Resümee des KVR
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Gäste,
der Kirchenverwaltungsrat unserer Pfarrgemeinde hat Ihnen in den vergangenen beiden Jahren unregelmäßig darüber berichtet, was im Rahmen der Renovierung unserer Pfarrkirche geplant ist, wie die Umsetzung voranschreitet und wie der aktuelle Stand ist. Heute, anlässlich der Wiedereröffnung unserer Pfarrkirche nach der Renovierung, können wir Ihnen berichten: Wir sind fertig.
Das Resumee des Verwaltungsrats gliedert sich in drei Abschnitte:
* Demut,
* Dankbarkeit und
* Hoffnung.
Erwartungen übertroffen
Demut empfinden wir vor dem, was vieler Menschen Hände in den vergangenen elf Monaten hier in unserer Kirche geschaffen haben. Es ist das Ergebnis echter Handwerkskunst, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch wenn wir als Kirchenverwaltungsrat die Entwicklung der Renovierung hautnah mitbekommen und gestaltet haben und wöchentlich in einer Sitzung mit dem Fortgang der Arbeiten auseinander gesetzt haben, müssen auch wir anerkennen: Wir wurden positiv überrascht vom Ergebnis, das unsere Erwartungen übertrifft. Wir als Verwaltungsrat sind fest davon überzeugt: Unsere Kirche hat durch diese Renovierung deutlich gewonnen.
Auch zahlreiche beteiligte Handwerker haben sich genau in diesem Sinne geäußert - wir haben die Freude und den Enthusiasmus spüren können, mit dem sie bei der Sache waren, und sich an ihren eigenen Werken und dem Zusammenspiel der Gewerke erfreut haben. Dies hat sich nach unserer Einschätzung auch in der Qualität der Arbeit niedergeschlagen, die uns sehr überzeugt - die Abnahmen führten zu nicht nennenswerten Beanstandungen.
Deshalb freuen wir uns sehr, wenn auch unsere Gemeinde das Ergebnis genau so begeistert aufnimmt und das Ergebnis der Renovierung als Bereicherung auffasst:
Wir freuen uns sehr auf Ihre Rückmeldungen.
Gewerke
Im Rahmen der Renovierung wurden folgende wesentliche Gewerke umgesetzt:
heißt an den Lüftungsgittern im Fußboden - kaum etwas geändert hat, haben das Sachverständigenbüro Dr. Stittgen & Breiden und die Firma Körber Wärmetechnik GmbH & Co. KG aus Schefflenz eine komplett neue Anlage geplant und eingebaut, die effektiver ist als die bisherige Anlage und vor allem die künftig geforderten Parameter einhält.
Im Rahmen der Planungen haben wir uns intensiv mit der Beheizung der Kirche bei Gottesdiensten an Werktagen auseinandergesetzt. Hierzu hatten wir verschiedene Alternativen entwickelt und auch wieder verworfen, so dass am Ende eine Sitzbankheizung umgesetzt wurde. Das heißt konkret, dass die ersten fünf Bankreihen im Mittelschiff mit Heizelementen unter den Sitzflächen ausgerüstet wurden, die dann bei kleinen Gottesdiensten für Wärme sorgen werden.
Planung und Betreuung
Nach dieser Beschreibung der wesentlichen Gewerke sind drei Herren besonders hervorzuheben, die für die ordnungsgemäße Durchführung und den Erfolg unserer Renovierung unabdingbar waren:
Nach dem Dank an diejenigen, die unsere Renovierung ins Werk gesetzt haben, gilt unser tief empfundener Dank all denjenigen, die durch ihre großzügige Spende dieses Werk ermöglicht haben.
Finanzierung
Insgesamt haben die Maßnahmen gut 1,5 Millionen Euro gekostet. Das ist fürwahr viel Geld, aber es ist sinnvoll angelegt. Alle Gewerke, bei denen dies sinnvoll war, wurden ausgeschrieben und an den günstigst Bietenden vergeben.
Von den genannten Kosten übernimmt das Bistum Mainz im Rahmen der geltenden Richtlinien ungefähr ein Drittel. Der Zuschuss bemisst sich dabei nicht an den Gesamtkosten, sondern staffelt sich je nach Gewerk in unterschiedlicher Höhe, für bestimmte Gewerke wie z.B. für unsere Orgel sehen die Richtlinien keinen Zuschuss vor.
Die übrige Finanzierung ist von uns als Pfarrgemeinde zu leisten. Diesen Anteil haben wir zu zwei Dritteln durch Vermögensumschichtungen aufgebracht. Das restliche Drittel stammt aus Spenden und Vermächtnissen, es wurde im wahrsten Sinne des Wortes von uns zusammengelegt.
Noch liegen nicht alle Rechnungen unser Auftragnehmer vor, und der ein oder andere Nachtrag ist noch nicht verarbeitet. Wir sind aber dennoch optimistisch, dass die Finanzierung ohne die Aufnahme von Schulden auskommt - dies war und ist auch nicht geplant.
Spenden und Spendertafel
Dafür, dass wir diese Summe aus unserer Mitte gemeinsam aufbringen konnten, gilt allen Spendenden und Fördernden unser Respekt und unser ganz aufrichtiger Dank. Wir vom Verwaltungsrat bringen unseren Dank sichtbar zum Ausdruck durch eine Spendertafel, die wir für diesen Zweck gestiftet haben. Sie ist hinten am nordwestlichen Eingang angebracht und verzeichnet alle uns bekannten Spender unabhängig von ihrem Spendenbetrag.
Die Spendertafel ist bestimmt noch nicht komplett; außerdem verfügt sie über hinreichend Platz zur Aufnahme weiterer Spender - gegebenenfalls fügen wir noch eine Zusatztafel an, sofern sich weitere Spender vom Ergebnis der Renovierung überzeugen lassen und ebenfalls einen Beitrag leisten wollen. Unser Anliegen ist es jedenfalls, mit dieser Tafel dem Einsatz für und dem Gemeinsinn in unserer Gemeinde ein sichtbares Zeichen zu widmen.
Darüber hinaus gilt unser Dank auch jenen Spendern, die anonym gespendet haben - teilweise signifikante Summen. Auch dafür unser ganz herzlicher Dank!
Renovieren heißt wörtlich Wieder-Erneuern. Renovieren ist kein leichtfertiges Unterfangen, das macht man nicht mal eben so. Es setzt eine bewusste Entscheidung voraus, die ganz wichtig auch die Frage nach dem Sinn einbezieht.
Als wir uns im Verwaltungsrat erstmals im Herbst 2017 mit der Frage einer anstehenden Renovierung auseinander gesetzt haben, haben auch wir uns diese Fragen gestellt: "Wozu?"; "Für wen?"; "Für wieviel?" oder "Geht es nicht auch anders?".
Wir haben ernsthaft über alle diese Fragen und Facetten diskutiert, aber am Ende eine einstimmige Entscheidung getroffen. Wir sind überzeugt: Das Ergebnis gibt uns Recht. Diese Renovierung ist für uns - für uns als Gemeinde.
Sie fußt auf dem Mut und der Weitsicht unserer Vorfahren, die im Jahr 1905 diese Kirche erbaut haben - im sprichwörtlichen Gottvertrauen. Sie führt fort, was seither bei den letzten Renovierungen 1969 und 1996 von denjenigen entschieden und umgesetzt wurde, die vielfach noch unter uns sind.
Richtig ist auch: Wir sind Pfarrgemeinde, und sind seit mehr als 115 Jahre in dieser Kirche zu Hause. Gemeindemitglieder kommen und gehen, und ebenso die Geistlichen, die uns als Pfarrei auf dem Weg durch die Zeit begleiten. Was aber bleibt, ist unsere Kirche als zentraler Ort unseres Glaubens, den es als solchen zu erhalten und bewahren gilt.
Glaube braucht Heimat - so haben wir die Hoffnung, dass wir mit unserer renovierten Kirche auch ein Zeichen setzen für unseren Glauben, gerade in Zeiten aktuell schwieriger äußerer Rahmenbedingungen wie jetzt in der Corona-Krise. Zwangsläufig haben wir unser Gemeindeleben etwas zurückfahren müssen während der letzten Monate - aber wir haben die Hoffnung, durch unsere erneuerte Kirche wertvolle, sichtbare und kraftvolle Impulse zur Wiederaufnahme unseres Gemeindelebens setzen zu können.
Und schließlich bedeutet Hoffnung auch Glaube an die Zukunft: Die Zukunft unserer Pfarrei wird mittelfristig durch den Pastoralen Weg unseres Bistums und der neuen Pfarrei "Nord" in unserem Dekanat Wetterau-West gekennzeichnet sein.
Mit dieser Renovierung haben wir uns in einem wichtigen und äußerlich sichtbaren Punkt für diese Zukunft bereit gemacht. Wir sind der Meinung: Das waren wir vom Verwaltungsrat uns selbst, unserer Gemeinde und unseren Vorfahren schuldig.
Machen wir uns auch innerlich bereit für die Veränderungen, die auf uns zukommen werden - auf Grundlage dieser frisch renovierten Kirche, der Heimat unserer Gemeinde.