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St. Martinus

Dom Martinus Akz. 67-92 Nr. 23 ca. 1930 Kopie
Seit 1770 steht auf dem Westchor-Dach des Doms ein großes Reiterstandbild des Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt. In 40 Metern Höhe trotzt die Figur Wind und Wetter.
Datum:
25. Okt. 2024
Von:
Domdekan Henning Priesel

Impuls

Der 11. November ist ein besonderer Tag für unsere Diözese und für unseren Dom. An diesem Tag feiert der Heilige Martin Namenstag. Er ist der Bistumsheilige und Schutzpatron des Mainzer Doms. So steht seit dem Jahr 1770 ein großes steinernes Reiterstandbild des Heiligen auf dem Westchor-Dach des Doms und zeigt ihn, wie er dem Bettler, der um Hilfe fleht, mit dem Schwert seinen Mantel teilt.
In luftiger Höhe von 40 m ist die Figur Wind und Wetter besonders ausgesetzt. So musste das erste Standbild bereits im Jahr 1926 komplett ausgetauscht werden. Im Frühjahr 2024 zeigte sich nun, dass der Kopf der Figur große Risse hat, sodass dieser erneuert werden musste. Eine ganz besondere handwerkliche Aufgabe, die nur wenigen Generationen zu Teil wird. Nun ist der neue Kopf gefertigt, die Figur wieder vollständig und trotzt der Witterung. Es regt zugleich zum Nachdenken an.   

Mir kommt in den Sinn, dass es dabei ja nicht alleine darum geht, die Statue zu erhalten und damit auch den Dom als Gebäude, sondern gerade auf diese Weise weiterzutragen, was uns das Leben des heiligen Martin lehrt. Das sind vor allem zwei Grundhaltungen zum Leben: Zum einen, den Nächsten in den Blick zu nehmen, gerade die Bedürftigen, und sich ihnen zuzuwenden. Zum andern wird über das Bild des Mantelteilens oft vergessen, dass der Hl. Martin sich taufen ließ und die Waffen niederlegte, seinen Dienst als Soldat aufgab, um Christus, dem Friedensfürsten zu dienen.
Mit diesen beiden Attributen steht der Heilige auf dem Dach des Doms, blickt sozusagen über Stadt und Land. Uns Hüter und Mahner zugleich, für den Frieden zu streiten und für den einzustehen, der Hilfe sucht und uns braucht.
Damit wir als Christen uns dessen auch zukünftig erinnern, ist es wichtig, das Standbild zu erhalten.

Möge Martinus weiter seine schützende Hand über den Dom und unser Bistum, über unsere Stadt und unser Land halten und uns daran erinnern, den Frieden immer neu zu suchen und zu bewahren und im Nächsten Christus selbst zu erkennen und zu dienen.