Zur Entwicklung eines Blut-Tests zur Früherkennung des Down-Syndroms

Sehr geehrte Frau Dr. Schavan,

Datum:
Fr. 14. Okt. 2016
Sie haben sich deutlich gegen eine Zulassung der Prä-Implantationsdiagnostik und damit gegen eine frühkindliche Selektion ausgesprochen. Dies begrüßen wir sehr.

Sie haben sich deutlich gegen eine Zulassung der Prä-Implantationsdiagnostik und damit gegen eine frühkindliche Selektion ausgesprochen. Dies begrüßen wir sehr. 

Umso befremdlicher wirken daher Meldungen, mit Mitteln aus Ihrem Ministerium würde ein Unternehmen gefördert, das einen risikolosen Bluttest zum Ausschluss eines Down-Syndroms entwickelt. 

Käme ein solcher Test auf den Markt und wäre er allen Schwangeren zugänglich, ist zu befürchten, dass Kinder mit Down-Syndrom keine Chance mehr hätten geboren zu werden. Heute kann eine Schwangere mit Hinweis auf die damit verbundenen Risiken eine Fruchtwasseruntersuchung ablehnen - steht ein einfacher Bluttest zur Verfügung, entfiele dieses Argument und sie käme massiv in Beweisnot, wollte sie darauf verzichten und so der Gesellschaft unter Umständen ein behindertes Kind zumuten. 

Wir bitten Sie daher, zu überprüfen, ob tatsächlich entsprechende Fördermittel geflossen sind und, sollte es so sein, dies zu unterbinden und nicht weiter dazu beizutragen, dass solche und ähnliche Tests entwickelt werden.

Mainz, 07. November 2011

Dr. Hildegard Dziuk
(Sprecherin des Katholikenrates)