Auf "Expedition in die weite Welt" ging die Kindergruppe der Freien Waldorfschule im Weltladen Bad Nauheim. Die 9-11 Jährigen wurden vor Betreten des Ladens von ihren Betreuerinnen gut vorbereitet: „Anfassen darf man nur mit den Augen“, war die Devise.
Gerd Joachim präsentierte einige überraschende Dinge aus fernen Ländern: Trinkglas, Aufbewahrungsbox, Elefant-Paper-Box. Diese wurden genauer unter die Lupe genommen und die Herkunftsländer benannt: Südafrika, Indien, Vietnam. Der große Teppich mit Erdteilen half, eine Vorstellung von der Herkunft der Waren zu schaffen, nachdem der Standort Deutschland erst einmal gefunden worden war. Das sind alles Länder, die weit im Süden von uns liegen, stellte Konrad fest.
Das Material, aus denen die Waren produziert sind, identifizierten die Kinder schnell: leere Glasflasche, leere Plastikflasche, bunter Papierkatalog und Elefantendung. „Rohstoffe“, die wir hier einfach fortwerfen, nutzen Menschen in anderen Ländern, etwas herzustellen, um für ihr Leben ein wenig Geld zu verdienen. An diesen Beispielen wurde den Kindern schnell die wichtige Aufgabe des Weltladens klar: Waren von den Menschen zu verkaufen, die es besonders nötig haben und denen geholfen werden muss.
Mit Kakao für die heißgeliebte Schokolade ging es weiter: woher kommt der Kakao, was gibt es alles vom Kakao zu berichten. Dazu lagen eine große Machete, eine Kakaofrucht, Kakaobohnen und einige Bilder bereit. Mit diesen Materialien verschafften sich die Schülerinnen und Schüler einen wirklich plastischen Überblick, über das, was alles in einer Tafel Schokolade steckt. Einige probierten die Kakaobohnen, und diese schmecken bitter! Besonders beeindruckend waren die Fotos über die Arbeit der Kinder in den Kakaoplantagen, zum Beispiel der Tagesablauf von Miguel, der morgens um 4.00 Uhr aufsteht und 8 Stunden auf der Plantage arbeiten muss, damit die Familie etwas mehr zum Leben hat. Schnell war man sich einig, dass man da doch lieber zur Schule gehe und elektrischer Strom doch eine gute Sache sei.
Der Schokoladetest war natürlich ganz im Sinne der Kinder. Nicht nur der Geschmack (Milka: süß und Weltladen-Schokolade von GEPA schmeckt mehr nach Kakao) sondern auch Verpackung: Milka: Plastik, GEPA: Papier und Preis: Milka knapp 1€, GEPA 1,50€ wurden kritisch unter die Lupe genommen. Teurer ist die Weltladen-Schokolade schon, aber mit dem Geld, was man mehr bezahlt, wird den Bauern geholfen, und ihre Kinder können dann auch zur Schule gehen. Sehr wichtig! Das war die einhellige Meinung aller.
Mit Fotos erschlossen sich dann die kleinen Gäste den Weg von der Kakaopflanze, über Frucht, Ernte, Trocknung, Fermentierung, Verfüllung der Bohnen in Säcke und Verschiffung nach Übersee zur endgültigen Herstellung der Schokolade.
Mit einem „Vielen Dank und bis zum nächsten Mal“ machte sich die Gruppe dann auf den Heimweg zur Freien Waldorfschule Bad Nauheim.