Schmuckband Kreuzgang

Impuls

„Sie taten Ihren Mund nicht auf für die Stummen“

Logo der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (c) ImDialog
Datum:
Fr. 26. März 2021
Von:
Britta Weber

Pfarrerin Susanna Faust-Kallenberg und Pfarrer Dr. Peter Noss, beide Mitglieder des Forums „Im Dialog“ und Vorstandsmitglieder christlicher-jüdischer Gesellschaften, haben zusammen mit Leah Frey-Rabbine einen Film über Karfreitag gedreht:

Über die christliche Notwendigkeit, einen jüdischen Text zurückzugeben

Gottesdienstimpuls zu Karfreitag 2021

Im Zentrum des Gottesdienstes zu Karfreitag 2021 steht das „Gottesknechtslied“ aus dem Buch des Propheten Jesaja (Kapitel 52f.). Die Theologen Peter Noss und Susanna Faust-Kallenberg, die den Film im Auftrag des Arbeitskreises ImDialog der EKHN erstellten, haben genau hingeschaut:

Jesaja beschreibt das Leiden, ein Martyrium stellvertretend für andere, einfühlsam und nachvollziehbar.

Christlicherseits ist dieser Text seit jeher auf Jesus bezogen worden, an dessen Leiden und Tod am Kreuz an diesem Feiertag erinnert wird.

Jüdinnen und Juden sind mit Verweis darauf immer wieder mit ihrer vermeintlichen Schuld an seinem Tod konfrontiert worden – Passionsspiele gegenüber der Synagoge waren keine Seltenheit. Der in der Shoah gipfelnde Antisemitismus und jüdisches Leiden haben in dieser Lesart einen Ursprung. Dabei wurde vergessen, dass nicht nur Jesus selbst ein Jude war, sondern auch, dass die Bezugstexte jüdischerseits  ganz anders verstanden werden.

Jüdische wie christliche Positionen kommen im Film zu Wort

Der Film lässt jüdische wie christliche Positionen zu Wort kommen:

Das bekannte Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“ von Paul Gerhardt wird ebenso zitiert wie Friedensnobelpreisträger Eli Wiesel.

Die Kantorin Leah Frey-Rabine erläutert das jüdische Unbehagen und die Chancen des christlich-jüdischen Dialogs.

Sprechende Orte in Frankfurt und in der Wetterau werden in Szene gesetzt und ein liturgischer Rahmen entwickelt.

Weitere Informationen zu "ImDialog" und der Karfreitagskollekte, mit der Projekte u.a. in Israel gefördert werden, findet man auf der Seite www.imdialog.org/projekte.

Der Film ist abrufbar unter dem Link: https://youtu.be/wcFLYLnCoQs

außerdem auf der Startseite www.imdialog.org