Ganz in der Tradition der erstmalig 1246 in Köln stattgefundenen Sakramentsprozession feierte am vergangenen Donnerstag die Pfarrgemeinde St. Bonifatius zusammen mit ihren ukrainischen Freunden und weiteren Gästen das "Fest der Verehrung der Eucharistie". "Denn", so Pfarrer Rühl in seiner Ansprache, "das Wort Fronleichnam leitet sich aus dem Althochdeutschen ab; vron für Herr und lichnam allgemein für Leib." Katholische Christen feiern diesen "Herrenleib" als lebendiges Bekenntnis der Kirche zu ihrem Glauben, das sich durch „das Tragen der Monstranz und das Gehen in die Weite“ bewusst auch nach außen zeigt.
So setzte sich im Anschluss an die heilige Messe der lange Zug aus Gläubigen, Messdienern, Kreuz-, Lautsprecher- und Baldachin-Trägern, Kommunionkindern und Kirchenchor mit Glockengeläut in Bewegung, unter dem Baldachin der Mittelpunkt der Prozession: Der Leib Christi in Form des Brotes in der Monstranz (s.o. Titelfoto), die abwechselnd von Pfarrer Rühl und Diakon i. R. Mackrodt getragen wurde.
Während die Gläubigen unterwegs sangen, wurde an den Altären im Hof des St. Elisabeth-Heims und im Gesundheitsgarten gebetet und von Kommunionkindern Fürbitte gehalten.
Zurück in der Kirche bildeten Gebete und der besondere Segen unter der Monstranz den Abschluss der Fronleichnamsfeier.
Musikalisch begleitet wurde alles vom hervorragenden Kirchenchor St. Bonifatius unter der Leitung von Eva-Maria Anton mit altbekannten wie auch modernen Liedern, die der andächtigen Feier den richtigen Rahmen gaben.
Während der Prozession hatten fleißige Helfer im Hof vor dem Gemeindezentrum Tische und Bänke unter Zelten aufgebaut. Die ukrainischen Freunde unserer Pfarrgemeinde verkauften selbstgebackenen, herrlichen Kuchen und landestypisches, köstliches Salzgebäck, zu dem Kaffee und Softgetränke gereicht wurden; an einem anderen Stand konnte man sich ein Glas Wein holen. Und last but not least hatte die Metzgerei Tuppi die Garage in eine Grillstation verwandelt und bereitete dort die leckersten Brat- und Rindswürste mit Brötchen zu.
Kein Wunder, dass erst kurz vor fünfzehn Uhr abgebaut wurde - alle Teilnehmenden hatten bei schönstem Wetter einen besinnlichen, geselligen und köstlichen halben Tag in und um St. Bonifatius verbringen dürfen.