Seit dem Pontifikat Gregors des Großen beginnt mit dem Aschermittwoch die vierzigtägige Fastenzeit: Sie soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus Christus fastend und betend in der Wüste verbrachte (Mt 4,2). Weil die Sonntage offiziell nicht als Fastentage gelten, beginnt die Fastenzeit auch nicht genau 40 Tage vor Ostern, sondern bereits am Aschermittwoch.
Die Aschenweihe und der Empfang des Aschenkreuzes gehören zu den heilswirksamen Zeichen, den sog. Sakramentalien.
Um diese schöne Tradition zu Beginn der Fastenzeit aufrecht zu erhalten, hat sich unser Pfarrer David Jochem Rühl bemüht, diese besondere Segnung (im Volksmund das „neunte Sakrament“ genannt) auch in der Pandemie zu spenden – und unter strengen Hygienebedingungen konnten am Aschermittwoch alle Besucher dieses Symbol für die menschliche Vergänglichkeit tatsächlich auf die Stirn bekommen.
Drei heilige Messen - zwei im Gemeindezentrum und eine in der Liebfrauen-Kapelle - wurden über den Tag verteilt gefeiert. So konnte - trotz der Beschränkung auf je 20 Anwesende - etwa dieselbe Gesamtzahl von Gläubigen wie auch in „normalen Zeiten“ an einer Aschermittwochs-Messe teilnehmen.
„Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15) – unter diesem Motto stand die tiefgründige Predigt unseres Pfarrers, in welcher er die ganze Bandbreite des theologischen und des individuell-menschlichen Hintergrunds einer 40-tägigen Vorbereitung auf das Hochfest der Auferstehung des Herrn beleuchtete.
Während dieser Zeit komme den drei Säulen eine zentrale Bedeutung zu: Beten, Fasten und Almosen geben wirkten bis in den Alltag hinein, sowohl im landläufigen Verständnis wie auch im vielschichtig-übertragenen Sinne.
Beispielhaft ging Pfr. Rühl auf die Symbolik eines dreifachen Neubeginns ein – ein solcher sei ebenso in einer individuellen Neuorientierung jedes Einzelnen erkennbar wie auch im veränderten Gottesdienst-Feiern in der Pandemie. Aber auch das bewusste Wahrnehmen der anderen Gottesdienst-Orte während der Sanierung unserer Hauptkirche biete Chancen dazu, und man könne dabei durchaus auch Vorteile erkennen – wie etwa in unserem Gemeindezentrum als Gottesdienstraum.
Dass sie ebenfalls ähnliche Wahrnehmungen hätten, teilten mehrere Gläubige dem Pfarrer in ihren Dankesworten nach der Messe mit.