Schmuckband Kreuzgang

20 Jahre Speisekammer St. Josef Neu-Isenburg

Speiselammer St. Josef (c) Speiselammer St. Josef
Speiselammer St. Josef
Datum:
So. 3. Aug. 2025
Von:
Dietmar Thiel

Seit 2005 versorgt die Speisekammer St. Josef in Neu-Isenburg jeden Freitag zahlreiche bedürftige Menschen mit Lebensmitteln – getragen von ehrenamtlichem Engagement, kirchlicher Solidarität, einem Netzwerk gesellschaftlicher Unterstützung sowie kontinuierlicher Hilfe durch die Stadt Neu-Isenburg. 

Die Menschen, die dort Lebensmittel erhalten, werden bewusst als „Kunden“ bezeichnet – ein Ausdruck des Respekts. Niemand soll sich als Bittsteller fühlen müssen: Der Begriff verdeutlicht, dass jedem Menschen mit Würde begegnet werden soll, unabhängig von seiner Lebenslage. Die Entstehungsgeschichte zeigt eindrücklich, wie aus einem einfachen Impuls eine tragfähige, langfristige Hilfsstruktur entstehen kann, die Woche für Woche gelebte Nächstenliebe sichtbar macht.

Die Anfänge: Eine Idee aus gelebtem Glauben

Die Speisekammer St. Josef in Neu-Isenburg wurde im Juni 2005 von engagierten Gemeindemitgliedern gegründet – doch der Ursprung reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Diakon Dr. Heinz Illy organisierte eine Gesprächsrunde unter dem Titel: „Die große Welt – doch auch bei uns vor der Haustür gibt es Not.“ Dort wurde der Gedanke konkret: Menschen in Not in der direkten Umgebung zu helfen – niederschwellig, konkret und unbürokratisch.

Heribert Kronenberger, damaliger Pfarrer von St. Josef, initiierte gemeinsam mit Gertraud Dörffer und Christina Schoch, den späteren Vorstandsmitgliedern, die Hilfsaktion und Gründung der Speisekammer St. Josef Neu-Isenburg. Die Initiative wurde von der Kirchengemeinde getragen, die ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und das Projekt von Beginn an unterstützte.

Es formierte sich eine Gruppe von rund 25 Helferinnen und Helfern, die erste Kontakte zu Einzelhandelsgeschäften und Supermärkten aufnahmen, für die Idee warben und tatkräftig mithalfen. Ihre Überzeugungskraft und ihr Engagement führten schnell zum Aufbau eines ersten Warenlagers im Keller des katholischen Gemeindezentrums St. Josef in der Kirchstraße 20. Sie legten so mit ihrer Tatkraft den Grundstein für die Speisekammer St. Josef, die bis heute Woche für Woche zahlreiche Menschen mit einem vielfältigen Warensortiment versorgt.

Die erste Lebensmittelausgabe fand am 18. Juni 2005 statt. Anfangs waren es nur wenige Frauen mit Kindern, Alleinstehende und auch Männer, die das Angebot zum Einkauf von Lebensmitteln, für den symbolischen Preis von einem Euro, wöchentlich wahrnahmen.

So hilft die Speisekammer St. Josef wirtschaftlich benachteiligten Menschen, eine schwierige Zeit zu überbrücken, gibt ihnen Motivation für die Zukunft und fördert gleichzeitig, dass Lebensmittel nicht einfach weggeworfen werden.

Wachstum, Wandel und Organisation

In den Jahren nach der Gründung wuchs die Zahl der Betroffenen. Derzeit kommen um die 200 „Kunden“, um Lebensmittel für sich und ihre Familien abzuholen. Um die 500 Personen werden insgesamt versorgt.

Die Helferinnen und Helfer sind bereits donnerstags von 08:30 Uhr bis 16:30 Uhr vor Ort, um Spenden entgegenzunehmen und die gespendeten oder eingekauften Waren zu sortieren und für die Verteilung vorzubereiten. Am Freitag beginnen sie um 07:00 Uhr mit dem Packen der Körbe, dem Sortieren der Waren, der Lebensmittel und Hygieneartikel. Der Einsatz endet gegen 13:30 Uhr, nach dem Aufräumen.

Alles hat eine klare Struktur: freitags öffnet die Speisekammer St. Josef um 08:30 Uhr ihre Türen im Gemeindezentrum St. Josef. Die Menschen melden sich an, weisen ihre Bedürftigkeit nach, bezahlen einen Euro für sich alleine oder zwei Euro für die ganze Familie.  Anfangs werden Kundinnen und Kunden bedient, die ihre Kinder versorgen müssen, im Anschluss kommen Menschen mit einem Behindertenausweis (50% + x) an die Reihe, anschließend die Kundinnen und Kunden in der Reihenfolge.

Die Organisation erfolgt rein ehrenamtlich, das Leitungsteam koordiniert den Einsatz der Helferinnen und Helfer, akquiriert Spenden, pflegt Kontakte zu Sponsoren und führt regelmäßig Gespräche mit Behörden, sozialen Trägern und Unterstützern. Die Helferinnen und Helfer übernehmen vielfältige Aufgaben – von der Abholung über Sortierung und Portionierung bis zur Organisation der wöchentlichen Abläufe. Viele sind seit Jahren mit großer Verlässlichkeit und Motivation dabei. Andere haben sich erst kürzlich entschlossen mitzumachen.

Über all die Jahre blieb das Ziel gleich: Bedürftige Menschen in Neu-Isenburg und Dreieich zuverlässig mit Lebensmitteln zu versorgen – respektvoll, unbürokratisch und auf Augenhöhe.

Aufbaujahre unter Christina Schoch und Annette Mühl

Bis 2009 leitete Christina Schoch die Speisekammer St. Josef. Mit großem organisatorischem Geschick und einem klaren Blick für die Bedürfnisse der Menschen entwickelte sie die Abläufe weiter, koordinierte das Helferteam und begleitete den Aufbau der Initiative von Anfang an. Danach übernahm Annette Mühl die Leitung und prägte über viele Jahre hinweg die weitere Entwicklung maßgeblich. Sie sorgte für Kontinuität und Verlässlichkeit, strukturierte Prozesse neu und baute die Kontakte zu Stadt, Presse und Unterstützern aus.

Benefizkonzerte des Interton-Trios

Seit 2013 veranstaltet das Interton-Trio unter dem Titel „Eine musikalische Zeitreise durch die Wirtschaftswunderjahre“ regelmäßig Konzerte zugunsten der Einrichtung – in der Hugenottenhalle oder im Gemeindesaal von St. Josef. Das Trio, bestehend aus Helmut Sauer (Gitarre), Hans Lenk (Akkordeon) und Karlheinz Kastner (Bass), begeistert sein Publikum mit handgemachter Musik – und das in unveränderter Besetzung seit fast 60 Jahren. Unterstützt werden die Musiker regelmäßig von weiteren Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Die Konzerte sind weit mehr als musikalische Darbietungen: Sie stiften Gemeinschaft, schenken Lebensfreude und lenken den Blick auf das Anliegen der Speisekammer St. Josef. Unter der Schirmherrschaft von Stadtrat Stefan Schmitt konnten über die Jahre hinweg beeindruckende Summen gesammelt werden. Allein das siebte Konzert im Jahr 2022 erbrachte rund 15.000 Euro. Mit dem achten Konzert im September 2024 überschritt die Gesamtsumme der eingegangenen Spenden die Marke von 100.000 Euro. Neben den Eintrittserlösen tragen zahlreiche zusätzliche Spenden aus dem Publikum, von Firmen, Vereinen und Privatpersonen maßgeblich zum Erfolg bei. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit, über das Konzert hinaus einen persönlichen Beitrag zur Unterstützung der Speisekammer St. Josef zu leisten.

Die Benefizkonzerte zeigen eindrucksvoll, wie kulturelles Engagement und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können – zur Freude aller Beteiligten und zum nachhaltigen Wohl der Menschen, die auf die Hilfe der Speisekammer St. Josef angewiesen sind.

Übergang und neue Dynamik unter Maria Sator-Marx

Im Jahr 2016 übernahm Maria Sator-Marx die Leitung der Speisekammer St. Josef, der Wechsel erfolgte im Rahmen eines Benefizkonzerts des Interton-Trios. Symbolisch überreichte Annette Mühl ihrer Nachfolgerin die Hugenottenmedaille, mit der sie selbst zuvor für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet worden war.

Maria Sator-Marx wuchs in die Verantwortung hinein und brachte neue Impulse in die Arbeit ein, ohne die bewährten Strukturen zu verändern. Sie professionalisierte die Logistik, führte neue Ausgabemodelle ein, baute das Netzwerk der Ehrenamtlichen weiter aus und öffnete die Speisekammer St. Josef stärker für Kooperationen mit Stadt, Kirchengemeinden, Schulen und Sponsoren. Unter ihrer Leitung wurde die Kommunikation mit Behörden, Medien und Öffentlichkeit deutlich ausgebaut. Maria Sator-Marx vertritt die Speisekammer St. Josef bei Pressegesprächen, Jubiläen und Benefizveranstaltungen und pflegt die Netzwerke, welche die Arbeit tragen.

Trotz wachsender Herausforderungen bleibt ihr Grundsatz bestehen: „Ganz egal, ob alt oder jung, ob Deutscher oder welcher Nationalität auch immer – wer sich mit Nachweis seiner Bedürftigkeit anmeldet, ist willkommen.“ Die Dankbarkeit vieler Kunden und Rückmeldungen wie „Jetzt geht es mir besser“ bestärken sie in ihrer Arbeit.

Maria Sator-Marx sagt: „Die Speisekammer St. Josef ist ein wichtiger Stein im Puzzle der Wohlfühl-Stadt Neu-Isenburg.“

Herausforderungen in der Pandemie

Die Corona-Pandemie stellte die Speisekammer St. Josef vor sehr große Herausforderungen. Die engen Kellerräume ließen keine reguläre Lebensmittelausgabe zu. Also wurde eine kontaktlose Lösung entwickelt: 80 Taschen mit Lebensmitteln wurden durch eine Tür ausgegeben, 16 weitere Körbe überbrachte die Stadt an ältere Menschen.
Die Taschen wurden kreativ befüllt – unter anderem mit Spenden aus geschlossenen Restaurants und Kindertagesstätten. So blieb die Versorgung auch in der Krise gewährleistet. „Viele Leute denken Gott sei Dank mit“, sagte Maria Sator-Marx damals. Kein Bedürftiger ging leer aus.

Kühlfahrzeuge der Speisekammer St. Josef – Ausbau der Logistik

Ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der Speisekammer St. Josef war die schrittweise Anschaffung von insgesamt drei Kühlfahrzeugen zwischen 2011 und 2023. Bereits 2011 wurde der erste Kühlanhänger gekauft. Die Notwendigkeit war offensichtlich: Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse konnten ohne geeignete Kühlung nicht mehr transportiert werden. Die Finanzierung gelang durch eine breit angelegte Spendenkampagne mit Beteiligung privater Förderer, lokaler Unternehmen und der Stadt Neu-Isenburg. Das mit dem Logo der Speisekammer St. Josef versehene Fahrzeug war ein großer Schritt in der logistischen Entwicklung und wurde zu einem sichtbaren Zeichen des Engagements.

Im Jahr 2014 reichten die Kapazitäten nicht mehr aus. Die Zahl der kooperierenden Supermärkte war deutlich gestiegen, und parallele Abholtouren wurden notwendig. Ein gebrauchtes Kühlfahrzeug wurde angeschafft, finanziert durch wiederkehrende Spender und mit maßgeblicher Beteiligung der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung. Mit dem neuen Fahrzeug konnten größere Mengen effizienter transportiert und das Team deutlich entlastet werden.

Im Jahr 2023 wurde das in die Jahre gekommene Kühlfahrzeug durch einen Neuwagen ersetzt. Der alte Wagen wurde - noch voll funktionstüchtig - in die Ukraine überführt. Ein kleines Team der Speisekammer St. Josef organisierte die Übergabe unter großem persönlichem Einsatz. Heute dient das Fahrzeug in der Partnergemeinde des Kreises Offenbach, Berehove, der Versorgung von Geflüchteten und Bedürftigen – ein starkes Zeichen gelebter Solidarität über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus.

Eine zentrale Rolle bei der Realisierung aller drei Fahrzeuge spielte die Dr. Bodo Sponholz-Stiftung für Wohlfahrt, Kunst und Wissen, vertreten durch ihren langjährigen alleinigen Geschäftsführer Erwin Nöske. Er begleitete die Arbeit der Speisekammer St. Josef mit großem persönlichen Einsatz, erkannte früh ihre gesellschaftliche Bedeutung und setzte sich mit Weitblick, Verlässlichkeit und Herz für ihre Förderung ein. Er war Ansprechpartner, Unterstützer und aktiver Begleiter – ein Förderer, dem die Speisekammer St. Josef aufrichtig dankbar ist und dessen Engagement unvergessen bleibt. Ralf Nöske setzt die Arbeit seines Vaters im gleichen Sinne fort.

Würdigung durch Politik und Öffentlichkeit

Das Team der Speisekammer St. Josef erfuhr im Sommer 2015 eine ganz besondere Ehre an einem ganz besonderen Ort. Im Beisein von Erbprinz Alexander von Isenburg zeichnete Bürgermeister Herbert Hunkel auf Schloss Birstein das Team der Speisekammer St. Josef um Leiterin Annette Mühl mit der Hugenottenmedaille aus.

Am 15. März 2018 besuchten die Landtagsabgeordneten Hartmut Honka (CDU) und Mathias Wagner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) die Speisekammer St. Josef. Sie würdigten die Einrichtung als unverzichtbaren Beitrag für ein menschliches Miteinander. „Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich um diese wichtige Aufgabe kümmern, stehen vor beträchtlichen Herausforderungen. Wir haben großen Respekt vor ihrer Arbeit“, erklärten Wagner und Honka. Sie betonten, dass die Neu-Isenburger Speisekammer St. Josef mit ihrem inklusiven Ansatz ein positives Zeichen in gesellschaftlich aufgeheizten Diskussionen setze.

Am Internationalen Tag des Ehrenamts wurde die Speisekammer St. Josef Neu-Isenburg am 5. Dezember 2019 mit der hessischen Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ geehrt. In einer Feierstunde in Wiesbaden überreichte Sozial- und Integrationsminister Kai Klose die Auszeichnung an die Speisekammer St. Josef, Neben einer symbolischen Skulptur erhielt die Speisekammer St. Josef auch eine Zuwendung in Höhe von 2000 Euro als finanzielles Dankeschön. Die Landesregierung setzte mit der Auszeichnung ein deutliches Zeichen der Anerkennung für ein Projekt, das auf beeindruckende Weise Mitmenschlichkeit, Verlässlichkeit und zivilgesellschaftliches Engagement verkörpert.

Am 28. August 2020 besuchte Staatssekretärin Anne Janz, stellvertretend für Minister Klose, die Speisekammer St. Josef. Begrüßt wurde sie von Maria Sator-Marx und Pfarrer Martin Berker. Die Stadt Neu-Isenburg war vertreten durch Bürgermeister Herbert Hunkel, Ersten Stadtrat Stefan Schmitt und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner. Wie jeden Donnerstag bereiteten die Ehrenamtlichen die Ausgabe für den Freitag vor. Frau Janz zeigte sich beeindruckt vom Engagement und von der pandemiebedingten Anpassung der Abläufe.

Ein besonderer Ort der Hoffnung-20 Jahre Speisekammer St. Josef – Feierstunde am 27. Juni 2025

Mit einer Feierstunde wurde am 27. Juni 2025 das 20-jährige Bestehen der Speisekammer St. Josef gewürdigt. Maria Sator-Marx begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft und die MitarbeiterInnen. „Ich führe das fort, was andere vor mir aufgebaut haben“, sagte sie zu Beginn. Ihre Worte spiegelten das Grundverständnis vieler Beteiligter wider: „Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir uns gegenseitig helfen – und dies haben wir in den zurückliegenden 20 Jahren bewiesen.“

Pfarrer Martin Berker erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge im Jahr 2005: „Was vor zwanzig Jahren als kleine Initiative begann, ist heute ein fester Anker für viele geworden.“ Er würdigte insbesondere das Engagement der rund 40 Ehrenamtlichen, die Woche für Woche Lebensmittel sammeln, sortieren und ausgeben. „Sie sind das Herz dieser Einrichtung. Sie sind dabei mit Verlässlichkeit und Tatkraft.“ Auch die Unterstützung durch Spenderinnen und Spender wurde hervorgehoben – ob als Privatperson, Vertreterinnen und Vertreter von Supermärkten, Banken, Bäckereien oder Metzgereien, aus Kirchengemeinden, Politik oder Wirtschaft. „Ohne diese Großzügigkeit könnten wir keine einzige Tasche füllen“, betonte Pfarrer Martin Berker. „Sie alle tragen dazu bei, dass Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird – direkt, konkret, vor Ort.“

In ihrem Rückblick beschrieben mehrere Redner die Speisekammer St. Josef als einen „besonderen Ort der Hoffnung“. Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner stellte die Bedeutung der Einrichtung für die Stadtgesellschaft heraus. Bürgermeister Gene Hagelstein zeigte sich dankbar, dass es in Neu-Isenburg eine solche Versorgungsstelle gibt. Erster Stadtrat Stefan Schmitt erinnerte an die Umwidmung der früheren Jugendräume im Gemeindezentrum – eine Entscheidung, die damals nicht selbstverständlich war, heute aber mitgetragen wird. Landrat Oliver Quilling, zur Zeit der Gründung selbst Bürgermeister von Neu-Isenburg, sprach von einem „Leuchtturmprojekt für die ganze Stadtgesellschaft“: „Damals hat kaum jemand geglaubt, dass dieses Projekt so erfolgreich werden würde.“

Dreieichs Bürgermeister Manfred Burlon dankte ausdrücklich für die neu geschaffene Möglichkeit, dass nun auch bedürftige Menschen aus Dreieich die Speisekammer St. Josef besuchen können. „Es ist ein schönes Zeichen, dass es auch in dieser Hinsicht keine Stadtgrenzen gibt.“ Damit sei ein weiterer Schritt in die Zukunft gemacht.

Pfarrer Martin Berker erinnerte abschließend daran, dass die Speisekammer St. Josef mehr sei als eine Lebensmittelausgabe: „Sie ist ein Ort der Begegnung, des Miteinanders, der Hoffnung. Ein Beweis dafür, dass Hilfe möglich ist, wenn viele mit anpacken.“ Und er verband seinen Dank an alle Beteiligten mit einem Wunsch: „Möge die Speisekammer St. Josef auch in Zukunft ein Ort bleiben, an dem Menschen füreinander da sind – mit offenen Herzen, offenen Händen.“

Helfen – mit Tatkraft, Zeit, Sach- oder Geldspenden

Die Speisekammer St. Josef lebt seit zwanzig Jahren vom Einsatz vieler – durch ehrenamtliches Engagement, durch Sachspenden und durch finanzielle Unterstützung. Woche für Woche werden zusätzlich zu den gespendeten Lebensmitteln frische Waren wie Obst und Gemüse eingekauft – allein dafür entstehen Kosten von rund 1000 Euro pro Woche. Auch Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Eier oder Tomaten in Dosen müssen regelmäßig zugekauft werden. Mit einem Jahresbedarf von über 40.000 Euro ist die Einrichtung zunehmend auf Geldspenden angewiesen.

Wer die Arbeit der Speisekammer St. Josef unterstützen möchte, findet auf der Webseite der katholischen Kirchengemeinde St. Josef (www.st-josef-online.de) eine eigene Rubrik „Speisekammer St. Josef“ mit einem Spendenbutton. Über PayPal ist eine direkte und sichere Hilfe möglich. Auch Überweisungen auf folgendes Spendenkonto sind willkommen:

Kath. Pfarrgemeinde St. Josef, Die Speisekammer, Kirchstraße 20, 63263 Neu-Isenburg
IBAN: DE18 5065 2124 0036 1223 07 – Sparkasse Langen-Seligenstadt

Jede Spende – ob groß oder klein – hilft direkt vor Ort und wird mit Dankbarkeit angenommen.

Auch persönliche Mithilfe ist jederzeit willkommen. Maria Sator-Marx betont: „Wir haben einen Pool von rund 40 Helferinnen und Helfern, doch nicht alle sind jederzeit verfügbar. Bei uns sind deshalb alle, die helfen wollen, willkommen – insbesondere auch jüngere und kräftige Unterstützer.“ Ihr Appell: „Kommt einfach vorbei und schaut euch an, was es zu tun gibt.“

So bleibt die Speisekammer St. Josef auch über ihr Jubiläum hinaus ein Ort der Hoffnung – getragen von Mitmenschlichkeit, Offenheit und dem Engagement vieler.