstadt (1298) mit der dortigen Propstei verbunden. 1299 wurde Heinrich zudem Propst des Stifts St. Peter in Wimpfen; damit befanden sich drei der vier Archidiakonate des Bistums in seiner Hand. Noch im gleichen Jahr wurde er von einem Teil des Domkapitels um den Domscholaster, Propst des Stifts St. Cyriakus in Neuhausen und damit Inhaber des vierten Wormser Archidiakonats, Berlewin († 1302), als Nachfolger seines Onkels zum Bischof von Worms gewählt. Der Mainzer Erzbischof Gerhard von Eppstein bestätigte jedoch stattdessen seinen Kontrahenten Eberwin von Kronberg. Nach dem Tod des Wormser Bischofs Emicho von Schöneck wählten dann am 31. März 1318 die Wormser Domherren einmütig Heinrich zum Nachfolger. Erzbischof Peter von Aspelt bestätigte dies am 5. Juni des gleichen Jahres; zumindest die Dompropstei besaß Heinrich auch noch nach seiner Konfirmation. Am 17. Juni 1318 bestätigte er die Privilegien seiner Bischofsstadt.
Heinrich förderte das Wormser Liebfrauenstift, dessen Gründung er als Dompropst 1298 ermöglicht hatte. Die Bischofsweihe erhielt er nicht mehr; † 8. Juni 1319; Grab: Wormser Dom.
Burkard Keilmann
Text aus: Gatz, Erwin (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. Ein biographisches Lexikon. Teil: 1198 bis 1448, unter Mitw. von Stephan M. Janker, Berlin: Duncker und Humblot 2001, S. 871–872.