Bewahrung der Schöpfung ist mehr als Unheilsprophetie und wer dankt, denkt auch an seine Verantwortung!

Gestern wurde in vielen Pfarreien im Bistum Mainz Erntedank gefeiert - auch im Mainzer Dom. Hier ein paar Gedanken meiner Predigt:

Erntedank im Mainzer Dom 2021 (c) Bistum Mainz | UBentz
Erntedank im Mainzer Dom 2021
Datum:
Mo. 4. Okt. 2021
Von:
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz
Bewahrung der Schöpfung ist mehr als Unheilspeophetie und wer dankt, denkt auch an seine Verantwortung!
Der Mensch ist nicht Herr der Schöpfung sondern selbst Geschöpf. Wir sind eingewoben in dieses sensible Gewebe der Beziehungen aller Geschöpfe, des ganzen Kosmos - die Wunden der Schöpfung sind daher immer auch Wunden der Menschen: Es gibt keine nachhaltige Ökologie der Schöpfung ohne eine nachhaltige Ökologie unsrer sozialen Beziehungen.
 
Zugleich hat Gott dem Menschen unvergleichliche schöpferische Fähigkeiten gegeben - diese schöpferische Energie muss sich in den Dienst der Heilung und nicht neuer Verwundungen der Schöpfung stellen: Ökologie ist mehr als Verbote und Vorschriften. Es gibt keine nachhaltige Ökologie ohne die Förderung und Ermöglichung von Innovation.
 
Bewahrung der Schöpfung heißt immer auch Umkehr, die Bereitschaft zu Verzicht und Versöhnung - auf diesem Weg der Versöhnung vertraue ich darauf, dass Gottes Versöhnungsbereitschaft tatsächlich Neues in der Beziehung zwischen Mensch und Schöpfung möglich macht: auch die Bewahrung der Schöpfung ist keine „Selbsterlösung“ allein durch den Menschen, sie gelingt nur durch eine neue Achtsamkeit und das Vertrauen auf die innovative Kraft von uns Menschen und zugleich dem Vertrauen auf Bereitschaft Gottes zur Versöhnung, nämlich „das Angesicht der Erde zu erneuern.“
 
Mein Dank geht an die Marktleute - stellvertretend für alle an Frau Stahl - vom Mainzer Wochenmarkt für die Gaben des Erntedankaltars!
Mainzer Marktfrauen spenden für Erntedank 2021 (c) Bistum Mainz | UBentz