Der Weltgebetstag findet seit vielen Jahren in schöner ökumenischer Tradition jeweils am ersten Freitag im März statt. Unter dem Leitmotiv des Weltgebetstags „Informiert Beten, betend Handeln“ feierten wir am 4. März gemeinsam die Liturgie, die in diesem Jahr von Frauen der britischen Inseln (England, Wales und Nordirland) erarbeitet wurde.
Die biblische Lesung stammte aus dem Buch Jeremia und handelte von den Israeliten, die im Exil in Babylon eine neue Heimat finden sollen. Das Volk zur Zeit des Jeremia fand sich an einem Ort wieder, an dem es nicht sein wollte: Fern seiner Heimat, abgeschnitten von seinen kulturellen Wurzeln, ohne ihren Tempel und ihre Häuser.
Wie damals, so auch heute:
Auf den Britischen Inseln haben sich viele Menschen niedergelassen, nachdem sie aus ihrer Heimat geflohen waren und ihre Kultur zurücklassen mussten. In diesem wohlhabenden Land gibt es daher viele Menschen, die arm sind: Im Jahr 2018 waren 23,1 % von Armut bedroht, also fast ein Viertel der Bevölkerung: 14 Millionen Menschen in Großbritannien leben unterhalb der Armutsgrenze. Von 2008 bis 2019 ist die Zahl der sog. „Tafeln“ von 29 auf 2000 gestiegen, und mit der Pandemie ist sie noch einmal drastisch angewachsen. Hunderttausende Menschen sind auf kostenlose Mahlzeiten angewiesen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Und viele sind einsam inmitten der dichtbevölkerten Städte - seit 2018 gibt es deshalb in England sogar ein Ministerium für Einsamkeit.
Der Weltgebetstag ist die größte und älteste weltweite ökumenische Frauenbewegung. Jedes Jahr nehmen wir in der Feier des WGT-Gottesdienstes Anteil an den Sorgen der Frauen aus dem jeweiligen Land und finden Ermutigung im Glauben.
Die Vision des WGT ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können.
Auf dem Weg dorthin brauchen wir Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung.
Eines dieser Zeichen ist die Kollekte, mit der weltweit über 100 Projekte unterstützt werden, die gemeinsam Frauen und Kinder stärken. Mit dieser Kollekte werden Projekte wie das «The Link Café» unterstützt. Das ist ein Projekt der Heilsarmee, wo Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, empathische Gesprächspartner und Unterstützung finden.
Unser Spendenergebnis in Bad Nauheim kann sich sehen lassen: 695 Euro kamen zusammen - dafür allen ein herzliches Dankeschön!
Ein ganz großes Dankeschön auch an die Frauen aus dem Vorbereitungskreis (siehe vorstehendes Foto)!.
Man kann sich schon jetzt freuen auf den nächsten Weltgebetstag am 3.März 2023, wenn wir wiederum ökumenisch die Liturgie feiern:
Dann wird diese von Frauen aus Taiwan erarbeitet sein und unter dem Motto stehen:
«I have heard about your faith».