Das Bischofswappen und die Insignien von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz

Das Wappen des Weihbischofs

Zu seinem Wappen schreibt der Weihbischof: "In meinem Wappen ist ein geflügelter Löwe mit geöffnetem Buch und den beiden griechi-schen Buchstaben A und O dargestellt. Der geflügelte Löwe ist Symbol für den Evangelisten Markus. Er ist mein Namenspatron. Daher ist mir das Markusevangelium auch besonders nah und vertraut. Das aufgeschlagene Buch mit den beiden Buchstaben Alpha und Omega steht für die Frohbotschaft Jesu Christi, die zu verkündigen die erste Aufgabe eines Bischofs ist. Ein zweites Bildelement in meinem Wappen ist die dreifache blaue Wellenleiste. Sie symbolisiert den Rheinlauf: Der Rhein verbindet meine Heimat - die südliche Vorderpfalz, wo meine Familie lebt und ich mich immer noch zuhause fühle - mit Speyer, mein ursprüngliches Heimatbistum. Dann aber auch mit der Stadt Worms. Dort hatte ich meine erste Kaplansstelle. Diese Jahre waren eine für mich besonders wichtige und prägende Zeit meiner priesterlichen Tätigkeit. Der Rhein steht schließlich auch besonders für die Stadt Mainz, in der ich nun schon die Hälfte meines Lebens zuhause bin. Der rot-weiße Grund des Wappenschildes bildet die Mainzer Farben ab: die Farben der Stadt, vor allem aber auch die Farben des Bistums Mainz.

Meinen bischöflichen Wahlspruch, der im Schriftband unter dem Wappenschild wiedergege-ben ist, habe ich aus dem Ende des Markusevangeliums (Mk 16,20) gewählt: „praedicare ubique - domino cooperante" (überall predigen - der Herr wirkt mit). Die Verkündigung der Frohen Botschaft und die Verinnerlichung von Gottes Wort war für meine geistliche Erfah-rung auf meinen bisherigen Weg ein prägendes Merkmal. Es wird auch die erste Aufgabe des bischöflichen Dienstes sein. In diesem Leitwort steckt für mich deshalb sowohl ein Auftrag als auch eine Zusage. Mir kommt es vor allem auf dieses „überall" an. Das Evangelium hat eine lebensfördernde Kraft, die wir als Kirche in die unterschiedlichsten Situationen hinein buchstabieren können. Dazu gehört die Zusage: Der Herr wirkt mit! Wir sind nicht allein, bei dem was wir tun. Diese Zusage macht mir Mut, meine neuen Aufgaben anzunehmen."

Die Insignien: Stab, Bischofsring, Brustkreuz und Mitra

Die bischöflichen Insignien (Auszeichnungen) sind Zeichen, die den Rang und liturgi-schen Stand eines Bischofs anzeigen. Sie haben symbolische Bedeutung und deuten Amt und Dienst des Bischofs. Ihr Ursprung liegt in der Erkenntnis, dass Bedeutung und Autorität von Institutionen umso deutlicher werden, je sinnfälliger sie in Erscheinung treten. Das Zweite Vatikanische Konzil hat in seiner Liturgiekonstitution aus dem Jahr 1963 bestimmt, dass Insignien Bischöfen und Personen mit besonderer kirchlicher Rechts- und Verwaltungshoheit (Jurisdiktion) - beispielsweise Äbten - vorbehalten sind (Sacrosanctum Concilium 130).

Der Bischofsstab

Der Weihbischof erhält seinen Bischofsstab aus der Hand des Diözesanbischofs. Dies ist ein Zeichen dafür, dass er Anteil an seinem Hirtendienst hat. Er muss für die ihm anver-trauten Gläubigen Sorge tragen und sie leiten. In der altchristlichen Kunst trägt Christus als der gute Hirte einen Stab. Auch Engel als Boten Gottes werden oft mit einem Stab dargestellt. Bezeugt ist der Bischofsstab zuerst im siebten Jahrhundert in Spanien. Außerhalb seines Bistums benutzt der Bischof seinen Stab nur, wenn er mit dem Einverständnis des Ortsbischofs einem feierlichen Gottesdienst vorsteht.

Der Bischofsstab von Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der ein Geschenk des Bistums Mainz ist, wurde aus Nußbaum-Holz gefertigt. Der hölzerne Stab erinnert an den Hirtenstab und die damit verbundene Hirtensorge, die mit dem bischöflichen Dienst verbunden ist. Die ebenfalls aus Holz gefertigte Krümme endet in einem kleinen „Dreiblatt", drei vergoldete Blätter, die aus dem Holz hervorgehen: wie im Bild eines Lebensbaumes - die Hirtensorge dient dem Leben. Das Dreiblatt ist ein traditionelles Symbol der göttlichen Dreifaltigkeit. Gold war schon immer in der christlichen Ikonographie Zeichen für das Göttliche, die Transzendenz, den Geist: Der Bischof trägt Verantwortung, das geistlich-spirituelle Leben zu fördern und ihm zur Entfaltung zu verhelfen. Unterhalb der Krümme ist der Stab in Vierkant-Form gearbeitet. Auf kleinen Metallplatten ist der vierteilige bischöfliche Wahlspruch eingraviert: „ubique praedicare - domino cooperante" (überall predigen - der Herr wirkt mit). Diese Ermutigung, die Frohbotschaft des Evangeliums überall zu verkündigen, wird versinnbildlicht in den vier Seiten: in alle vier Himmelsrichtungen - überallhin, in jede Situation hinein. Umrahmt wird dieses Vierkantstück von zwei bronzenen Knaufen: Bronze, Holz und Gold - diese Materialien symbolisieren die unbelebte, belebte und geistige Natur - die ganze Schöpfung ist hineingenommen in das göttliche Leben.

Bischofsring

Der Bischofsring ist Symbol der Treue, mit dem sich der Bischof an die Kirche bindet und den er darum ständig trägt. Er wird als Zeichen der Ehe mit der Kirche verstanden. Ähnlich wird Ordensfrauen seit der Spätantike bei der Profess als Zeichen der Vermäh-lung mit Christus ein Ring übergeben. Der Bischofsring ist wie der Stab zuerst für das siebte Jahrhundert in Spanien bezeugt. Seit dem neunten Jahrhundert wird er im gallisch-fränkischen Raum bei der Bischofsweihe zusammen mit dem Stab übergeben.

Weihbischof Bentz trägt - aus persönlicher Verbundenheit heraus - den Ring des ver-storbenen Mainzer Weihbischofs Dr. Werner Guballa (1944-2012). Er wurde in der Goldschmiedewerkstatt der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard hergestellt und hat die Form einer Mitra. Abgebildet sind darauf Jesus und die beiden Emmausjünger - eine Szene aus dem Evangelium der Ostermontagsliturgie (Lk 24,13-35). 

Brustkreuz

Das Brustkreuz ist kein äußerer Schmuck, sondern Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Bischofs in die Kraft, die aus Christi Kreuz erwächst. Erst ab dem Messbuch von Papst Pius V. im Jahr 1570 gehört es verpflichtend zur bischöflichen Amtskleidung.

Das Brustkreuz von Weihbischof Bentz ist ein Geschenk seiner Familie. Es ist ein schlichtes lateinisches Kreuz, vergoldet ohne jeglichen weiteren Schmuck oder bildliche Darstellung. 

Die Mitra ist die liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe, charakterisiert durch die aufra-genden Schilde (cornua) und die beiden rückwärtigen Bänder (vittae). Zunächst war sie dem Papst vorbehalten. Ab Mitte des elften Jahrhunderts wird sie Bischöfen und Äbten zugestanden. Bischöfe tragen die Mitra bei Pontifikalhandlungen. Beim Gebet wird sie jedoch nicht getragen.

Die Mitra, die der Weihbischof während des Weihegottesdienstes trägt, ist ein Geschenk von Kardinal Rauber, Mainzer Priester. Er ist einer der drei weihenden Bischöfe in der Liturgie, neben Kardinal Lehmann und Erzbischof Burger aus Freiburg.